Kapitel 4

1.1K 56 2
                                    

Isak's Sicht

Ich saß in meinem Zimmer und rieb mir gedankenverloren die immer noch rote und schmerzende Wange. Sie waren der Meinung, dass Schmerz mich wieder normal machen würde. Es ist einfach lächerlich zu denken, dass das Schwulsein von Gott bestraft wird. Und es ist lächerlich zu denken, dass es etwas bringt, mich bis auf die Tränen anzuschreien und zu schlagen. Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, sie wegzuwischen , da bei jedem Gedanken an die Situation von eben und ans Unverständnis meiner Eltern meiner Sexualität über neue über meine Wangen liefen, wodurch meine Augen stark gerötet stur an die Wand starten. Vielleicht sollte ich echt zu Even gehen und nie wieder zurück. Aber ob ich das überhaupt so lange aushalte, ohne das meine Eifersucht mich zum Gehen drängt? Ruckartig schaute ich zur Tür, die langsam geöffnet wurde, schaute aber schnell wieder weg und ließ die Hände sinken, als ich meinen Vater im Türrahmen stehen sah.
"Was willst du hier?", fragte ich ihn leise, als er sich neben mich setzte.
"Isak, du weißt doch, dass wir als deine Eltern nur dein Bestes wollen, oder?"
"Wieso lässt du mich dann nicht glücklich sein?", stellte ich die Gegenfrage. Ich wusste nicht, woher dieses Selbstbewusstsein kam, doch es tat gut, endlich mal seine Meinung offen zu sagen, beziehungsweise das zu erfragen, was einem auf der Seele liegt.
"Du kannst niemals mit einem Mann glücklich werden, glaub mir. Dazu braucht man -"
"Dazu brauch ich Even und keine Frau! Versteh das doch!", schrie ich wieder etwas zu laut und hatte die zweite Schelle an der Wange kleben. Ich hielt die Tränen zurück und wandte mich ab. Die Zähne zusammengebissen schwieg ich ihn einfach an.
Mein Vater stand wieder auf und sagte mit überraschend ruhiger Stimme: "Wenn du es nicht verstehen willst, dann werde ich dafür sorgen, dass du dich umentscheidest. Wenn ich dich noch einmal mit ihm triffst, dann-"
"Was?! Papa, dass kannst du nicht-"
"Und ob ich kann. Du bist mein Sohn und wenn du dich weigerst, dann blüht dir Schlimmeres, als nur eine Schelle.", unterbrach er mich wütend und verschwand aus der Tür, welche er laut zuknallen ließ.

Die Hände vors Gesicht geschlagen legte ich mich hin und wollte einfach nur schreien, Das war mit Abstand der schlimmste Tag, den ich je erlebt habe, und doch sollte es eigentlich der vorerst schönste sein. Ich seufzte leise und schlug mit geballten Fäusten auf die Matratze. Mit geschlossenen Augen versuchte ich meine Gedanken zu etwas anderem schweifen zu lassen, als auf Even und meine Eltern.
Ich kamm wieder auf die Symbole am See und versuchte erneut deren Bedeutung zu klären. Entweder, jedes stand für sich selbst, oder sie erzählten eine Geschichte. Doch sie schienen ohne Zusammenhang eingemeiselt gewogen und so blieb ich bei der Bedeutung eines jeden einzeln. Nach mehreren Stunden schlief ich erschöpft ein und träumte sogar von dem Rätsel. Ich kam nicht mal im Traum zu einer Lösung und kam letztendlich doch dazu, von Even und meinen Eltern zu träumen. Ich wälzte mich herum und grummelte vor mich hin.
---
Ich stand übermüdet, als hätte ich nicht geschlafen, auf und rieb mir die Augen. Ich schaute mich um und griff nach meinem Handy.
"Ach, Even.", lächelte ich vor mich hin murmelnd und rief zurück, da er mich bereits 4 mal angerufen hatte. Er nahm sofort ab, sodass man denken konnte, er hätte nur darauf gewartet,
"Isak?"
"Ja, hey Schatz."
"Und? Was haben sie dir noch gesagt?"
Ich seufzte schwer.
"Ich darf streng genommen keinen Kontakt mehr zu dir aufbauen...", erklärte ich sehr leise. Ich hatte Angst ihm vor den Schlägen zu erzählen, da ich nicht wollte, dass er meine Eltern köpft.
"Das ist doch nicht deren Ernst! Das können die doch nicht verlangen. Ich komm zu dir und erzähl deinen Eltern mal , was ich von ihnen halte.", zischte er wütend.
"Lass es lieber. Ich will nicht, dass du noch mehr Stress bekommst. Und außerdem, wenn du jetzt hier auftauchst, wissen sie, dass ich es dir erzählt hab."
"Das ist mir komplett egal. Die wollen mich doch verarschen."
"Es ist alles in Ordnung. Ich bekomm das irgendwie hin. Keine Sorge."
"Aber du kannst dir das doch nicht gefallen lassen. Lass mich zu dir."
"Even, bitte hör auf... Ich hab gerade keine Nerven, um noch mit dir zu diskutieren."
"Ach Schatz... Ruf mich an, wenn die Idioten dir noch was vorschreiben, ok?"
"Ja, mach ich... dann tschüss."
"Tschüss Schatz...", verabschiedete er sich etwas bedrückt und ich legte auf.
Ich stand auf und ging mich fertig machen. Ich musste heute wieder an den See.

Stay here forever ♡ Evak  (Skam)Where stories live. Discover now