Weihnachtsessen

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Jesses Sicht

Sie grinste und stand voller Elan auf, hüpfte zu dem Karton neben unserem Baum und hing eine rote, letzte Kugel an die Tanne. Ihre Augen strahlten dabei mehr als die Kugel, in der sich das Licht reflektierte. Sie drehte sich zu mir und ihr Gesicht ist so schön wie ich es noch nie gesehen habe. Ich stand ebenfalls auf und holte einen Stern, aus einer der Kisten, heraus und überreichte ihr diesen. Sie nahm ihn entgegen und ich hob Beca hoch damit sie unser Kunstwerk vollenden konnte. Also den Stern auf die Spitze stellen konnte.

Beca humpelte zum Bett zurück, holte den Engel und stellte ihn direkt unter den Baum, als ich gerade alle Lichterketten die wir angebracht hatten anmachte. Sie gab dem Engel einen Kuss und flüsterte: Frohe Weihnachten großer Bruder.

Becas Sicht

Als ich mich wieder aufrichtete sah ich Jesse der langsam auf mich zukam. In der Hand hielt er eine Schachtel, die weihnachtlich verpackt war. Er hielt sie mir mit den gleichen Worten, die ich zu dem Engel gesagt habe entgegen.

Ohne ein Wort nahm ich sie und machte sie auf. Darin lag ein silbernes schlichtes Armband. Es war wunderschön.
Ich fiel Jesse um den Hals und gab ihn einen Kuss auf die Wange.

"Danke" flüsterte ich ihm ins Ohr.
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Kurze Zeit später saßen wir auf meinem Bett.

"Ehm...was hast du...wir heute noch so vor?"

"Also ich hatte gepl..."

Er wurde von seinem klingelten Telefon unterbrochen. Jesse warf mir einen entschuldigenden Blick zu.

'Hi Mom' sagte er genervt. Ich musste mir das Lachen verkneifen.

'Ja....ja...ja ich bin bei ihr...'

'Mom! Zum tausendsten mal sie ist EINE Freundin und nicht MEINE Freundin ok?' erneut musste ich schmunzeln

'Nein sie will nicht...erst das Mädchen fragen...na klar.'

"Beca möchtest du mit zum Weihnachtsessen kommen?"

Ich dachte kurz nach. Eigentlich wäre es mal etwas anderes und außerdem würde wenigstens einer von uns bei seiner Familie sein...das bin ich Jesse schuldig.

"Ich würde mich freuen." sagte ich mit leiser Stimme

'Zitat: ich würde mich freuen...warte was?'

Ruckartig drehte sich Jesse zu mir und ich lächelte nur.

'Also bis gleich Mom.' legte er auf

"Muss ich das jetzt verstehen?" fragte er mich...Anscheinend hat er keineswegs mit meiner Antwort gerechnet.

"Ich nehme dir garantiert nicht deine Weihnatsfeier nur weil du bei mir bist."

"Nicht 'nur' ...du bedeutest mir echt viel Beca."
Ich lächelte sanft. Das war das erste mal, dass mir ein Junge so ein Kompliment gemacht hat und ich genauso fühlte.

"Jetzt hast du einen Grund dafür, dass du rot geworden bist" lachte er und riss mich somit aus meinen Gedanken.

Ich warf ihn einen bösen Blick zu, bevor er mich auf seinen Arm nahm, die Lichter ausschaltete und die Tür hinter uns schloss.

"Dann mal ab zum Auto, kleine Tomate."

Ich schlug ihn, diesmal sanft, gegen sein Arm woraufhin er nur grinste.

Er setzte mich in sein Auto und wir fuhren zu Jesses Eltern. Die Fahrt wäre ruhig verlaufen, hätte Jesse nicht die ganze Zeit Lieder gesungen.

Wir kamen an und ich wollte aus dem Auto aussteigen, aber Jesse hinderte mich daran.

ACA-Christmas Where stories live. Discover now