Heiße Verzweiflung

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Auf die Bitte von Alinglds hin habe ich mich hingesetzt und geschrieben, wie verrückt. Dieses Kapitel ist etwas kürzer als die anderen, aber ich glaube es wird euch trotzdem gefallen.😏

Leise ging ich darauf zu. Vor der Tür bemerkte ich, dass sie nicht abgeschlossen war. Ich klopfte an. „Melina?", fragte ich vorsichtig. Sofort verstummten die Geräusche. „Ist alles okay?", wollte ich wissen. Sie antwortete schwach: „Ja, alles gut...brauchte nur etwas Ruhe von all dem Trubel." Ich glaubte ihr nicht und drückte langsam die Tür auf. Vor mir saß ein Häufchen Elend auf der Toilette. Ich zog hörbar die Luft ein und stürzte förmlich zu ihr. Schnell zog ich sie hoch und stützte sie, indem ich meine Arme unter ihre schob. Ich drückte sie fest an mich und sagte gar nichts. Ich war einfach nur für sie da, damit sie wusste, sie war nicht allein. So standen wir lange. Am Anfang wurde noch ihr ganzer Körper von Schluchzern durchschüttelt, doch nach und nach wurde das Beben ihrer Schultern kleiner. Irgendwann lehnte sie sich nur noch an mich und hatte den Kopf an meiner Schulter vergraben. Ich strich ihr über die Haare und wiegte sie leicht hin und her. Irgendwann hob sie den Kopf und ich blickte in ihre blauen Augen, die mich trotz eines kleinen Schleiers fesselten. Sie blickte auf meine durchnässte Schulter und wischte wie zur Entschuldigung mit ihrem Ärmel darüber. „Entschuldige, dass ich dein Outfit ruiniert habe." Ich lächelte und hob ihr Kinn mit meinem Zeigefinger an. „Das ist überhaupt nicht schlimm." Ich drückte ihr einen weichen Kuss auf die Stirn. Sie schloss die Augen und ich legte meine Stirn an ihre. Wieder standen wir schweigend vor einander. Es war nicht unangenehm, wir genossen die Zweisamkeit, die wir an diesem Abend zum ersten Mal hatten. Schließlich richtete sie sich wieder auf, fuhr sich durch die Haare, wischte den verlaufenen Mascara ab und schaute mich durchdringend an. Ich spürte, dass sie etwas Wichtiges wollte und zog fragend eine Augenbraue hoch. Sie schien etwas mit sich zu kämpfen, doch schließlich fragte sie: „Liebst du Tobias noch?" Überrumpelt starrte ich sie an. Wie kam sie denn jetzt darauf? Hatte sie die Blicke mitbekommen, die ich ihr im Club ab und zu zugeworfen hatte? Ja, es stimmte, ich hatte nicht mehr das gleiche Verlangen nach Tobias, wie als ich noch studierte. Bevor ich sie kennenlernte...aber hatte das etwas zu bedeuten? War es nicht normal, dass die Liebe mit der Zeit schwächer wurde und einem tiefen Vertrauen Platz machte? Denn so war es. Ich vertraute Tobias voll und ganz. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen. Und trotzdem verunsicherte ihre Frage mich. Hatte sie womöglich doch recht? Aber so leicht wollte ich es ihr nicht machen: „Wieso fragst du?" Melina antwortete nicht. Sie kaute auf ihrer Lippe und ihr Blick huschte immer wieder von meinen Augen zu meinen Lippen und wieder zurück. Plötzlich legte sie ihre Hände an meine Wangen und küsste mich." Die Augen des Mädchens begannen zu strahlen und sie lächelte breit. Man sah ihr an, wie glücklich sie diese Erinnerung machte. Nachdem sie sich wieder gefasst hatte fuhr sie fort:„Melina drückte mich nach hinten an die Kabinentür und legte ihre Hände auf meine Hüften. Ich war vollkommen erstarrt. Mein Bauch schlug Purzelbäume und mein Herz schlug kräftig. Erschrocken schaute ich sie an, doch sie hatte ihre Augen geschlossen. Plötzlich spürte ich etwas Nasses auf meiner Wange. Sie weinte wieder. Und jetzt spürte ich all die Verzweiflung und Liebe in ihrem Kuss. Vollkommen automatisch legte ich meine Hände auf ihre Wangen und wischte mit meinem Daumen ihre Tränen weg. Sie küsste mich noch immer, aber bisher hatte ich ihn nicht erwidert. Ich bemerkte, wie der Druck auf meinen Lippen nachließ. Sie schien zu glauben, dass ich es nicht wollte. Dabei wollte ich es so sehr. Ich wollte nie mehr ihre Lippen auf meinen missen. Ich schloss die Augen und erwiderte den Kuss. Ich verstärkte den Druck wieder, indem ich ihren Kopf zu mir zog. Ich spürte, wie sie überrascht die Augen aufriss. Doch ich küsste sie weiter. Wir lösten uns kurz, nur um unsere Lippen erneut aufeinander treffen zu lassen. In diesem Moment war es mir egal, ob ich betrunken war oder ob es echte Gefühle waren. Ich genoss es so sehr. Am Anfang war unser Kuss schüchtern und gefühlvoll. Wir achteten darauf, wie es dem anderen ging. Doch mit der Zeit wurden unsere Küsse drängender und intensiver. Unsere Hände wanderten immer fahriger über den Körper der anderen und schließlich drückte ich mich von der Tür ab, drehte Melina und drückte sie gegen die Wand. Meine Hand wanderte zum Riegel und schob ihn vor. Meine Hände wanderten unter ihre Bluse und strichen über ihren Bauch. Sie bekam Gänsehaut und ich lächelte in unseren Kuss. >> Hier ist sie also empfindlich. << Melina hatte ihre Arme über meine Schultern gelegt und drückte nun ihr Becken gegen meins. Diese Berührung machte mich unglaublich heiß, doch irgendwas klickte in meinem Kopf. Plötzlich wurde mir das Ausmaß dieser Situation bewusst. Ich betrog gerade meinen Freund! Und das mit meiner besten Freundin! Abrupt löste ich mich von ihr und schaute sie erschrocken an. Sie sah mich mit großen verletzlichen Augen an. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Haare verstrubbelt. Ich floss schon wieder dahin. Aber Tobias Anblick schob sich vor meine Augen und ich schüttelte den Kopf. >> Was mache ich hier? << „Was machen wir hier?", fragte ich sie. Nun wurde auch sie ernst und schaute mich leicht überrascht an. „Ich...ich weiß nicht. Was...was war es denn für dich?", fragte sie mich schüchtern. Aufgebracht rief ich: „Ich denke, dass ich gerade meinen Freund betrogen habe. Und das mit meiner besten Freundin!" Nun richtete auch sie sich auf. In diesem Moment konnte ich alles in ihren Augen lesen. Ich sah ihre Verletzlichkeit, ich sah,wie sehr meine Worte sie getroffen hatten, aber ich sah auch Wut. Und diese bekam ich jetzt zu spüren. „Nein. Das war der Beweis, dass du ihn nicht mehr liebst." Peng! Diese Worte waren wie ein Schlag in mein Gesicht. Tief im Inneren wusste ich, dass sie Recht hatte. Meine Gefühle für Tobias waren schon lange Vergangenheit. Doch das wollte ich mir nicht eingestehen. Wütend auf mich, wütend auf sie drängte ich mich an ihr vorbei, schob den Riegel zurück und stürmte aus der Toilette.

Sollten wieder irgendwo Lehrzeichen fehlen, tut es mir leid! Das ist das Programm von Wattpad. Denn wenn ich den Text von meinem Word-Dokument rüberkopiere ist noch alles in Ordnung!

Melinas und meine GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt