☆>Zweiundzwanzig<☆

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You are the only one
The only one that sees me
Trusts me and believes me
You are the only one
The only one that knows me
And in the dark you show me
It's perfectly reckless
Damn you leave me defenseless

Halestorm - Break In

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Greg war, um es einfach auszudrücken, mein bester männlicher Freund. Er war Halbamerikaner. Sein Vater stammte aus Kalifornien und hatte ihm das honigblonde Haar vererbt, dass er zu einem halblangen Pferdeschwanz gebunden trug. Er war groß, schlank und hatte schokoladenbraune Augen, die selbst einen Hundewelpen neidisch gemacht hätten.

Wie üblich trug er einen Drei-Tage-Bart, der seine Gesichtszüge noch vorteilhafter machte und bei der Umarmung etwas an meiner Wange kratzte.
Seinem Kleidungsstil sah man seine Vorliebe für härtere Musik nicht unbedingt an. Jeans, ein graues T-shirt mit einem stylischen Druck, darüber eine schwarze Weste und mehrere Ketten rundeten sein Outfit ab. Kurzum, er sah zum Niederknien gut aus – und war leider schwul.
Genauer gesagt war er bisexuell, als ich ihn kennen gelernt hatte, war er der Freund einer entfernten Bekannten gewesen, inzwischen war er aber bereits seit drei Jahren fest mit Ryan liiert, den er während seiner Zeit in New York kennen gelernt hatte. Leider sahen wir uns nicht so häufig, wie ich es gern hätte. Greg war Model und entsprechend häufig unterwegs.

Unsere Gruppe war stehen geblieben und selbst den Jungs war die Verwirrung über das plötzliche Auftauchen dieses fleischgewordenen Adonis, irritiert ins Gesicht geschrieben, während Mara so aussah, als würde sie über die ‚Gegessen wird zu Hause'-Regelung grade ernsthaft nachdenken.

Jetzt drehte mich Greg einmal spielerisch um die eigene Achse und musterte mich von oben bis unten.

„Schönes Outfit, mein Engel, aber da fehlt noch was."

Mit diesen Worten zog er ein kleines Säckchen aus seiner Westentasche.

„Mit freundlichen Grüßen von Miss Vivienne Westwood."

Er ließ es in meine Hand fallen betrachtete fröhlich, wie ich einen kleinen Anhänger mit Kette aus dem Samt schüttelte.

„Greg, irgendwann ertrinke ich noch mal in Schmuck", tadelte ich ihn, ließ mir von ihm aber die Kette umlegen.

„Besser so als in Schulden oder Scheiße", kommentierte er schulterzuckend.

„Eins der Mädchen wollte sie nicht, also hab ich gefragt, ob ich sie haben kann."

Er sah kurz in die Runde, die ihn noch immer sprachlos anstarrte.

„Tut mir leid, ich bin aber auch unhöflich. Hey Sherin."

Er schenkte ihr ein kurzes Lächeln, was sie erwiderte.

"An den Rest, den ich nicht kenne: Ich bin Greg."

Er schüttelte den Jungs nacheinander die Hand und hauchte hinterher Sherin und Mara weltmännisch ein Küsschen auf jede Wange.

Spätestens jetzt sah Mara aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. Sherin hingegen kannte Greg schon von diversen Parties und war entsprechend eingeweiht, dass die Damenwelt sich derzeit bei ihm keine Hoffnung machen brauchte.

Rock Diary // #brilliants2018// #SpringAward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt