5: Eure Majestät

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"Und schon wieder sitzen wir in einem fliegenden Transportmittel", seufzte Flavia.
"Und schon wieder geht's nach Spanien", verdrehte ich die Augen.
"Und schon wieder muss ich eure nervigen Stimmen hören", zickte Eliana. Ich presste meinen Unter- gegen meinen Oberkiefer. Irgendwann würde ich mich nicht mehr zurückhalten können.
Leo saß neben mir und versuchte mich ein wenig lockerer zu machen.
"Ignoriere sie einfach, das ärgert sie am meisten", sprach er leise, damit nur ich es hören konnte.
"Ich versuch's ja...aber das ist eben nicht so leicht!", presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Wir saßen nun alle Sieben in einem Flugzeug von dem Internat der Jungs und Eliana. Wir waren bereit nach Spanien zu fliegen! Na ja...wir hatten schließlich keine andere Wahl.
Bald nach dem Start schlief ich auch schon ein.

"Lasst uns zu Victoria's Secret gehen!", sagte Teresa aufgeregt. "Dann könnt ihr Leo und Luca überraschen." Flavia und ich stimmten ihr zu und wir liefen fröhlich lachend hinein. Wir gingen durch mehrere Reihen und suchten viele Dinge raus, die nach dem Anprobieren sofort wieder zurück gelegt wurden. Außer ein dunkelblauer BH mit Spitze, der nicht so aussah wie andere. Er schien...perfekter zu sein. Ich probierte ihn an und er stand mir ausgezeichnet!
"Der ist wunderschön!", sagten Teresa und Flavia beeindruckt. "Den musst du kaufen!"

Ich strahlte über beide Ohren. Leo würde der gefallen!
"Das ist bestimmt genau Leos Geschmack", zwinkerte Flavia. Sie hatte auch etwas gekauft, aber es war ein Bikini.
Wir gingen aus dem Laden und setzten uns zu Starbucks. Ein Mädelsshoppingtag halt. Wir fingen an über alles mögliche zu reden und konnten gar nicht mehr aufhören. Irgendwann gingen wir dann doch wieder nach Hause, und beschlossen alle bei mir zu übernachten.

Ich schloss die Haustür auf, wir schmissen unsere Schuhe in eine Ecke und rannten nach oben zu meinem Zimmer. Bevor ich die Tür öffnete, stoppte ich allerdings. Ich hörte Stimmen und Gekicher. Fragend sahen mich meine besten Freundinnen an. Wer war das?

Ruckartig machte ich meine Tür auf und erstarrte. NEIN!
"Was macht ihr hier?!", schrie ich. Beide sahen mich geschockt an. Dann fing sie an boshaft zu grinsen.
"Tja, meine Liebe, zu spät, würde ich sagen."

"Er gehört mir! Ich hatte ihn zu Erst! VERSCHWINDE!", rief ich aufgebracht.
"Tz, tz, tz...das ist aber nicht nett. Behandelt man so einen Gast?"
"ICH HABE DICH NIE EINGELADEN!"
"Sieh' es ein!", wurde nun auch sie lauter. "Wir sind ein Team! EIN GEMEINSAMES TEAM!"
"DAS BEDEUTET NICHT, DASS DU DICH AN MEINEN FREUND 'RAN MACHEN KANNST!", schrie ich sie an. Ich wollte ihr so gerne auf die Nase schlagen.
"JA UND!?", schrie nun auch sie. "SIE HAT DOCH GENAU DAS SELBE GETAN!" Sie zeigte auf Flavia. Mist! Das stimmte allerdings. Flavia hatte Eliana Luca ausgespannt. Aber das hieß noch lange nicht, dass sie mir Leonardo ausspannen konnte!

"DANN HOL' IHN DIR DOCH ZURÜCK!", meinte ich.  
"WEIßT DU WIE OFT ICH DAS SCHON VERSUCHT HABE?! ER WILL MICH NICHT MEHR!" Sie hatte schon Tränen in den Augen.
"Tja dann merkste mal wie scheiße du bist!", warf ich ihr vor. Sie sah mich wütend an.
"Ach ja? Ich bin scheiße? Warum will Leo dann mich und nicht dich?"
Ich stierte sie wütend an, fing an zu schreien und rannte auf sie zu. Wir fielen auf den Boden und ich lag nun über ihr, bereit an ihren Haaren zu ziehen, wenn ich nicht von jemandem weggezogen worden wäre.
"HÖRT AUF!", schrie er. Ich versuchte mich aus seinen Armen zu lösen, was leider nicht klappte. "Warum seid ihr hier? Warum muss ich euch knutschend in meinem Zimmer finden? Warum hast du den scheiß selben BH an den ich mir heute auch gekauft habe?!", schrie ich sie wieder an.
Ich sah mich um, Teresa und Flavia verschwunden. Ich sah zu Eliana, die plötzlich immer näher kam und das mit einer Spritze in der Hand. Ich strampelte mit meinen Beinen, ich schrie, ich weinte.
"Alex!", sagte Leo sauer und versuchte mich besser festzuhalten.
"NEEEIN!!! GEHT WEG! ICH WILL NICHT! LASST MICH! VERSCHWINDET!"
Sie kam immer näher. Die Nadel blitze in dem Licht bösartig auf.
"Alex! Halt still!"

"LASST MICH ENDLICH LOS! LASST MICH IN RUHE! GEHT! VERSCHWINDET AUS MEINEM HAUS!" Ich strampelte immer noch und traf letztendlich Eliana. Die Spritze fiel ihr aus der Hand und landete laut auf dem Boden.
"Alex!", schrien sie mich an. "Alex!" 

Undercover 2Where stories live. Discover now