Kapitel 31✔️

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Darüber grübelnd, was Muri und Louis wohl draußen suchen,  drücke ich die Tür auf und trete in das Gebäude hinein. Ich laufe Richtung Marmortreppe, doch auf einmal laufe ich gegen etwas hartes und falle nach hinten. Schon in Erwartung auf den harten Boden kneife ich meine Augen zusammen. Hallo? Boden? Bist du noch da? Keine Antwort. Wer hätte das nur gedacht. Vorsichtig öffne ich meine Augen wieder und blicke in die schönsten Augen. die leider einer Person gehören,  auf die ich eigentlich sauer bin. Aber trotzdem ziehen sie mich für kurze Zeit in ihren Bann. Das schräge Grinsen von Jim wird immer größer, als er bemerkt, dass ich mich in seinen Augen verloren habe. "Weißt du Sunny, verlass deinen blöden zweiten Mate und du kannst diese Augen immer bewundern." Haucht er mir verführerisch entgegen. Schnell versuche ich mich zusammen zu reißen. "Nur schade, dass diese Augen einer Person gehören, die egozentrisch, besitzergreifend und arrogant ist. Ach, und nenn mich nicht Sunny." Entgegne ich ihm zuckersüß. Schlagartig verfinstert sich Jims Mine und er starrt mich nur an. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich immer noch in seinen Armen liege. Alles klar,  das geht mir etwas zu weit, auch wenn es sich extrem gut anfühlt und ich für immer so bleiben will, aber ich habe meinen Stolz. Mit einer Drehung winde ich mich aus Jims Klammergriff und lasse ihn ohne ein weiteres Wort stehen. Ich steige die Treppen hoch und laufe den Gang entlang bis zu meinem Zimmer mit der Schneeflocke. Schnell öffne ich die Tür und verschwinde darin. Eigentlich habe ich jetzt mein schönes, dunkles, kaltes Zimmer erwartet, in dem ich mich ganz alleine verkriechen kann. Aber nein, natürlich wird mir das nicht vergönnt. Das Licht ist an und auf meinem Bett sitzen Felix, Sebastian und Sarah. Na toll. Danke Schicksal. Verwundert starre ich die drei an. "Wo warst du denn? Wir sitzen hier schon seit Stunden und warten auf dich." Beschwert sich Sahra. Ruhig, aber schon leicht gereizt, antworte ich ihr. "Bessere Frage. Was macht ihr in meinem Zimmer und warum ist das kack Licht an?"-"Ganz ruhig, wir wollten nur mit dir zum Abendessen gehen." Mischt sich Sebastian ein. "Nein danke, ich habe schon gegessen." Sage ich, wobei ich spüre,  wie ich langsam Kopfschmerzen bekomme von dieser blöden Lampe. "Wo denn? Die Cafeteria hat doch noch gar nicht offen." Fragt Felix komplett verwirrt. "Ja danke, habe ich auch gemerkt. Ich war draußen und habe mir etwas gefangen."-"WAS?" Schreien mir alle drei gleichzeitig entgegen. "Wir dürfen nachts nicht raus, das ist viel zu gefährlich. Vor allem du nicht! Du hast doch gerade erst mit deiner Kampfausbildung begonnen." Klärt mich Sahra auf. "Dann hat das aber niemand Louis und Muri gesagt, die sind gerade raus gegangen und suchen irgendwas."-"Das ist was anderes." Versucht mir Sebastian zu erklären. "Sie sind für heute Nacht für die Schattensuche eingeteilt. Jeder von uns muss manchmal raus gehen und alle Dämonenschatten vernichten,  die zu nah ans Haus gekommen sind."-"Und warum weiß ich davon nichts und noch eine Frage warum darf ich dann nicht auch die Schatten jagen?" Genervt stöhnt Sebastian. "Du bist neu. Du weißt noch vieles nicht,  aber das kommt noch. Außerdem wird dich Tatjana nicht raus lassen,  bis du nicht die Prüfung bestanden hast. Und nein, ich weiß nicht wann die sein wird und wir können dir auch nichts darüber sagen, das ist uns verboten. Und jetzt hör auf unnötige Fragen zu stellen." Leicht genervt schnaubt Sebastian durch die Nase. "Ach man Sebastian, musst du immer alles schlecht reden?" Quengelt Felix und boxt dabei seinem Freund spielerisch auf die Schulter, doch Sebastian wirft ihm nur einen kurzen Seitenblick zu. "Und, kommst du trotzdem mit nach unten?" Geschlagen gebe ich nach. "Ja ok." Sofort springt Sahra auf und umarmt mich übermütig,  sodass ich beinahe nach hinten gefallen wäre. "Na dann. Hop hop Jungs,  auf. Ich hab Hunger." Die Jungs aber werfen sich einen kurzen Blick zu und nicken dann. Plötzlich springen beide auf und packen Sahra an Armen und Beinen und schleifen sie aus meinem Zimmer heraus. Immer wieder hört man Sahras Lachen oder Schreie. Was mich auch leicht zum Kichern bringt. Sie sind alle so vertraut miteinander. Ja, dadurch dass sie zusammen aufgewachsen sind,  sehen sie sich gegenseitig als Familie an. Ich bezweifle,  dass du sie irgendwann so gut kennen wirst,  dass sie dich auch so behandeln werden. Ja ich weiß, aber es ist trotzdem schön sie so glücklich zu sehen. Lächelnd folge ich den dreien nach unten in die Cafeteria, wo sich jeder ein Steak nimmt, ausgenommen von mir. Zusammen schlendern wir in den Aufenthaltsraum,
in dem sich jeder auf seinen Platz setzt. Verdammt und wo soll ich mich hin setzen? Hilfe suchend schaue ich in die Runde. Lachend meint Sahra nur. "Setz dich einfach auf irgend einen Platz." Ok ich habe die Wahl zwischen einem ungemütlich aussehenden Sofa, einem großen, blauen Kissen auf dem mindestens 4 Platz haben und einem Schreibtischstuhl. Ja, ich glaube das Kissen wird es. Zielstrebig laufe ich auf das große Kissen zu und lasse mich darauf plumpsen. Ok, es ist wirklich noch viel gemütlicher, als es ohne hin schon aussah. "Jetzt wo du dir einen Platz ausgesucht hast bist du offiziell aufgenommen." Meint Felix glücklich und lächelt in meine Richtung. Dankend nicke ich einmal in seine Richtung. Wenigstens verstoßen sie mich nicht, ist ja schonmal ein Anfang. "Wen ladet ihr eigentlich dieses mal zur Party ein?" Fragt Sebastian etwas abwesend. Begeistert fangen Felix und Sahra abwechselnd an Namen aufzuzählen,  doch das bekomme ich nur noch am Rande meines Bewusstseins mit. Stimmt, in zwei Tagen ist ja diese komische Party. Mhh... sollte ich Mai und Jack einladen? Nein das gibt nur Zoff mit Jim. "Hallo? Erde an Simona? Wo bist du denn jetzt mit deinen Gedanken? Ich habe gefragt wen du einladen möchtest?"-"Ich glaube ich lade niemanden ein, das würde nur unnötigen Stress verursachen." Schockiert starren mich alle drei an. Habe ich irgendwas falsches gesagt?

Verweigernde Alpha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt