Kapitel 19✔️

7.1K 393 14
                                    

Wütend und nicht wissend, was ich jetzt tun soll, lege ich mich auf die weiße Couch neben dem Fenster. Sehnsüchtig starre ich in den tiefen dunklen Wald. Es scheint so friedlich und alles im Einklang. Eigentlich dürfte ich doch überhaupt nicht hier sein,  oder? Natürlich nicht und das weißt du ganz genau. Schon dein ganzes Leben lang hast du davon geträumt frei zu sein und jetzt bist du es und musst trotzdem hier den Babysitter spielen, weil die da unten zu inkompetent sind,  um sich zu wehren. Erbärmlich! So kann nie etwas größeres aus dir werden. Brüllt Jane wütend in meinem Kopf herum. Ja ich weiß, dass du Recht hast,  aber ich fühle mich so verantwortlich für sie und das kann ich einfach nicht ignorieren. Auf einmal höre ich Schritte die Treppen hoch kommen und kurz darauf stürzen Mai und Jack ins Zimmer herein. Wie angewurzelt bleiben sie etwas abseits von mir stehen und starren mich an. Verwirrt erwidere ich ihren Blick doch da stürzen sie sich schon auf mich und drücken mich fest. "Du kannst dir gar nicht  vorstellen, wie sehr du mir gefehlt hast. Ich hatte so Angst, dass dir etwas passiert ist." Schluchzte Mai an meiner Schulter. Völlig perplex streichle ich ihr sanft über den Kopf,  um sie zu beruhigen. Doch dann passiert etwas,  womit ich nie gerechnet hätte. "Meine kleine süße, schöne Mate ist endlich wieder zurück bei mir. Es hat mich fast wahnsinnig gemacht, dass du nicht bei mir warst." Haucht mir Jack ins Ohr und verpasst mir damit eine Gänsehaut. Sofort spüre ich dieses wollige, warme Gefühl in mir,  das ich seit langem nicht mehr hatte. Ich spüre das Verlangen ihn zu küssen,  aber ich kann nicht. Ich kenne ihn immer noch nicht und durch die lange Zeit, die ich weg war, haben sich alle verändert, sodass ich sie nicht wieder erkenne. Na super. Ich weiß nicht was ich machen soll. Die beiden spüren, dass ich durcheinander bin und weichen von mir zurück. "Was hast du?" Fragt Jack einfühlsam. "Ich weiß es nicht. Ich komme nach Hause, erfahre das meine Familie tot ist, aber ich verspüre keine Trauer oder Zorn. Ich befreie euch von diesem Mistkerl und trotzdem fühle ich mich hier nicht wie Zuhause. Ich fühle mich eingesperrt und eingeengt. Aber das schlimmste ist, dass ihr mir alle wie Fremde vorkommt, die ich zum allerersten Mal sehe." Der letzte Satz hat getroffen. Erneut sammeln sich Tränen in Mai's Augen, aber dieses Mal sind es Tränen der Trauer. Gekränkt geht sie ein paar Schritte rückwärts bis sie an der Wand ankommt und lässt sich an ihr herunter rutschen. "Nein. Mai so meine ich das nicht. Natürlich kenne ich euch noch, aber ihr habt euch so verändert. Ich habe mich so verändert." Sage ich während ich auf sie zugehe und sanft ihren Rücken streichle. Auf einmal schnellt ihr Kopf nach oben und Wut entfacht in ihren Augen. "Ja, wir haben uns verändert, aber nur, weil du uns im Stich gelassen und uns diesem Tyrann überlassen hast! Ich hatte Angst um dich,  als du weg warst! Dir hätte sonst was passieren können!" Schreit sie mich an doch mit ihren Pandaaugen kann ich sie nur schwer ernst nehmen. "Es tut mir ja auch leid, aber wäre es dir lieber gewesen,  wenn ich mich gleich umbringe?" Frage ich sie mit ruhiger Stimme. Noch mehr Tränen kommen ihr und auf einmal springt sie auf und rennt aus dem Zimmer. Was hat sie denn jetzt? Verwundert drehe ich mich zu Jack um, der es sich auf meiner Couch bequem gemacht hat. "Nimm es ihr nicht übel, die letzten Jahre waren nicht gerade leicht für sie und dann zu erfahren, dass die Person, die man so sehr achtet,  sich nicht mehr an einen erinnert,  das ist nicht gerade einfach." Mit einem lauten Seufzer stehe ich auf und gehe rüber zu Jack. Noch bevor ich realisiere was er macht, packt er mich an meiner Hüfte und zieht mich auf seinen Schoß. "Ich habe dich so unendlich vermisst." Haucht er mir ins Ohr. Ein warmes Gefühl breitet sich in mir aus und meine Augen strahlen vor Freude. Langsam rutsche ich mit den Beinen immer weiter auf die Couch, sodass ich komplett auf Jack's Schoß liege. Verträumt starre ich in seine wunderschönen Augen. Man, wie ich ihn vermisst habe. Aber trozdem habe ich immer noch dasselbe Problem und für meine Freiheit würde ich auch ihn zurück lassen.

¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥¥

HABT IHR SIE NOCH ALLE? 1k READS?

Danke.

Habt ihr Lust, dass ich was über mich schreibe so 10 Fakten? Oder was anderes?

Lasst es mich wissen.

Viel Spaß beim Lesen.
Sam

Verweigernde Alpha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt