„Danke."

„Wann hast du deinen ersten Termin?"

„Ab nächster Woche, regelmäßig Donnerstags, ich muss nur schauen, wie ich das später mit der Schule regele."

„Das kriegst du hin. Ganz bestimmt." Er dachte kurz nach. „Wann enden die Sommerferien?"

„In etwas mehr als einer Woche", seufzte Jongin. „Ende August, um genau zu sein."

„Du siehst nicht sonderlich begeistert aus."

„Das bin ich nicht", gab Jongin zu. „Ich lerne nicht allzu gerne, weshalb meine Noten nicht so der Bringer sind."

„Ich kann dir helfen, wenn du Probleme hast", erklärte sich Kyungsoo bereit. „Ich war gut in der Schule."

Jongin lehnte sich ein wenig nach vorne und platzierte die Arme vor sich auf den Tisch. „Das verwundert mich überhaupt nicht Hyung."

„Was willst du mir damit sagen?"

Jongin grinste schief. „Das passt mit dem Bild überein das ich von dir habe."

„Was für ein Bild soll das sein?"

„Du arbeitest hart, lernst wahrscheinlich auch gerne, bist sehr gescheit und", er hielt inne. „Ein toller Mensch eben."

„Das ist ein sehr kleines Bild", sagte Kyungsoo nach einem Moment.

„Stimmt, jetzt noch." Er zuckte die Achseln und lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück. „Ich nehme dein Angebot, auf jeden Fall gerne an, wenn du die Zeit dazu hast."

Kyungsoo hatte keine Zeit. „Klar, natürlich. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich gerne in Bildung investiere."

„Es klingt so, als hättest du großes mit mir vor – als wäre ich eine Aktie."

Kyungsoo musste laut lachen. „Du bist eher ein interessantes Projekt in das ich gerne meine Zeit investiere."

„Bin ich das?"

Kyungsoo schluckte hinunter, die Stimmung hatte sich plötzlich verändert. Er stand schnell auf und stapelte ihre Reisschalen aufeinander. „Ich räume am besten schnell ab."

Jongin griff im selben Moment wie Kyungsoo nach dem leeren Bulgogi Teller. Kyungsoo zuckte zusammen. „Ich helfe dir", murmelte Jongin und räusperte sich anschließend, weil seine Stimme sehr rau geworden war.

„Du kannst dich ins Wohnzimmer setzten, ich mache das schon." Kyungsoo hoffte wirklich darauf, dass er sein Angebot annehmen würde, doch Jongin schüttelte den Kopf. Wie jedes Mal.

„Ich kann dich nicht die ganze Arbeit alleine erledigen lassen."

Zum ersten Mal füllte den Raum zwischen ihnen eine unangenehme Stille. Jongin sagte kein Wort und Kyungsoo hatte keine Ahnung, worüber er reden könnte, um wenigstens irgendetwas zu sagen. Normalerweise initiierte Jongin die meisten Gespräche.

Kyungsoo versuchte es mit dem Wetter, erhielt jedoch nur kurze Sätze zur Antwort. Nicht einmal lang genug, um das Thema weiterzuführen. Kyungsoo fühlte sich so unwohl.

Jongin schlug vor, heute das Geschirr zu waschen, damit Kyungsoo abtrocknen konnte, also tauschten sie ihre Rollen. „Benutzt du deine Spülmaschine eigentlich nicht?"

Kyungsoo hätte beinahe geseufzt vor Erleichterung. „Nicht wirklich, es kommt nie genug Geschirr zusammen und wenn ich warte, dann fängt es dort drinnen an zu schimmeln.

„Verstehe." Im Waschbecken platzten die Schaumblasen und verbreiteten den Geruch von Zitrone. „Ich bin in einer großen Familie aufgewachsen. Das einzige was ich immerzu tun musste, war die Spülmaschine auszuräumen." Jongin verfiel wieder in Schweigen und schrubbte in seinen rosafarbenen Handschuhen gründlich die Teller.

Blüten so kalt wie Schneeحيث تعيش القصص. اكتشف الآن