Rosenblüten Regen

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"Es sind derzeit zwölf Plätze in Ionia bekannt. Die Hauptstadt von Ionia, die Placidium, die sich im südwestlichen Teil von Ionia und nordwestlich von Navori befindet. Zum Beispiel Navori, eine Region im südlichen Teil des Staates. Galrin, eine Insel im südlichsten Winkel Ionias und Shon-Xan, im Osten der Region Navori. Der Lotus-Garten, ein heiliger Ort, welcher vor allem als Raum zur Meditation verwendet wird, wie zum Beispiel von unserem Master Yi, liegt im Nordwesten der von Navori, nahe der Placidium." Während wir durch die Landschaft Ionias marschierten, schwafelte der Professor auf uns ein.

"Der Inselstaat Ionia ist ein Paradies für Wesen, die spirituelle Entwicklung und Erleuchtung suchen. Während es in erster Linie von Menschen bevölkert wird, machten jedoch auch einige Yordle und Wesen von einzigartiger Herkunft Ionia zu ihrer Heimat. Nicht wahr, Teemo?" Der Professor lachte und das war eine Seltenheit.

"Jaja. Schon gut. Ich bin klein und bin ein Yordle. Wir haben es kapiert." Der kleine Schütze schnaufte dem Professor zurück.

Meine Blicke waren stets darauf fixiert, Vanessa zuflogen und mir selbst zu erklären, warum sie so komisch seit heute morgen ist.

"Warum sind wir eigentlich in Ionia? Hier ist es sterbenslangweilig, nicht wahr Vanessa?" Jinx stützte ihren Kopf mit beiden Händen während sie ging und blickte Vanessa mit einem Auge an.
"Der war gut. Hier ist es aber so schön. Ich würde hier bleiben wollen." Sie grinste Jinx an, diese erwiderte es.
"Wir sind hier, weil jeder in der League, egal wo er herkommt, auch etwas über die Länder seiner Kameraden oder Feinde wissen sollte. Wir werden genauso nach Zaun oder Noxus reisen, damit das klar ist und ALLE werden mitkommen. Wenn ich sage ALLE, dann mein ich auch alle." Mit strengen blickt schaute der Professor Jinx an. Diese nickte nur mit dem Kopf.

"Also. Fahren wir fort. Darüberhinaus, gibt es noch den Serene-Garten, der Garten, in welchem der Große Baum wächst und der außerdem der Hauptbereich für Veranstaltungen ist. Innerhalb der Placidium befinden sich die Shojin-Kloster, Orte der Buße. Das Hirana Kloster, dessen Mönche bekannt sind für ihre Selbstkontrolle, liegt irgendwo im Nordosten."
"Dort sind ja auch die Kinkou, oder?" Fragte Ashe nach.
"Richtig." Lobte der Professor sie.
"Kin-was?" Lulu kam anscheinend nicht mehr mit.
"Die Kinkou-Gemeinschaft ist ein alter Klan nahe den nordwestlichen Inseln. Der Tempel der Pallas steht irgendwo in den südlichen Regionen." Antwortete Vanessa ihr. Mit einem Lächeln bedankte sie sich bei ihr.

"Woher weißt du das?" Jetzt redet Katarina.

"Ich komme viel rum, durch meinen Vater."
"Achja..Stimmt." Katarina lachte verlegen.

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"Das friedfertige Dasein Ionias wurde jäh auf die Probe gestellt, als Noxus in Ionia einfiel. Da die Bewohner Ionias die Suche nach Erleuchtung bevorzugten und es keine militärischen Kräfte hatte, sah der Militärstaat Noxus in dieser "Schwäche" eine Gelegenheit. Sich nicht mehr im direkten Krieg mit Demacia befindend, fiel Noxus' Aufmerksamkeit auf jene Ländereien, die außerhalb von Demacias Wirkungsbereich lagen, um zu expandieren. Noxus begann damit, Spione nach Ionia zu schicken, die die Insel genau erkundeten, besondere Schwachstellen ausmachten und kritische Ziele identifizierten. Nachdem der Plan Form angenommen hatte, schlugen die Streikräfte Noxus' zu. Das wäre es dann alles für heute. Morgen werden wir dann wieder abreisen." Der Professor kehrte uns den Rücken zu, während er in eine Kneipe ging.

3 Stunden quälender Lektüren und im Placidium angekommen, durften wir endlich wieder unser eigenes Ding durch ziehen, also beschloss ich Vanessa rede und Antwort zu stehen.
"Würdest du mir bitte erklären, was das heute war?" Ich nahm Vanessa am Arm und zog sie von Malzahar weg, da sich die beiden gerade prächtig unterhielt. Meiner Meinung nach zu prächtig.

"Nichts war da. Was sollte gewesen sein?" Mit großen Augen sah sie mich an.
"Du hast mich nicht mal angesehen und bist einfach abgehauen."
"Oh..weißte du, dass ist mir unangenehm." Ihr Gesicht wurde rot.
"Sag es mir doch, bitte. Mir ist das noch peinlicher als dir."
"Aber du darfst deine Meinung über mich nicht ändern, versprochen?"
"Würde ich nie tun. Versprochen."

Sie ging mit mir ein Stück voraus, rauf auf einen grünen Hügel. Der Himmel war wunderschön blau und die Wiese saftig grün. Am höchsten Punkt angekommen, konnte man fast die ganze Stadt sehen. Kirschbäume waren wohl ganz groß hier in Ionia, denn überall wo man hinging, man hatte am Ende des Tages Kirschblüten in den Haaren oder an privaten stellen des Körpers. Es nervte so sehr.

"Gut. Wir müssen sowieso mal über etwas reden. Da passt das ganz gut, dir mehr über mich zu erklären und eine Bitte hätte ich noch an dich." Sie lächelte mich leicht an, jedoch war das Lächeln aufgesetzt.
"Ich höre dir zu."
"Wie du ja weißt, bin ich eigentlich nicht mehr am Leben und das führt zu dem Grund, dass ich den Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nicht mit ansehen kann. Jedesmal, wenn ich zusehen muss, wie die Sonne auf oder untergeht, werde ich depressiv und sehe jeden Augenblick den Tag meines Sterbens wieder vor mir." Sie fing an zu weinen. Glänzende Tränen kam über ihre kalten Wangen gelaufen.

"Mein Tod hat bei Sonnenaufgang angefangen und zu Ende gekommen ist er beim Sonnenuntergang. Ich werde immer daran erinnert, dass es mich nicht mehr gibt. Ich war heute morgen eben aus diesen Gründen so abwesend. Du solltest nicht sehen, wie schlecht es mir geht. Die Tatsache, dass ich nie wieder so sein kann, wie ich war, macht mich zutiefst traurig." Sie hielt sich nun ihre Hände vor ihr Gesicht und drohte zusammen zu brechen.

Dieser Druck, der auf ihr liegt. Dieses Gefühl, dass manche haben, die Angst das sie sterben, hat dieses Mädchen nicht.
Ich nahm sie in den Arm, drückte sie gegen meine Brust und sie konnte endlich loslassen.
Ihr eigenes Gewicht konnte sie nicht mehr halten und sackte ein. Aus Reflexion platzierte ich schnellstens meinen linken Arm unter ihren Beinen, der rechte hielt ihren Rücken und ich trug sie nun.
Zusammen mit ihr setzte ich mich in das hohe Gras. Behutsam legte ich ihren Körper auf meinen Schoß ab, ihren Kopf gegen meine Brust gelehnt, beruhigte sie sich langsam.
"Ich wusste ja nicht.., es tut mir leid." Begann ich und kraulte ihr den Kopf.
"Du hast es nicht wissen können. Es tut mir mehr leid, als dir. Glaub mir."
"Was war deine bitte?" Sie richtete sich auf und sah mir in die Augen.
"Kommst du mit mir mit zum Assassinen-Treffen der Unterwelt? Ich muss dort nämlich sein, da mein Vater ja Ehrengast ist. Ich will nicht alleine dort sein." Ihre Augen flehten mich förmlich an.

"Wieso den nicht?"
"Als ich einst lebte war ich mal mit. Dort sind Wesen, die mich schon von Geburt an nicht mögen oder ausstehen können und denen will ich nicht alleine gegenüber stehen."
"Ich würde gerne mitkommen." Mit ruhiger Stimme bestätigte ich ihr, dass sie sich nicht mehr fürchten müsste.

Wie saßen noch eine ganze Weile dort oben und blickten auf die Stadt. Als die Dämmerung anfing, gingen überall die wunderschönen Lichter der Stadt an.
Wir hatten besucht von ein paar Glühwürmchen bekommen, die eine zwar betörend-romantische Stimmung machten, aber keinesfalls abschreckend war.

"Talon?"
"Ja?" Bevor es Zeit war zu gehen, drückte sich Vanessa leicht von mir weg um mir in die Augen schauen zu können. Ein warmer Herbstwind wehte durch ihre Haare und setzte ihren Geruch frei, der mir so sehr vertraut war.

"Von allen Personen hier, mag ich dich seit Anfang an, am liebsten."

Memories - a never dying Love | League of Legends FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt