"Tyler , warum bist du hier ?" Spreche ich die Frage aus , die mich von innen zerfrisst , denn da ist die Hoffnung ,dass er mir jetzt alles erzählen wird . 

"Um dich zu sehen ." Mein Herz erwärmt sich bei diesen Worten , doch ich verdränge es so gut wie ich kann , anstatt lasse ich es zu , dass sich meine unbändige Wut auf ihn sich zeigt. "Dann kannst du ja wieder gehen , denn niemand will dich hier haben . " 

"Emma .." Murmelt Sinatra warnend. "Wenn weiter nichts ist bitte ich dich jetzt zu gehen!" Wiederhole ich mich freundlicher . 

Ich höre wie Sinatra leise flucht . "Emma !" Presst er hervor . 

Ich schaue in seine Augen und sehe dort Schmerz und Sehnsucht . "Tyler , ich wiederhole mich noch einmal , ein einziges Mal . Ich bitte dich jetzt mein Haus zu verlassen !" Ich stelle meine halb ausgetrunkene Tasse auf den Tisch . Auch Tyler fixiert mich jetzt mit seinen grünen Augen .

"Du verstehst das doch alles nicht ." Knurrte rund seine Augen scheinen zu leuchten . "Dann erklärtes mir doch !" Zische ich . 

"Nein , das werde ich nicht ! Jedenfalls nicht heute !"  

"Geh!" Ich zeige nach rechts , wo sich die Haustüre befindet , zu meinem Bedauern zittert mein Finger unaufhörlich . Meine Gefühlen drohen mich zu übermannen , die Wut , die Trauer , das Bedürfnis sich von ihm Trösten zu lassen . Seine Miene wird weicher . "Versteh doch endlich  , ich muss dich davor schützen ." Er streckt seine Hand nach mir aus, der ich geschickt ausweiche . "Einen Scheiß willst du !" Tief seufzt er . "Verschwinde !" Kurz wackelt meine Stimme . 

"Emma , du bist das wichtigste in meinem Leben und ich würde dich nie an lügen ! Ich werde dir bald alles erklären , doch jetzt erst einmal ist es nicht relevant." 

Ich nicke . "Aha , schön und jetzt geh oder ich ..." 

Schroff unterbricht er mich . "Du hörst mir nicht zu ! Meine Worte laufen bei dir auf Taube Ohren ." 

Ich ziehe meine Augenbrauen hoch . "Ich will deine Ausreden nicht mehr hören ! Du hast Angst mir das zu erzählen und genau damit bringst du mich in Gefahr ! Denn soviel habe ich verstanden , ich bin nicht dumm Tyler . Ich weiß auch , dass das Ganze sich gar nicht um uns dreht , was man heute deutlich gesehen hat . Es ist etwas zwischen unseren Eltern , was zwar auch uns betrifft , aber wir dürfen  nicht eingreifen . Es würde wahrscheinlich eh nichts bringen , egal was es ist sie müssen es klären. " 

Sprachlos blickt er mich an . Zucker süß lächel ich ihn an . "Und damit habe ich wohl ins Schwarze getroffen . " 

Ein Moment des Schweigends  . "Ich habe keine Angst!" 

Selbst Sinatra schaut ihn schief von der Seite an . "Denk was du willst, aber jetzt verschwinde !" 

Bevor er überhaupt den Mund auf machen könnte , höre ich wie jemand den Schlüssel ins Türschloss schiebt . 

"Scheiße !" Fluche ich leise , dann höre ich wie die Tür aufgemacht wurde und gleich darauf zugeschlagen wird .  "Emma White !" Ruft meine Mutter  mit unverkennbarer Wut  in der Stimme . Das nächste Gespräch wird nicht sehr gemütlich ablaufen . Ich stehe auf und laufe ins neben anliegende Esszimmer , von wo aus meine Mutter mich gerufen hat . "Mom .." Beginne ich , um ihr zusagen , dass noch zwei Freunde da wären , doch sie lässt sich mich nicht zu Wort . "Emma , misch dich nicht in meine Angelegnheiten ein ! " schimpft sie los und schleudert damit ihre Tasche auf den Tisch . "Mom.." Versuche ich es wieder . Doch auch dieses Mal unterbricht sie mich . "Es sind meine Sachen und dein Dad hat genauso seine Geheimnisse und viel mehr als du denkst . Das mit diesem Typen ist eine von vielen ." Sie redet von William ?

"Mom!" 

"Ich weiß es ist falsch was ich mache , aber Schatz.."

"Moment mal , du hast noch immer was mit diesem Typen !" Unglaublich klappt mein Mund auf und ich frage mich , wo ich mich mal wieder rein geschlichen habe . 

"Emma , dein Dad und ich haben uns nie geliebt ." 

Etwas stirbt in mir , etwas sehr kindliches . Das noch an die Liebe meiner Eltern geglaubt hat und das wir eine glückliche Familie bleiben . Doch das waren nur Träume und nicht die Realität , denn diese bestand aus Kälte zwischen meinen Eltern und wie mir jetzt erst vor Augen geführt wurde gab es auch nie eine Liebe zwischen den beiden . Das kann aber nicht sein ,denn warum ist man den so bescheuert und heiratet und bekommt ein Kind ?

 "Warum habt ihr geheiratet und mich bekommen ." Meine Stimme klingt erstickt . Traurig schüttelt meine Mutter ihren Kopf . "Wir haben nie geheiratet ." Nüchtern schaut sie auf den augenscheinlich echten Ehering . 

Sie zieht ihn von ihrem Finger . "Dein Vater hat es nur so wirken lassen , schau !" Sie zeigt mir die innen Seite ihres Ringes . Kein Name , kein Datum , nichts . 

"Aber warum ?" Flüster ich . Sie zuckt mit den Schultern. "Ich sehne mich sehr nach einer Familie Emma . Und dieser Mann ist meine Change ! Ich liebe ihn wirklich und er weiß auch von dem allem..." 

Ich weiß , was das bedeuten soll . Sie wird gehen , während mein Vater weg ist . Sie wird zu ihm gehen . "Und was ist mit mir ? Wir sind doch eine Familie mit Dad" Flüster ich , da ich Angst habe , dass meine Stimme bricht . 

"Du gehörst zu ihm . Nicht zu mir . " 'und er gehört nicht zu mir 'und schaut beschämt zu Boden . 

Sie will mich alleine lassen . Mich und meinen Vater verlassen . Ich streiche mir einmal über mein Gesicht um mich zu beruhigen "Falls du ihn kennen lernen willst . Er möchte mit mir und auch dir heute essen gehen ..." Ihr Neuer . 

Angewidert schüttel ich meinen Kopf und versuche alles zu verarbeiten . Als ob ich den Mann kennen lernen will , der mir soeben meine Mutter genommen hat , auch wenn mir schon früh bewusst war ,dass meine Mutter und mein Vater einfach nicht für einander geschaffen sind , trotzdessen tut es weh .  "Mom , zwei Freunde sind im Wohnzimmer , das wollte ich dir schon die ganze Zeit sagen .." Murmel ich und blicke ihr nicht in die Augen . Sie ist eine Verräterin ! "Was ?" Ihre Stimme ist schrill. 

Geschockt beobachtet sie wie Tyler und Sinatra , ins Esszimmer kommen. " Emma , was hast du dir dabei gedacht ." Haucht sie und betratet die zwei wie kleine Kakalaken . "Raus !" Zischt sie und damit meint sie nicht nur Tyler und Sinatra , sondern auch mich . 

Stumm gehe ich mit den zwei Geschwistern raus , wo wir uns auf die Bank vor unseren Vorgarten setzen . Während ich mich setze und Sinatra Casper anruft , scheint Tyler verärgert zu sein . Sein Blick ist auf unser Haus gerichtet , dass er mit einer Abscheu anblickt , als wäre es böse . 

Ich streiche mir durch die Haare .Nur nicht den Kopf verlieren! Ist mein einziger Gedanke.

 ...

Das Lügennetz der Wölfe /pausiertWhere stories live. Discover now