Ich runzelte meine Stirn und lachte, doch sie blieb ernst. "Jamie, wir sind Freunde – wie oft muss ich das noch betonen? In einer Beziehung geht es um vertrauen, wenn du ihm nicht vertraust, dann habt ihr ernsthafte Probleme.", schüttelte ich nun den Kopf.

Nun wurde sie ein wenig wütend. Sie legte ihre Hände auf den Tisch und meinte zornig: "Er ist nicht das Problem. Ich vertraue ihm, aber ich vertraue dir nicht." Daran liegt es also. Sie dachte auch noch immer ich wäre die Lax vor dem Unfall. "Man hat ja so einiges gehört."

Ich spannte mein Kiefer an, allmählich wurde ich wütend. "Was gehört?", gab ich sauer von mir.

"Naja, wenn Tom dich betrogen hat, hast du dich bei anderen immer getröstet.", Jamie sah mich gefühlskalt an. "Und ich möchte nicht, dass du es auch bei Harry versuchst."

Ich lachte entsetzt und sah auf die Seite. In der nächsten Sekunde schnappte ich mir meine Sachen und ging ohne ein Wort zu sagen. Ich konnte nicht anders und kämpfte mit meinen Tränen. Bevor ich weiterüberlegen konnte, ging ich aus der Schule und rannte los. Auch, wenn die Schmerzen groß waren.

Dank meinem Telefon fand ich irgendwie den Weg nachhause. Innerlich hoffte ich, dass ich keinen zuhause vorfand. Meine Hoffnung löste sich in Luft aus, als eine geschockte Mum in den Flur kam. "Lax was machst du hier?", fragte sie etwas erschrocken.

In ihren Augen sah ich etwas, während mir der Blick viel zu bekannt vorkam. "Mum ich versuche es wirklich.", weinte ich plötzlich. Tief atmete ich aus und biss mir danach auf die Lippen. "Ich versuche wirklich ein anderer Mensch zu sein – ich versuche es so sehr.", die Tränen wurde immer stärker und stärker. "Ich versuche mit jedem klarzukommen, ich versuche anders zu sein. Ich versuche meinem altem ich nicht mehr zu ähneln. Ich versuche es wirklich Mum.", meine Tasche fiel zu Boden, während die Tränen aus meinen Augen strömten, "Egal was ich mache, egal was ich sage – jeder vergleicht mich mit meinem altem ich. Jeder sagt mir was für ein schlechter Mensch ich bin. Keiner gibt mir eine zweite Chance. Ich versuche es Mum, ich versuche es wirklich. Aber ich kann nicht mehr.", weinte ich im Flur vor meiner Mutter. Als plötzlich eine ältere, schickgekleidete Frau aus dem Wohnzimmer kam. "Granny.", meinte ich plötzlich leise. In der nächsten Sekunde sah mich meine Mutter geschockt an. Zuerst verstand ich die Welt nicht. Doch, dann fiel es mir auch ein. Ich konnte mich an meine Großmutter erinnern.

"Na sieh mal einer an. Unsere Lorie.", lächelte sie mich an. Doch irgendetwas verriet mir, dass das nicht ihr echtes Lächeln war. In der nächsten Sekunde fühlte ich mich unwohl in ihrer Gegenwart. Eine schlechte Erinnerung verband ich mit ihr, doch ich wusste was für eine. Und es war definitiv nicht der Debütantinnenball. "Viel früher mit der Schule fertig als alle anderen. ", meinte sie nun etwas arroganter.

Sah denn die Frau nicht, dass ich am Ende war? Langsam schnappte ich mir meine Tasche vom Boden und ging rückwärts zur Haustür. Ich behielt den Augenkontakt mit meiner Mutter. Konnte sie nicht etwas sagen? Mich vielleicht beschützen? "Lax ...", schüttelte sie den Kopf und sah mich traurig an.

Im nächsten Moment drehte ich mich um und riss die Tür wieder auf, hinter mir knallte ich sie wieder zu und ging so schnell wie ich konnte die Treppen hinunter zu unserm Vorgarten und dann raus auf die Straße. Wohin soll ich gehen? Auf Tom hatte ich keine Lust. Harry wollte ich in nächster Zeit in Ruhe lassen und Carter sowie Ned wollte ich nicht stören.

Nach kurzer Zeit befand ich mich im Churchill Square Shopping Centre. Eigentlich wollte meine Mutter heute mit mir ein Kleid für meinen Winterball kaufen gehen. Erst jetzt fiel mir auf, dass meine Großmutter eine Woche früher kam. Wollte sie nicht erst nächstes Wochenende zu uns kommen? Wie soll ich eine Woche mit einer Frau auskommen bei der ich mich unwohl fühlte?

Concussion h.s - ON HOLDWhere stories live. Discover now