Prolog

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"Well, look who I ran into," crowed Coincidence.
"Please," flirted Fate, "this was meant to be."


Es war kalt an jenem Morgen. Der blonde Junge schlang den Mantel enger um seinen Körper und grub seine Nase in den dicken Schal um seinen Hals. Die Hände ruhig in den Taschen platziert, irrte er durch die vielen engen Gassen der Kleinstadt.

Erst vor kurzem war er hier angekommen, er hatte nicht den leisesten Schimmer, wo genau er war. Er wusste nur, wohin er musste, und bei dem Gedanken, diesen Platz zu finden, wurde ihm beinahe noch schlechter als bei dem Gedanken, ihn nicht zu finden und unpünktlich zu sein. Etwas hektisch verschnellerte er seinen Gang und lief schließlich praktisch an den beinahe schon schrullig wirkenden Häusern vorbei.

Blackrose nannte sich das seltsame Dörfchen, in dem er hier gelandet war und er persönlich fand, das der Name kein bisschen zu der eigentlichen Stimmung der Stadt passte. Es war eine nette kleine Ansammlung an Häusern und Geschäften. Aber weder war es eine Rose an Siedlung noch war es schwarz oder dunkel. Und obwohl die bunten Farben der Häuser doch einladend wirken sollten, störten sie den Jungen eher. Er war nicht der Typ für schrille Dinge, die Aufmerksamkeit auf sich zogen, nein, eher das komplette Gegenteil.

Er hielt sich im Hintergrund. So oft es ging. Das er heute der Neue sein würde, half ihm da nicht. Der Junge seufzte kurz laut auf und eine kleine, weiße Wolke bildete sich vor seinen Lippen, als er die Luft wieder ausstieß. Und dann sah er sie vor sich.

Die Blackrose High School.

Der Ort an dem er die nächsten Jahre die meiste seiner Zeit absitzen würde. Er selbst hatte eigentlich nichts gegen Schule. Er mochte die Stille in den Bibliotheken und wenn einem der Kopf nur so rauchte vom Nachdenken. Er mochte es, wenn er etwas neues lernte. Er mochte das Gefühl, wenn man etwas nach langer Zeit endlich verstanden hatte. Und vor allem waren die Hausaufgaben und sein Fleiß ein guter Vorwand, anderen aus dem Weg zu gehen, und noch dazu eine Ablenkung von all den Problemen, die er mit sich herumschleppte.

Ja, er genoss die Arbeit wirklich sehr. Aber was er an der Schule abgrundtief hasste, war, dass Lernen eben auch das Treffen mit Mitmenschen bedeutete, und es gab nichts, das er weniger gern tat, als sich mit anderen zu unterhalten. Besonders, wenn er neu war.

Unsicher verlangsamte er seine Schritte und ging dann zögerlich auf das, was wohl den Haupteingang darstellen sollte, zu. Massen an Jugendlichen strömten durch den Torbogen in den Schulhof, unterhielten sich, waren in Gespräche aller Art verwickelt. Der Blonde klappte nur wortlos seine Kapuze über seinen Kopf und suchte darunter Schutz, zog sie bis weit über die Stirn. Er wollte nicht auffallen. Um keinen Preis.

Ohne mit irgendjemandem zu reden oder einen der anderen auch nur eines Blickes zu würdigen, senkte er den Kopf und rannte dann praktisch auf den Eingang zu, unsicher und mit einem einzigen Wunsch- unsichtbar sein zu dürfen.

Er betrat den überfüllten Flur mit etwas, das Übelkeit gleich kam. Es waren entschieden zu viele Menschen hier. Die Kapuze weiter bis zur Nase hinuntergezogen lief er weiter, nur auf seine Füße starrend. Was natürlich einen Nachteil hatte. Er konnte eben nicht mehr als seine Füße sehen.

Kein Wunder also, dass er bei so einem Gedränge in jemanden hineinlaufen musste. Er war gerade an den Spinden vorbei und dachte schon, das schlimmste Stück hinter sich zu haben, als er plötzlich gegen einen anderen Körper prallte und nach hinten taumelte. Sofort sah er erschrocken auf, nur um in das Gesicht eines braunhaarigen Jungen in seinem Alter zu starren, der ausdruckslos zu ihm hinabblickte.

Der Blonde war gerade dabei, mit einer gemurmelten Entschuldigung, die meist sowieso niemand verstand da er so nuschelte, um Verzeihung zu bitten, so wie er es immer tat, doch die gleichgültigen, braunen Augen des anderen ließen ihn zögern und die Wörter in seiner Kehle feststecken.

Er schluckte. Der Braunhaarige tat nichts. Sah ihn nur weiter an, diesmal forschend. Die unglaubliche Kälte, die von ihm ausging ließ den Blonden beinahe frösteln. Eine schrecklich emotionslose Miene zierte das Gesicht. Als wäre jegliche Art von Gefühl bei ihm bereits tot. Der Fremde musterte ihn noch einen Moment mit undefinierbarem Ausdruck. Und dann drehte er sich um. Und ging einfach. Ohne ein einziges Wort. Den Blonden verwirrt und eingeschüchtert zurücklassend.

Und auch wenn die Begegnung vielleicht nur ein paar Minuten gedauert hatte. Sie war verheerend.

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Soooo, willkommen zu dieser kleinen FF hier XD. Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, ist es eine Art Newtmas-Ff, hat aber absolut nichts mit The Maze Runner zu tun, außer dass ich die Namen und Teile der Charaktere beibehalten habe. Eine völlig neue Geschichte also ^^

Ich will kurz gesagt haben, dass die Protagonisten in dieser Geschichte leichte psychische Probleme haben werden (vielleicht ist es ja im Prolog schon ein wenig rausgestochen). Wer so etwas also nicht lesen will bzw mit solchen Themen nicht umgehen kann oder will, der sei hiermit gewarnt. Ich weiß noch nicht, wie ausgeprägt und schlimm ich es mache, aber ich mache es auf jeden Fall. XD

Ich hoffe, ihr habt Spaß am Lesen. Ich will nur anmerken, dass hier seeehr lange Abstände zwischen den Kapiteln sein werden, weil ich eigentlich null Zeit habe. Aber ich musste einfach anfangen zu schrieben, als mir die Idee kam. Aber eigentlich habe ich an den anderen Storys weiterzuschreiben und da ich dazu neige, gerne innerlich Geschichten abzubrechen wenn ich keine Ideen mehr habe, muss ich mich da bei der Nase nehmen XD

Auf ein Wiederlesen

Glg waterpearl250

Never Trust A Fox (Newtmas)Where stories live. Discover now