Mein altes Leben

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Ich atmete schnell ein und aus und schüttelte meinen Kopf. Das durfte nicht wahr sein, so etwas passierte doch nicht mir. Es war einfach zu viel für einen Tag. Ich merkte nur noch wie ich von Weinkrämpfen geschüttelt wurde und dann wurde alles schwarz.

Ich öffnete meine Augen,als ich Stimmen wahrnahm.Das Licht war hell, viel zu hell für meine Stimmung. Sofort sah ich Gesichter über mir. Eins musste wohl einem Arzt gehören, denn ich kannte es nicht. Die anderen zwei Gesichter kannte ich sehr wohl. Sie gehörten meiner Tante Sonja und ihrem Mann Georg. Als ich in Sonjas Gesicht schaute, fühlte ich als würde ich in die Augen meiner Mutter blicken. Sie hatte dieselben braunen Augen wie sie. Der Gedanke an meine Eltern ließ mir wieder die Tränen über das Gesicht laufen. Ich wollte das es aufhört, dieses Gefühl nichts mehr zu fühlen. Ich fühlte mich komplett leer. Um ehrlich zu sein wusste ich nicht, wie ich jemals damit klarkommen sollte. Ich wusste einfach nichts mehr, denn wie ich gemerkt hatte, konnte sich in ein paar Sekunden alles komplett ändern.

"Heather, es ist alles gut. Du bist zusammengebrochen und jetzt hier im Krankenhaus."Aber ich nahm es Sonja nicht ab. Sie konnte nicht so tun als würde alles in Ordnung sein, wenn gerade alles aus den Fugen geraten war.

"Nichts ist in Ordnung, alles ist komplett falsch,"sagte ich mit belegter Stimme. Danach fing ich an zu husten, da mein Mund sehr trocken war. Georg reichte mir ein Wasserglas vom Nachttisch. Dankbar nahm ich es entgegen und trank es in einem Zug leer.

Nun meldete sich der Arzt zu Wort. Ich mochte Ärzte generell nicht und seine Worte bestätigten mir genau das."Frau Wyler, wie geht es ihnen? Tut ihnen irgendetwas weh oder haben sie sonst irgendwelche Beschwerden?" Ich verdrehte meine Augen und antwortete:"Mir geht es super, danke der Nachfrage. Wenn sie nichts dagegen haben, dann würde ich jetzt gerne gehen." Ich brachte sogar ein Lächeln zustande.Ich schwang meine Beine übers Bett und stand nun vor meinem Onkel und meiner Tante. Sie sollten jetzt also meine neue "Familie" sein? So recht konnte ich es noch nicht glauben.Aber ich musste wohl versuchen, damit klarzukommen. Schließlich hatte ich ja sonst niemanden mehr. "Komm Heather, wir gehen." Vorsichtig legte Sonja ihren Arm um mich und führte mich durch die Krankenhausgänge raus zu einem Parkplatz. Dort angekommen stieg ich ins Auto und schnallte mich an. Dann fuhren wir los. Los in mein neues, altes Leben.

Nach einer halben Stunde waren wir bei ihnen zuhause angekommen. Das Haus war nichts besonderes aber trotzdem schön. Ich stieg aus und betrat nach Georg das Haus. Nun stand ich im Haus und fühlte mich etwas verloren. Ich kannte dieses Haus, schließlich war ich hier oft zu Besuch gewesen, aber es war trotzdem ein anderes Gefühl wenn man wusste das man ab nun hier leben sollte. "Willst du etwas essen oder direkt rauf in dein Zimmer gehen,"fragte mich Georg. Ich wollte eigentlich nur in mein Zimmer und alleine sein, also antwortete ich das ich nur auf mein Zimmer wolle. Georg nickte und führte mich die Treppe zu meinem Zimmer hoch. Ich lächelte ihm dankend zu und verschloss dann meine Zimmertür. Dann schmiss ich mich aufs Bett und begann hemmungslos zu weinen.

Hier ist ein neues Kapitel,in welchem ihr wieder etwas mehr über Heathers Geschichte erfahrt.Es kommt bald noch ein letztes dazu und dann wisst ihr warum sie so ist wie sie ist.
Habt noch einen schönen Abend.

Love?Where stories live. Discover now