mauz || cancer

kapitel 19 • comeback

Maddie POV

Langsam hatte ich keine Lust mehr auf das alles. Auf den Streit zwischen meinen Eltern und meinen Geschwistern. Und jedes Mal handelte es sich um mich. Wieso kann ich nicht einfach sterben?

Heute war wieder einer dieser Tage. Einer dieser Tage, wo ich einfach schlecht drauf war, es mir schlecht ging und ich unnatürliche Hautfarben aufwies. Es tat mir leid, dass alles immer nach mir ging. Meine Eltern hatten sich schon wieder zerstritten, saßen jetzt hier gegenüber voneinander und schauten sich nicht einmal an. "Hört bitte auf", durchbrach ich die Stille. Sie sahen mich an. "Es ist es nicht wert sich wegen mir zu streiten. Hört einfach bitte auf, und kommt wieder zusammen. Bitte", ich hätte fast angefangen zu weinen, doch ich riss mich zusammen. Bevor einer der beiden etwas erwidern konnte, klopfte es an der Tür und ein Mann kam rein. Luca sprang wütend auf. "Was machst du hier? Verpiss dich!", rief er und versuchte den Mann rauszuschucken. "Luca beruhig dich doch mal", meine Oma kam ebenfalls die Tür herein und ging dazwischen. "Er will doch nur seine Enkelkinder kennenlernen", erklärte sie ruhig. Max schaute erschrocken zur Tür, aber stand dann auf. "Wir haben aber gerade keine Zeit für sowas", murrte er und stellte sich neben Luca. "Du hast mir ja schon mal gar nichts zu sagen", der Mann wurde sauer und war kurz davor Max eine zu kleben. Josu sprang neben mich auf mein Bett und nahm mich in den Arm. Luca hielt die Hand gerade so in der Luft fest, bevor die Max' Wange erreicht hätte. "Fass ihn nur einmal an und ich sorge dafür dass du wieder im Knast landest", flüsterte er in einer bedrohenden Stimme. Langsam lockerte er den Griff und ließ die Hand runterfallen.

"Wie konnte ich nur denken dass du Arschloch dich verändert hättest", schrie Luca. Diesmal konnte er sich nicht rechtzeitig wehren. Die Hand landete auf seiner Wange und hinterließ einen roten Abdruck. Das erschrak mich so sehr, dass ich anfing zu weinen. Zum Glück war Zoey bei der Kontrolle und nicht hier. "Du hast meine Tochter zum weinen gebracht, hau ab", schrie Luca und schubste den Mann aus der Tür, samt meiner Oma.

Ein paar wenige Minuten schwiegen wir. Max ging auf Luca zu und umarmte ihn vorsichtig. Endlich. Augenblicklich hörte ich auf zu weinen und befreite mich etwas aus der klammernden Umarmung von Josu. Max und Luca waren tolle Eltern und ein echt süßes Paar. Da kann wirklich niemand was sagen. Und es war lieb von Luca, als er Max beschützte. Bewies dass nicht, dass Luca ihn wirklich liebte? Als die beiden sich danach noch küssten, wusste ich: okay, zwischen den beiden wird es keine Scheidung geben.
___

"Wir müssen euch was erzählen", am Abend saßen wir zu dritt in meinem Bett und unsere Eltern daneben. "Der Mann der vorher da war, denn du verpasst hast Zoey, war mein Vater. Allerdings hat Zoey ihn heute Mittag schon gesehen", erzählte Luca. "Und was war das für ein Möchtegern Schläger? Richtiger Wichser", murmelte Josu. "Josu, du bist elf!", Max sah ihn mit großen Augen an. "Ist doch so!" Josu lachte leicht und Max und Luca stimmten mit ein. Zoey und ich verstanden gar nichts. "Fakt ist", fuhr Max weiter fort. "dass Luca und ich schon seit wir 'jung' sind zusammen sind; und Lucas Vater hat mich nie wirklich gerne gesehen oder gemocht, und dadurch hat er versucht uns auseinander zu bringen. Dann haben wir 13 Jahre nichts von ihm gehört, weil er im Gefängnis war." Das klang wie aus einem Film. Aber irgendwie klingt alles von uns wie aus einem Film. "Wollt ihr eigentlich mal Videos sehen von uns, wo wir YouTuber waren?", fragte Luca. Josu machte große Augen. "Ihr und YouTuber", laut fing er an zu lachen. Max und Luca starrten ihn ernst an. Sofort verstummte sein Lachen, worauf hin ich kichern musste. Luca grinste und Max sagte ihm er solle "mauz" auf YouTube suchen. Bis in die Nacht schauten meine Geschwister und ich uns Videos von unseren Eltern an. Kaum zu glauben dass es Videos gab, wo sie nur beste Freunde waren!

Und in solchen kleinen Momenten, vergisst man wirklich alles um sich herum. Auch die Realität.

Oder meine Krankheit.
___