2 Erste Begegnung

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Ich wachte schon früh auf, und ich wusste nicht mal wirklich warum. Meine Eltern waren noch nicht wach, und solange setzte ich an meinen Laptop und schaute mir irgendwelche Videos auf der Startseite von YouTube an. 

"Casey! Warum bist du jetzt erst hier?", schrie meine Mutter als sie noch in Bademantel in mein Zimmer störte.

"Ich bin schon gestern gekommen", sagte ich trocken und zuckte die Schultern.

"Ich weiß ganz genau wann dein Bus hie angekommen ist!", schrie sie.

"Na und? Ich war noch bei Shannon", entgegnete ich, immer noch teilnahmslos.

"Was ist nur los mit dir? Dein Vater und ich wollten, dass du etwas anständiges tust! Und nicht an irgendeiner Uni in Kalifornien Zeit verschwenden!", sagte meine Mutter und jetzt richtete ich mich auf.

"Es geht ich überhaupt nichts an was ich studiere und was nicht. Ich bin 21", sagte ich scharf, aber immer noch nicht schreiend. Ich habe meine Eltern noch nie verstanden und sie mich nicht.

"Aber du lebst unter unserem Dach also tust du was wir sagen", sagte sie als wäre es selbstverständlich.

"Entscheide gerne was ich esse aber wann ich aufstehen soll, aber nicht was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ich habe das stadium doch sogar selbst bezahlt", sagte ich.

"Wenn dir deine Eltern so egal sind, und du sie in nichts einbeziehen willst, dann mach doch was du willst. Aber nicht unter meinem Dach", sagte sie und hörte auf zu schreien.

"Willst du mich rauswerfen?", fragte ich verdattert.

"Ja", sagte sie schlicht und schaute auf mich hinab. Ich war in dem Moment froh, dass ich schon geduscht und angezogen war. entsetzte schnappte ich mir meinen gefüllten Koffer und schmiss alles wieder ein, was ich gestern eingepackt hatte. Ich zog wieder meine Sneaker an und stürmte an ihr vorbei die Treppen hinunter. Ich hielt inne da am Fuß der Treppe mein Vater stand. Ich suchte in seinem Gesicht ein Zeichen dafür, ass er mich aufhalten wollte, was aber nicht der Fall war.

Auch an ihm stürmte ich vorbei und zog meinen demolierten Koffer mit mir. Abwesend ging ich, nein, rannte ich, den vertrauten Weg zurück zu Shannon Haus. Vor meinen Eltern verkniff ich mir die Tränen, doch jetzt liefen sie unaufhaltsam meine Wangen hinunter Immer noch geschockt lief ich auf das Haus zu und klingelte. Ich hatte nicht bemerkt, dass die Fenster geöffnet waren und leiser Smalltalk aus ihnen wehte. Die Tür wurde geöffnet und schnell wischte ich mir die Tränen weg. 

Jared stand vor mir. Er trug eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd, was er in die Hose gesteckt hatte, und dazu Hosenträger. Argwöhnisch beäugte er mich. Ich sah Shannon etwas weiter hinter ihm, und als er mich sah kam er auf uns zu. 

"Für mich", sagte er und Jared trat ein paar Schritte zurück.

"Hey, was ist denn?", fragte Shannon sanft und strich meine Haare zurück, die auf meinen feuchten Wangen klebten.

"Ich. . . ich wollte nicht stören. Ich hatte vergessen", stotterte ich doch Shannon zog mich in seinen Arm. Ich begann wieder zu weinen und er tätscheltet beruhigend meinen Rücken. Als ich mich beruhigt hatte, löste er sich von mir.

"Was ist passiert?"

"Sie haben mich raus geworfen. Einfach so", wisperte ich und deutete auf den Koffer neben mir. Er nickte und zog sich neben sich. Er legte seinen Arm um meine Schulter. Er zog mich in das Haus an Jared's Blick vorbei. Wir liefen schnell am Wohnzimmer vorbei und in den Keller. Ich wusste, das dort ein Gästezimmer war.  

"Du bleibst hier solange du willst ja? Meine Mutter wird schon einverstanden sein, sie ist sowieso meist nicht da, ja?", fragte er und ich nickte als ich mich auf das schlichte Bett setzte. 

"Ich gehe hoch und sag Beschied, dass du hier bist. Du kannst auch duschen gehen, falls du das willst, und dann komm einfach hoch. Wir haben auch Kuchen", sagte er mit einem leichten Schmunzeln. Er strich mir noch kurz über den Rücken und ging dann aus dem kleinen Zimmer.

Das Zimmer war in weiß mit einem Bett, einem Schrank, einem Sessel und einer Tür die zu einem kleinen Badezimmer führte. Ich stellte meinen Koffer neben mein Bett. Ich ging zu dem Spiegel im Bad und begutachtete mich. Meine Augen waren rot und geschwollen und mein Gesicht schien noch rundlicher als sonst. Ich war nicht dick, aber nicht gertenschlank. Mit meinen 1,64 erreichte ich nur den unteren teil des Spiegels.

Meine vollen Lippen waren trocken und rau und meine Haare lagen langweilig auf meinen Schultern.

Ich verfluchte mich dafür, dass ich eine Jeans und ein Snoopy Shirt trug. Shannon war ebenfalls schick angezogen. Ein schwarzes Hemd, sogar sein Haare hatte er gemacht, die er  letzter Zeit hatte wachsen lassen, und immer zu einem unordentlichen Zopf zusammen band. 

Ich strich meine leicht welligen Haare glatt und zurück und tapste dann auf Socken die Treppe hoch. Niemand schien mich zu beachten als ich ins Wohnzimmer kam, außer Constance, Shannon's Mutter. Sie berührte meinen Ellbogen, was bei ihr als Mitgefühl galt und ich lächelte matt. Dann ging ich zu Shannon, der etwas absentes von allen, sich in einem Sessel vergraben hatte. Ich setzte mich in den Sessel neben ihn, und er schaute von seinem Handy hoch.

"Hey", state er mit einem halben Lächeln. "Braucht du irgendwas?"

"Nein, ich denke ich sitze hier nur", sagte ich und lächelte ihn n. er nickte verständlich. Ich schaute durch den Raum und stellte fest, dass es wesentlich weniger Familienmitglieder waren als erwartet. Manchmal vergaß ich, dass Shannon's Vater ja tot war, und somit die Familie väterlicher Seite fehlte. 

Ich sah seine Mutter die mit einer Frau, im gleichen Alter, wahrscheinlich die Schwester, sprach. Sie süße auf dem Sofa mit einem Glas Sekt in der Hand. Mitten im Raum standen Shannon's Großeltern die mit Jared redeten. ich sah wie Jared möglichst interessiert den beiden folgte, und an den richtigen Stellen kurz lachte oder schmunzelte. Doch abgesehen von allen anderen im Raum, hielt er ein Bier in der Hand. Er wirkt wie die Ruhe in sich.

 Im Verlaufe des Tages bewegte ich mich kein Stück, sondern beobachte nur das Geschehen vor mir wie in einem Zeitraffer. Als der Lunch begann verabschiedete ich mich nach unten, da ich keinen Hunger hatte. Ich legte mich auf mein Bett und starrte an die kahle Decke. Ich wusste nicht wie viele Stunden vergangen waren, aber ich musste eingeschlafen sein. Mich weckte eine kratzige Stimme, die gedämpft durch die Wände klang. Neugierig stand ich auf und ging in den Flur. Ich ging an dem Stauraum vorbei zu dem letzten Raum, dort wo Shannon's Drums standen.

Die Tür war nur angelehnt und jetzt konnte ich wahrnehmen, dass sie auch einen warmen Unterton hatte. Die Stimme. Ohne mich stoppen zu können betrat ich den Raum und sah Jared der auf dem Sofa lag. Er hörte auf seine Melodie zu singen und schaute mich an. Er richtete sich auf.

"Sorry, ich wollte nicht stören", sagte ich.

"Ist in Ordnung. Du bist die Freundin von Shannon, richtig?", fragte er.

"Nein, wir sind nicht zusammen", er nickte, als würde diese Information überhaupt nicht von Belangen sein.

"Ausgerissen?", fragte er und hob eine Braue.

"Rausgeflogen", beantwortete ich.

"Ich bin übrigens Jared", sagte er und stand auf. Er kam auf mich zu und streckte mir die Hand aus.

"Casey", sagte ich nur und er nickte während ich kurz seine Hand nahm. Seine Hand war groß und schlank, im Gegensatz zu meiner die winzig war. Als er auf mich hinab schaute, bemerkte ich seine stechend blauen Augen, die Shannon nicht hatte. 

"Warum isst du nicht oben?", fragte er mich. Seine Stimme war bedacht und ruhig.

"Kein Hunger. Und du?"

"Kein Hunger", antwortete er. Ich ging wieder Richtung Tür.

"Ich geh mal wieder", sagte ich nur und verschwand dann wieder in meinem Zimmer. Diese Begegnung hat mir überhaupt nicht geholfen ihn einzuschätzen. Bevor ich diesmal in mein Bett fiel, streifte ich mir eine gemütliche Schlafshorts über und ein Top auf das Logo der Uni gedruckt war. Ich schlüpfte unter die warme Decke und schloss meine Augen.

Warm || Jared LetoWhere stories live. Discover now