Abenteuer in Mittelerde

Kapitel 22

Madlyn wählte Myrells Nummer. Alle starrten angespannt auf die Handys. Als plötzlich ein Ton erklang.

„Es funktioniert!", quietschte Myrell voller Freude.

„Ja, aber jetzt geh ran", drängelte Madlyn. Myrell ging ran und meldete sich: ,,Hallo, hallo?"

„Also ich kann dich hören, aus dem Telefon!", freute sich Madlyn und legte wieder auf.

„Wie sollen die Gruppen sein?", fragte Sienna, die schon ganz hibbelig vor Aufregung war.

„In Legolas' Gruppe sind Gimli, Merry, Pippin, Madlyn, Finnegan und ich", schlug Faramir vor.

„Nein die Idee ist nicht so gut", protestierte Aragorn. „Madlyn und Finnegan müssen in unterschiedliche Gruppen, sonst streiten sie sich nur. Wir nehmen statt Finnegan einfach Sienna. Die andere Gruppe ist dann: Gandalf, Finnegan, Frodo, Sam, Myrell, Thirinduil und ich." Sie machten, wie am Abend davor, ein kleines Feuer, doch war die Stimmung unter ihnen besser. Die Gefährten aus Mittelerde ließen sich von den anderen vieren zeigen, was ein Handy so macht; und waren begeistert. Oinki hüpfte zwischen ihnen herum und grunzte fröhlich vor sich hin. Irgendwann fing Madlyn das kleine Schweinchen wieder ein und setzte es auf ihren Schoß. Bald sank ihr Kopf auf Oinkis Rücken und sie schlief ein. Sie wurde zu ihrem Lager getragen und auch die Hobbits und die anderen Menschenkinder legten sich zu Bett. Die anderen blieben sich noch eine Weile am Feuer sitzen und ließen sich von ihm wärmen.

Am nächsten Morgen tropften dicke runde Tropfen von den Bäumen auf ihre Gesichter. Bald tropfte Oinki ein kleiner Tropfen ins Ohr und es wachte auf. Als es merkte, dass noch kein anderer wach war, ging es von einem zum anderen und stupste jeden mit der Nase an.

„Du bist ein kleiner Frechdachs!", sagte Thirinduil und lächelte über das kleine freche Schweinchen.

„Aber es ist ein netter und süßer Frechdachs", ergänzte Legolas und hob es auf seinen Arm. Sie frühstückten etwas und die Elben nahmen wieder einen Schluck. Dann teilten sie sich in die gestern besprochenen Gruppen auf und ritten mit den Pferden in den Düsterwald. Sie hatten ihr Lager wieder versucht so zu hinterlassen, als ob sie nie dort gewesen wären.

Gandalf führte seine Gruppe direkt genau gerade aus in den Düsterwald und man sah ihn bald nicht mehr, von der Straße aus. Legolas dagegen führte sie noch eine Weile an der Straße entlang und bog dann, immer noch ein bisschen nach Osten geneigt, in das Innere des Düsterwaldes. Seine Truppe war froh, dass er sein Ukanyalicht hatte, denn so wurde die Umgebung von ihnen wenigstens ein bisschen erleuchtet. Und das Licht strahlte eine stärkende und wärmende Wärme aus. Trotzdem schien alles um sie herum schwarz, braun und dunkel grün zu sein. Sie hatten das Gefühl, ihn wurde trotz des Lichtes immer kälter.

„Schade, dass wir hier nicht im Sommer her gekommen sind, dann ist der Boden heller und man braucht keine Lampen, da die Sonne durch da Blätterdach kommt. Außerdem hätte ich euch schon längst sagen sollen, dass man ihn nach dem Ringkrieg Eryn Lasgalen nannte, also Wald der grünen Blätter. Und ich hätte auch erwähnen sollen, dass man ihn nun auch oft wieder den großen Grünwald nennt. Nicht mehr Düsterwald und Nachtwald", erklärte ihnen Legolas. „Aber im Winter wird sein alter Name oft von Fremden benutz, da sie die Schönheit in diesem Wald nicht sehen." Nach Legolas' Worten sah Madlyn sich aufmerksamer um. Und nun sah sie es auch: Die Schönheit in diesem Wald. Das saftgrüne Moos, welches den Waldboden überwuchs. Pilze, die aus Baumstämmen ragten. Und vereinzelt zarte kleine Blümchen, die aber voller Leben trotzten. Sie strahlten und gaben dem Wald ein paar neue Farbtupfer. Man musste genau hinsehen um das geheimnisvolle Schöne an dem Wald zu sehen. Und man musste bedenken, dass es immer noch ein Wald war. Natürlich wuchsen hier keine Sonnenblumen und keine Schmetterlingsschwärme oder summende Hummeln flogen von Blume zu Blume. Aber doch war hier Leben und dieser Wald hatte seine ganz eigene Schönheit. Und nur derjenige, der sich dieser Schönheit öffnete, konnte sie sehen.