Kapitel 2

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Als Madlyn erwachte lag sie in einem weichen, kleinen und warmen Bett. Die Sonne schien durch drei kleine runde Fenster, sodass der ganze Raum hell erleuchtet war. Das Bett war aus dunklem, fein geschnitztem Holz. Neben dem Bett stand ein Kamin, doch in ihm waren nur ordentlich aufeinander geschichtete Holzscheite zu sehen, da es hier allem Anschein nach viel wärmer war, als zuhause in Deutschland.

Sie stand auf und ging zu einem der Fenster. Draußen waren mehrere Hügel zu sehen und viele kleine Kinder die den Rasen mähten, die Blumen gossen oder die Wäsche auf hingen. Moment, das waren keine Kinder, das waren Hobbits! Sie war also wirklich in Mittelerde...

Neben dem Fenster standen zwei Stühle und ein Tisch. Auf dem einen Stuhl lag ihr Rucksack und auf dem Tisch neue Anziehklamotten, keine wie Maddy sie zuhause oder im Rucksack hatte. Es waren ein weißes Unterkleid, ein grünes Kleid, ein Mantel aus Lothlórien und braune leichte Schuhe. An den anderen Stuhl waren ein Bogen, der dazugehörige Köcher und eine Scheide gelehnt. Madlyn hob sie auf und zog das Schwert heraus. Es war wunderschönes und auf der Klinge stand etwas in schwungvollen Buchstaben. Sie wusste zwar nicht, was es bedeutete aber sie wusste, dass das elbische Buchstaben waren. Jetzt bemerkte sie, dass auch die Anziehsachen von Elben waren. Sie zog sie sich über. Der Stoff war fest aber ganz weich und bequem. Es kratzte nirgendwo und der Stoff roch nach Wald und etwas das auf Madlyn nur entspannend wirkte. Sie wusste nicht, was es für ein Geruch war. Nachdem sie all diese wunderbaren Dinge bemerkt hatte, ging sie aus ihrem Zimmer. Die Decke über ihr war tief und aus Holz. Im Abstand von drei Metern hing ein Kronleuchter und sie musste aufpassen, dass sie nicht dagegen lief. Sie kam an vielen Türen vorbei und lief immer Richtung der kleinen runden Tür, die Haustür. An der ersten Tür (von der Haustür aus gesehen) blieb sie stehen. Die Tür war halb offen und von innen drangen Stimmen in den Flur. Sie schritt durch den Spalt und stand am Ende eines langen Tisches. Am Tisch saßen Aragorn, Gandalf, Samweis, Frodo, Meriadoc, Peregrin, Legolas, Gimli und Finnegan. Sie redeten über Dinge, die die Hälfte der Anwesenden nicht verstand, da sie auf der Elbensprache redeten. Maddy ging zu ihnen hin und setzte sich neben Finnegan.

„Ach Sam, ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich noch einmal nach Beutelsend komme", sagte Frodo. „Und dann auch noch für ein Abenteuer!"

„Herr Frodo", sagte Sam. „Ich bin froh das Rosi und ich dich hier noch einmal empfangen dürfen."

Aragorn wandte sich zu Madlyn um und sagte: „Sienna und Myrell sind noch auf ihren Zimmern. Und wie ich sehe hast du das kleine Geschenk von Legolas' Volk gesehen und freudig angenommen. Natürlich werden du und deine drei Freunde noch im Schwertkampf und im Bogenschießen geübt, damit ihr die Waffen auch anwenden könnt. Hier sind wir im Auenland, wie du wahrscheinlich schon aus deinem Fenster gesehen hast. Wir werden von hier aus in ein Abenteuer starten. Als erstes werden wir nach Bree gehen von da aus nach Isengard, Helms Klamm und in den Fangornwald. Und schließlich nach Gondor. Wenn du willst auch nach Mordor und in die Mienen von Moria. Aber diese Entscheidung überlasse ich dir und den anderen. Wir gehen dort nur hin, wenn ihr diese Orte gerne selber einmal sehen würdet." Er lächelte. Plötzlich kamen Stimmen den Flur herauf, es waren My und Sien.

„Und hast du dieses lange Schwert gesehen? Das ist fast so groß wie ich!", sagte Myrell, die für ihre fünfzehn Jahre sehr klein war.

„Naja, so groß ist es nun auch wieder nicht. Aber es ist wunderschön, da die Klinge rundlich ist und da etwas darauf steht", sagte Sienna. „Ob Maddy schon wach ist und auch solche Sachen in ihrem Zimmer hatte? Nun ja, egal. Da drüben aus dem Raum kommen Stimmen. Lass uns hingehen!"

Und schon kamen die beiden, ebenfalls, so wie Finnegan und sie, in der Elbentracht. Sie setzten sich zwischen die anderen.

„Was wird das für ein Abenteuer?", fragte Finn (Spitzname von Finnegan). „Du hast bis jetzt nur aufgezählt wo wir hin gehen, doch nicht warum wir irgendwo hingehen." Er schaute Aragorn tief in die Augen. Finnegans Gesicht zeigte Angst, Furcht und Hass. Madlyn konnte bis heute nicht verstehen, warum in seinem Blick Hass lag. Wahrscheinlich Hass auf sämtliches Böse, was es zu besiegen gab.

Abenteuer in MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt