Kapitel 6

39 7 2
                                    

Hallo ihr Lieben,

ich wollte mich für das letzte Kapitel endschuldigen. Ich weiß, dass es zwar lang war, aber doch nicht ganz so gut. Dieses wird nicht unbedingt viel besser sein, aber es werden noch bessere kommen, versprochen.

Und deswegen noch ein riesiges Dankeschön an alle, die bis jetzt trotzdem meine Geschichte lesen

~

Am nächsten Morgen suchten die anderen nach Myrell, Sienna und Madlyn. Sie schritten zwischen den stinkenden Leichen herum und hielten sich die Hand vor die Nase.

„Legolas", sagte Aragorn, „siehst du etwas?"

,,Ja, da drüben leuchten zwei Kleider", sagte Legolas. „Die zwei Mädchen sehen nach Myrell und Sienna aus." Legolas sprang geschickt über fünf Orks und kam bei My und Sien an. Er bat die anderen zu ihm zu kommen. Aragorn hob Myrell auf, die ein stark blutverschmiertes Gesicht hatte, und legte sie behutsam auf ein Pferd aus Bruchtal. Danach widmete er sich Sienna. Sie schien nur zu schlafen und wurde sofort wach. Ihre Augen taten ihr weh und sie wurde von der Sonne geblendet. Sie kniff ihre Augen wieder zu und hustete, als Aragorn sie auf ein anderes Pferd hob. Legolas flüsterte den Pferden ein paar Worte ins Ohr und sie trappten durch die Furt nach Bruchtal.

„Mhm, eine fehlt noch", bemerkte Gimli.

„Ja", sagte Legolas, „sie liegt da hinten." Er wies mit seinem Arm nach vorne. Sie gingen durch das rot gefärbte, klebrige Gras.

Legolas hob sie hoch und fragte: „Wo ist das dritte Pferd?"

„Welches dritte Pferd? Du hast gesagt ich soll nur zwei holen", verteidigte sich Faramir.

„Das ist jetzt nicht mehr weiter von belangen", unterbrach Aragorn die beiden. „Legolas trag du sie bitte nach Bruchtal. Gimli nimm die Sachen von Sienna, die dort auf dem Boden liegen. Ich nehme die Sachen von Myrell und Faramir nimmt Madlyns." Der Rückweg schien unendlich. Die Luft war schwer und drückend, der Nebel mannshoch und die Steine nass. Der Fluss war still und das ganze geflossene Blut schien in ihm zu treiben. Sie wateten hindurch und der einzige der kein Problem damit hatte, dass er schon bald erschöpft war, war Legolas. Ein Elb. Elben sind leicht und haben so gut wie immer Kraft. Legolas hatte dazu noch ein entscheidendes Vorteil, die Kette. Nach einer Biegung lichtete sich der Nebel und die Steine wurden wieder trocken und vor ihnen tauchten viele Häuser auf. Die Sonne schien und man sah am Himmel nur noch ein paar Schäfchenwolken. Es wehte ein schwacher Wind der bunt gefärbte Blätter mit sich trug. Die Luft schien wieder sanft zu riechen und ganz leicht zu sein. In einem Torbogen standen Elladan und Elrohir, die beiden Söhne von Elrond. Neben ihnen standen zwei Heiler. Diese nahmen Madlyn und trugen sie in ein Zimmer, nahe an Myrells und Siennas. Myrells Wunde und Siennas Schnupfen konnten sie schnell heilen. Madlyns Verletzung war auch nicht sonderlich schwer, doch trotzdem wachte sie nicht auf.

„Wo bin ich?", fragte Madlyn als erstes, als sie nach fünf Tagen aufwachte.

„In Bruchtal", antwortete Faramir. Einer von ihnen musste immer bei ihr sein, falls sich ihr Zustand doch noch verschlechtern würde. Ebenso bei Sienna und Myrell. „Ich dachte schon du würdest nie mehr aufwachen. Du hattest eine schwere Kopf Verletzung. Dir muss ein Ork einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf gegeben haben. Aber Elronds Söhne und Aragorn haben das schon wieder hinbekommen." Er stand an einem Fenster und schaute nach draußen.

„Wo sind My und Sien?", fragte Madlyn und setzte sich auf.

„Sie sind noch in ihren Zimmern. Myrell hat eine große Narbe von der linken Stirnhälfte bis zum Kinn. Sie wird sie noch bis an ihr Lebensende tragen, die Narbe ist auffällig, man merkt es sofort. Sienna hat nur Schrammen, aber sie hat eine schlimme Erkältung. Zieh dir die neuen Elbensachen an und komm. Du hast seit langer Zeit nichts mehr gegessen." Er legte ihr ein neues Kleid und Unterkleid hin. Das Kleid war grün und hatte vorne eine braune Stelle. Darunter lagen eine braune Hose und ein braun, grünes Oberteil. Daneben standen der Bogen, der Köcher und neue leichte braune Schuhe. Nachdem Faramir gegangen war zog sie sich das Kleid über, schnallte das Schwert fest, zog sich die Schuhe an und hängte sich den Köcher und den Bogen um. Ihr alter Mantel hing an der Tür. Sie ließ ihn da.

Sie spazierte einen Weg entlang. Braune Blätter flogen durch die Luft und landeten auf dem Boden. Es war warm und angenehm, plötzlich stürmten Sienna, Myrell und Finnegan auf sie zu. Madlyn rannte ihnen entgegen.

„Oh, My", sagte Maddy erschrocken. „Was hast du denn nur gemacht? Das ist ja die größte Narbe die ich je gesehen habe!"

„Das war ein Ork. Ich habe gerade einem anderen den Kopf abgeschnitten, da hat ein zweiter mich töten wollen. Er hat zum Schlag ausgeholt, da bin ich ihm ausgewichen. Er hat mir zwar nicht mehr den Kopf abgehauen, aber mir diese Narbe verpasst. Danach bin ich auf den Boden gesunken und habe nichts mehr gemerkt, außer dass ich mir mein nasses Kleid abgerissen habe."

„Und ich", erzählte Sienna ihre Geschichte, ,,hatte schweren Schnupfen, schon nach der Nacht, als wir den Ukwea getroffen haben. Nun war es nur noch schlimmer geworden und ich hatte hohes Fieber."

„Naja, und ich...", erzählte Finnegan von sich. „Mir ist nichts passiert, außer ein paar Kratzern und Prellungen."

„Ihr Armen!", seufzte Madlyn und erzählt nichts von ihrer eigenen Wunde, die ihren Kopf immer noch zum Dröhnen brachte.

Sie umarmten sich alle und erzählten sich gegenseitig wie viele Orks sie erlegt hatten. Unterbrochen wurden sie von Gimli, der sich nach einiger Zeit zu ihnen gesellte.

„Ich will euch ja nicht stören", sagte er. „Aber ich soll euch sagen, dass ihr zu einer Besprechung kommen sollt. Ihr werdet bereits erwartet. Ich zeige euch den Weg." Gimli schritt die Wege entlang, als ob er noch nie daran gedacht hätte, dass er sich verlaufen könnte und es auch noch nie getan hatte. Sie kamen an vielen Häusern, Bäumen, Brunnen und Elben vorbei. Überall wurden sie freundlich begrüßt. Nach einer Weile kamen sie zu einem großen Raum. Die Tür schwang von alleine auf und drinnen saßen die andern. Elladan wies ihnen einen Platz zu und sie setzten sich.

„Ich soll euch ausrichten, dass Elrohir nach Minas Tirith geritten ist", sagte Elladan, „um dort so viel wie möglich über Nazgûl heraus zu finden. Nazgûl, ist das entscheidende Wort. Sie stecken hinter all dem. Nach deinen Berichten, Gandalf, ist der Ork wegen einer Kette gestorben und hatte keine Ohren mehr. Das sind alles klare Anzeichen von Nazgûl. Die Ohren sind ab, damit man die Schreie nicht mehr so laut hört und die Kette tötet, weil Nazgûl nur aus Bösem bestehen und sie immer etwas auf ihre Krieger abgeben. Die Krieger sind böse und alles Gute bringt das Böse um. Natürlich hat ein Nazgûl vielmehr Kraft und man kann ihn nicht mal eben mit einer Kette umbringen. Doch auch gegen ihn kann das Gute gewinnen, wenn es nur stark genug ist." Er setzte sich auf seinen Stuhl und Gandalf stand auf.

„Jetzt wo du es sagst", sagte er, „fällt es mir auch auf, doch was haben die Nazgûl mit den fehlenden Zauberern zu tun? Ich weiß nicht wofür ... Oh! Doch ich weiß wofür die Nazgûl die Zauberer brauchen. Sie wollen wieder einen bösen Heerscher haben. Sie werden die Zauberer dazu bringen mit bösem Zauber zu arbeiten. So wie Sauron." Gandalf sah plötzlich ganz schwach und alt aus. Er stütze sich auf seinen Stab und dann setzte er sich.

„Gandalf", sagte Elladan, „du hast es erfasst. Sie wollen, dass ganz Mittelerde endlich ins Böse überfällt. Sie wollen mit dafür verantwortlich sein, dass endlich das Böse gewinnt. Deshalb müsst ihr sofort nach Dol Guldur gehen. Aber ich frage mich, ob die Nazgûl den Zauberern so viel schwarze Magie beibringen können, wie Sauron hatte, denn er hat sie schon von Morgoth gelernt."

„Bevor wir nach Dol Guldur gehen, sollten wir noch dem Waldreich einen Besuch abstatten", sagte Legolas und stand auf. „Wir würden dort wieder zu Kräften kommen und mein Vater wird uns alles mitgeben was wir brauchen. Die Elben aus meinem Reich sind die Einzigen die sich so im Düsterwald auskennen. Nur bei ihnen können wir das kriegen was wir brauchen. Die Riesenspinnen sind nicht weniger geworden!"

„Eigentlich will ich keine Umwege machen...", meinte Gandalf, „Doch dieser würde sich lohnen... Wir werden zu euch gehen. Dies ist der einzige Umweg den ich jemals als praktisch beschreiben werde!"

„Aber auch wenn du jetzt unbedingt aufbrechen willst", sagte Elladan an Gandalf gewandt, „du würdest den anderen eine große Freude damit bereiten, wenn ihr hier noch einen Monat bleibt. Die Kinder müssen kämpfen lernen, die anderen können sich ausruhen und du kannst die Rute noch einmal komplett durchplanen." Damit war alles gesagt und sie gingen.

Abenteuer in MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt