Kampf

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Alec pov

In euphorischer Vorfreude sprang ich die Treppe zu Magnus Wohnung hoch, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Seit wir uns regelmässig trafen, war die Zeit die ich mit Magnus verbrachte, die schönste des ganzen Tages. Nein, der ganzen Woche. Er ist mir sehr ans Herz gewachsen, und ich hatte ihn lieb gewonnen.

Mit Magnus war ich auf einer Wellenlänge, wie ich sonst mit niemand war. Ich entdecke immer mehr von mir, und der Welt da draussen. Magnus zeigte mir wie man Lebt. Anders kann ich es nicht formulieren. Es kommt mir manchmal vor, als wäre ich und die Schattenjäger nicht von dieser Welt. Wir wandern und leben zwar zum Teil in ihr. Aber wir sind doch nicht da.
Wir behüten und beschützen die Welt vor Dämonen und Schattenweltlern. Aber sehen nicht unsere eigenen Fusspuren die wir in ihr hinterlassen.

Doch wenn ich mit Magnus zusammen bin, ist alles leuchtender und bunter. Und das ist jetzt keine Anspielung auf seinen Kleidungsstil, der ja auch leuchtend und bunt ist. Und glitzert. Vor allem Glitzert. Er könnte, wenn er ein Mensch wäre, als wandelnde Discokugel sein Geld verdienen. Er wäre der You-Tube Star schlecht hin. Dieser Gedanke lies mich schmunzeln. Gott sei Dank ist er Hexenmeister und nicht der Glitzermeister.

Oben angekommen öffnete ich die Tür und trat ein. Erstaunt blieb ich stehen, und starrte auf das Szenario vor mir. Alles war verwüstet und zertrümmert. Möbel lagen umher. Zum Teil zerbrochen und mit tiefen Kratzern darin. Glassplitter bedeckten den Boden und Brandflecken säumten die Wände. Mit einem unguten Gefühl zog ich meine Seraphklinge, und schlich mich mit geduckter Haltung weiter in die Wohnung. Ich kletterte über herumstehende Gegenstände ohne auch nur das kleinste Geräusch zu machen. Mein Herz klopfte unruhig in meiner Brust, und Adrenalin schoss in mein Blut.
Was ist hier Passiert? Und wo ist Magnus? Vom Geruch her waren keine Dämonen in der Nähe oder schon vor einiger Zeit wieder Verschwunden. Aber es sah ganz danach aus als hätte hier ein Kampf stattgefunden.

Ein jammernder Laut riss mich aus meinen Überlegungen. Magnus. Ich folgte dem Geräusch in die Küche. Aber statt Magnus fand ich dort den grossen Vorsitzenden Miau Tze-Tung. Der kaum dass er mich gesehen hat, aufsprang und laut anfing zu Fauchen. Er stiess solch Qualvolle Laute aus, die ich noch nie von einer Katze gehört hatte. Was ist hier bloss passiert? Und wer hat ihm das angetan. Der Kater wand sich nun am Boden. Und ich ging wieder aus der Küche. Ich zog ein Messer aus meinem Stiefel und schlich zum Schlafzimmer von Magnus. Wieder Umrundete und überstieg ich herumstehende Dinge.

Bei der Tür angekommen sammelte ich mich für den Tritt mit dem ich sie aufbrechen werde.
Die Tür Flog aus den Angeln und ich rannte mit erhobenem Schwert ins Zimmer, bereit jeden den Kopf ab zu hauen.  Doch erneut stand ich alleine in einem verwüsteten Raum ohne Anzeichen von Magnus. Langsam wuchs Verzweiflung in mir hoch. Als nächstes drang ich ins Badezimmer nebenan. Und wieder das Gleiche. Schminkutensilien lagen verstreut um her und alles, wirklich alles glitzerte. Kopfschüttelnd verliess ich es wieder. Nun ging ich zum Büro. Ich gab nicht mehr acht darauf keine Geräusche zu machen. Sondern ging, so gut es möglich war, direkt dorthin. Und wieder brach ich die Tür auf. Und fand Magnus. Endlich.

Er sass kauernd in einer Ecke und wiegte sich hin und her. Murmelte immer zu etwas vor sich her. Ich rannte auf ihn zu und lies mich vor ihm auf die Knie fallen. Erleichterung durchströmte meinen Körper.

"Magnus! Was beim Erzengel ist hier passiert?" Ich schlang die Arme um ihn. "Geht es dir gut, bist du verletzt?"

Magnus hob den Kopf und sah mich traurig an.
"Nicht ich bin verletz! Obwohl ich es verdient hätte!" rief er aus.

"Magnus, was meinst du damit, ich verstehe nicht." Sagte ich im beruhigenden Tonfall.

"Na der grosse Vorsitzender! Wir haben uns gestritten, und jetzt hasst er mich. Für immer!"

Eine Träne rollt über seine Wange, die ich behutsam wegstrich. Die Katze hat hier alles verwüstet?

"Und was soll ich tun damit es dir besser geht?" Fragte ich ehrlich.

Magnus schaute mich bittend an.
"Nimmst du mich in den Arm? Bitte."

Er schlang seine Arme um mich. Und ich drückte ihn enger an mich.

"Klar. " Flüsterte ich in sein Haar. "Immer."

Der Anfang von Malec //boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt