1 Kapitel | Sinnestäuschung?

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Regen prasselte unaufhörlich auf die breiten Straßen Manchesters nieder. In kleinen Flüssen strömte das Wasser über die Straßen und Wege. Die graue, undurchdringliche Wolkendecke ließ kaum erahnen, dass dahinter jemals eine Sonne geschienen hatte.

Das seit Tagen stetig schlechte Wetter ließ scheinbar auch die Laune der Menschen so trüben, dass kaum ein freudiger Ton zu hören war. Und dennoch hatte all dies dem geschäftigen Treiben der Stadt kaum einen Abbruch getan. Menschen eilten durch die Geschäfte, über die Straßen, es war ein endloses Gedränge von gehetzten, melancholischen Gemütern.

Unter ihnen war auch Hermine Granger, welche sich jedoch ungeachtet des Wetters fast jeden Tag in der Innenstadt aufhielt. Mit langen hastenden Schritten eilte sie die nassen Gehwege entlang, während ein Auto nach dem anderen an ihr vorbeibrauste. Mit einer Hand umklammerte sie fest einen Regenschirm und bemühe sich den entgegenkommenden Menschen auszuweichen. Plötzlich huschte ihr ein Gedanke durch den Kopf und sie begann wild in ihrer Handtasche nach dem Haustürschlüssel zu wühlen. Hatte sie ihn ganz sicher eingepackt und überhaupt abgeschlossen?

Sie war so in ihre Tasche vertieft, dass sie die hektische Welt um sich herum gar nicht mehr wahrnahm. Dann entließ sie ein entnervtes Schnauben und machte auf dem Absatz kehrt. Hermine spürte den dumpfen Aufprall und die zwei starken Arme, die ihren Körper packten und sie daran hinderten zu Boden zu stürzen, bevor sie überhaupt begriff was vor sich ging.

Sie stand kaum einen Moment wieder, da keuchte sie schon: "Entschuldigen Sie bitte!"

"Ist Ihnen etwas passiert?", erwiderte die tiefe Stimme des Mannes besorgt, dessen Hand immer noch auf ihrem Oberarm ruhte.

"Nein, alles in--" Hermine stockte plötzlich als sie zum ersten Mal in das Gesicht des großen Mannes sah, den sie beinahe umgerannt hätte. Mit weit aufgerissenen Augen und offen stehendem Mund starrte sie ihn an. "Oh mein Gott...", hauchte sie kaum hörbar und spürte wie ihr der Boden unter den Füßen wegsackte.

"Miss?", fragte er verwundert und ließ sie schließlich los.

"Oh mein Gott Sie sind es wirklich...", keuchte Hermine erneut erschrocken, woraufhin er sie noch irritierter ansah, als zuvor.

Sie konnte es kaum fassen. Die schwarzen Haare, das eckige Gesicht, die große Nase. Sie blickte in das Gesicht von Severus Snape. Der Mann, der vor fünf Jahren für tot erklärt wurde. Der Mann, den sie auf Hogwarts hatte sterben sehen. Der Mann, der gar nicht hier sein dürfte und doch stand er vor ihr und sah sie etwas besorgt und zugleich völlig verwirrt an. Irritiert betrachtete die junge Frau ihn von oben bis unten. Es war etwas merkwürdig ihn nicht in seinen schweren Roben zu sehen. Stattdessen trug er einen langen dunkelgrauen Mantel, dessen Kragen er gegen den leichten Wind hochgestellt hatte. Die Anzughose, die unter dem Saum des Mantels hervorblitzte und die schwarzen Lederschuhe verliehen ihm ein fast penibles Aussehen.

"Wie bitte?", fragte er nun und holte sie augenblicklich aus ihren Gedanken.

Er war es wirklich, ohne Zweifel. Seine durchdringende Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. "Wir-Wir dachten alle Sie wären tot", sprach Hermine nun aufgeregt. "Sir, ich-„

"Ich glaube Sie verwechseln mich mit jemandem", murmelte der Mann nun mit einem irritierten Stirnrunzeln.

"Professor Snape, ich bin es, Hermine Granger", sprach sie energisch. Stellte er sich absichtlich dumm? Oder erkannte er sie etwa gar nicht? Natürlich hatte Sie mit einem seiner bissigen Kommentare gerechnet, doch nicht damit.

"Woher kennen Sie meinen Namen?", entgegnete er nun, sein Blick hatte sich in Skepsis gewandelt.

"Professor?", sagte sie energisch.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 07, 2023 ⏰

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