afrikanische Gemeinde

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25/07/16

Es mag zwar alles super aufregend sein, doch ich kann nicht anders, als erstmal ins Haus zu gehen, das Stockbett hochklettern und schlafen. Denn ich weiß, schon am ersten Tag wird es richtig zur Sache gehen. Es ist noch früh – wir haben noch den ganzen Tag vor uns. Den Schlaf werde ich zu 100% brauchen um genug Energie für den kommenden Tag zu haben.

Der Klang von Gesang macht mich neugierig und ich laufe nach draußen um zu schauen, was hier so passiert

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Der Klang von Gesang macht mich neugierig und ich laufe nach draußen um zu schauen, was hier so passiert. Ein paar Schritte später stehe ich auf einem Platz vor der Kirche. Etwas unschlüssig stehe ich dort, doch wenig später kommt ein junger Mann auf mich zu und meint, dass ich mich dem Pastor vorstellen könnte. 
Wieso nicht? Ziel meiner Reise ist es auch, mit vielen zunächst Fremden ins Gespräch zu kommen und etwas über sie zu  erfahren. 
Der Pastor heißt mich nun willkommen und wir sprechen eine Weile über seine Arbeit und die Gemeinde. Das mit dem Verstehen klappt ganz gut. So verstehe ich, dass es eine Partnergemeinde in Deutschland gibt, die die Afrikaner hier unterstützt. 

Wegen der Musik und einem geschmückten Auto dachte ich zuerst es handelt sich um eine Hochzeit

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Wegen der Musik und einem geschmückten Auto dachte ich zuerst es handelt sich um eine Hochzeit. Der Pastor klärt auf - und lädt mich zu der Beerdigung ein. Zuerst war ich mir etwas unsicher, ich kenne die Leute ja schließlich nicht und anderes als sie, bin ich auch nicht so schick mit Hemd und afrikanischem Gewand angezogen. Außerdem: eine Beerdigung?! Er versichert mir jedoch, dass es niemanden stören wird. Zudem erzählt er mir irgendwas von Vorstellen, was ich aber nicht ganz mitkomme. Später wird es sich aber herausstellen...

Der Gottesdienst hat schon angefangen als wir eintreten und anstatt sich unauffällig in die hintere Reihe zu setzen, führt der Pastor uns durch den Mittelgang, wo wir natürlich volle Aufmerksamkeit bekommen

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Der Gottesdienst hat schon angefangen als wir eintreten und anstatt sich unauffällig in die hintere Reihe zu setzen, führt der Pastor uns durch den Mittelgang, wo wir natürlich volle Aufmerksamkeit bekommen. Wir sitzen in der dritten Reihe. Trotz der guten Sicht verstehe ich kein Wort. Der ganze Gottesdienst ist auf Suaheli, der Sprache der Afrikaner Ab und zu übersetzt mir der Pastor auf Englisch. Von dem Inhalt unterscheidet sich es nicht so vom Deutschen, jedoch wird hier mit viel mehr Begeisterung und Ambition gepredigt. Und die Menschen geben sich dem voll und ganz hin. Bei Liedern wird lauthals mitgesungen und das ganz ohne Liedblätter. Trotz der Tatsache, dass es sich um eine Beerdigung handelt, ist die Stimmung nicht zu vergleichen mit einer europäischen Trauerfeier. Netterweise konnte ich in ein Gesangbuch reinschauen und  sogar mitsingen. Die Sprache kann man gut sprechen und singen, da sie wie die Deutsche viele Vokale hat.

Der Sarg ist relativ ähnlich, mit Schmuck aus Kunststoffblumen und Aluschmuck. Auf dem Sarg befindet sich das Foto der Verstorbenen Rose,  die über 80 Jahre wurde.

Als der Pastor dann aufsteht und nach vorne geht, bittet er mich mitzukommen und um mich vorzustellen. Ich war zuerst etwas verdattert.. davon hatte er also gesprochen! 
Also spreche ich auf Englisch, dass ich Elisa heiße, für drei Wochen hier bin und eine Safari machen werde. Und dass ich mich außerdem sehr für das Land Tansania interessiere... 
Zudem spreche ich mein Beileid aus. 
Ich kann mich wieder setzen und der Gottesdienst geht weiter. Vor uns sitzen eine Frau und drei Kinder, die weinen - wahrscheinlich war Rose eine Verwandte. Zum Ende ist es Brauch um den Sarg zu gehen damit man nochmal in den offenen Sarg schauen kann. Ein besonders emotionaler Moment, der von lautem Gesang begleitet wird und viele Menschen zum weinen bringt. Ganz extrem war es bei einem jungen Mädchen, dass richtig anfängt zu kreischen und nochmal zum Sarg gehen will, aber dann zurück gehalten wird. Das war schon sehr erschreckend anzusehen!

Eine ganze Stunde habe ich in der Kirche verbracht und es hat mir einen guten Eindruck verschafft: viel mehr Emotionen spielen hier in der Gesellschaft eine Rolle und man ist stets aufgeschlossen neue Leute zu begrüßen... 

 

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Bilderbuch AFRIKAWhere stories live. Discover now