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Mary Anne POV

Ich war auf dem Weg nach Hause um meine Sachen zu packen. Ich denke, dass es mir immer noch nicht so wirklich klar war, dass ich mit Hunter zu dem Ort fuhr, in dem ich die Hälfte meiner Kindheit verbracht hatte.

Ich meine dieses Häuschen am See, bedeutete mir eine Menge. Dort hatten meine Großeltern und ich die meisten und schönsten Erinnerungen erlebt.

Ich parkte vor unserer Haustür und ließ mich in den Autositz zurück fallen. Meinen Blick richtete ich in den Vorderspiegel und sah mir selbst in die Augen.

Was hatte ich mir nur dabei gedacht?

Mit einem schweren Seufzer, stützte ich meine Arme auf das Lenkrad und nahm tief Luft und fuhr mir frustriert durch die Haare.

"Was hast du dir nur dabei gedacht Mae? Was würde Grandma zu dir sagen?!"

Meine Hände fingen an zu zittern und der Gedanke an das bevor liegende Wochenende ging mir nicht aus dem Kopf. Wie denn auch?

Die Tränen, die ich in meinen Augen gesammelt hatten, ließen mich schwer etwas sehen. Trotz allem nahm ich genervt meine Tasche und stieg aus dem Wagen aus.

Ich weinte, weil sich all meine Gefühle, die ich in mir verschlossen hatte, all die Müdigkeit, meinen Stress, die Wut und den Frust, wie ein Vulkan aus mir herausbrach.

Auf der einen Seite fand ich es dumm und rücksichtslos von mir und auf der anderen Seite freute ich mich wieder dahin zurück zu fahren und all meine alten und wertvollen Erinnerungen zu begegnen.

Doch was ein Schlag ins Gesicht war, war die Tatsache, dass ich mit Hunter dahin fuhr.

Mit einem Mann, der mir aus unergründlich Gründen einiges bedeutete, es aber nicht erwiderte. Mich behandelte, als wäre ich es nicht wert.

Langsam aber sicher sickerte all der Druck in mich durch. Mir wurde schwindelig und mein Bauch zog sich krampfhaft zusammen. Ich fing an hemmunglos zu schwitzen. Ich fühlte mich schlaff und kraftlos.

An der Tür angekommen steckte ich den Schlüssel in das Schlüsselloch, doch drehte ihn nicht um. Stattdessen lehnte ich meinen Kopf an die Tür und legte meine flache Hand auf das kalte und kühlende Holz. Ich nahm tief Luft.

Ein- und ausatmen. Ein- und ausatmen.

Ich schloss meine Augen und öffnete sie wieder. Aus irgendeinem Grund drehte ich meinen Kopf nach rechts, vielleicht war es das Gefühl beobachtet zu werden, vielleicht war es auch nur reiner Zufall.

Jedoch sah ich sie wieder. Ich sah sie wieder.

Diese faszinierenden grauen Augen und dieses mal war ich mir sicher, dass ich sie schon irgendwann mal gesehen haben muss.

Sie kamen mir so bekannt vor.

Ich war schweißgebadet und doch drehte ich meinen Kopf schlaff zur Seite, bis ich mich abstütze und mit wackeligen Beinen auf die Augen zu ging.

Auf die Augen, die zu meinem neuen Gefährten gehörte.

Ich kicherte.

Hunter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt