TAPE 16/2《Romeo Must Die》

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»Waren Sie auf einer Veranstaltung oder auf einer Konferenz, wo wir uns zufällig begegnet sein könnten?«beharrte er ein weiteres Mal, strengte sich insoweit an, dass sogar seine Falten sich um ein Vielfaches vermehrten.

Scheiße. Wenn er mich erkennt, fliegt die ganze Nummer auf. Dann war' s das ein für alle Mal.

Angestrengt versuchte ich mir eine einigermaßen sinnvolle Antwort zurechtzulegen, doch die Worte schwebten wirr in einer unregelmäßigen Reihenfolge vor meinem geistigen Auge herum. Einige knallten einander, lösten sich auf und brachte einen großen Buchstabenhaufen zustande von dem ich mich nicht zu befreien wusste. Es war die reinste Katastrophe. Wenn ich in wenigen Sekunden keine brauchbare Lösung fand, dann konnte ich definitiv meine Koffer packen. Doch kurz bevor ich an den Rand der Verzweiflung stieß, ertönte plötzlich das laute Lachen von Shane und erstaunt von dieser Art von Reaktion und insbesondere von ihm, nahm ich ihn seitlich in Augenschein.

»Das ist unmöglich«, sagte er. Seine Brust hob und senkte sich vor Belustigung.

»Sie ist doch nur meine Assistentin.«

Ok... ja, ok das könnte klappen. Ja genau sprach ich mir Mut zu und stimmte mit ein:

»Exakt, ich bin doch nur eine Assistentin«, lachte ich unsicher mit, doch am liebsten hätte ich Shane eine Ohrfeige vom allerfeinsten verpasst. Was hieß hier bitte, ich war nur eine Assistentin? Für wen hielt er sich eigentlich? Aber nun gut. Jetzt gab es ein größeres Problem als Shanes schamlose Überheblichkeit.

»Mhh...«, murmelte der alte Mann miesgrimmig eher zu sich selbst. Er schien nicht ganz überzeugt von Shanes Worten zu sein, denn er betrachtete mich ein weiteres Mal ausgiebig. Alter Mann, jetzt lass endlich locker!

Als wären meine verzweifelten Gebete erhört worden, sah ich über die Schulter von Mr. River hinweg einen von den Wachmännern am Eingang zielstrebig auf uns zukommen. Diese Chance darf ich mir nicht entgehen lassen.

»Entschuldigen Sie mich bitte, ich muss mich darum kümmern«, sagte ich und lief dem Wachmann entgegen. Halleluja. Somit würde es ihm vielleicht schwieriger fallen mich zu identifizieren.

»Gibt es ein Problem?«, fragte ich, als ich die Hektik des Wachmanns bemerkte.

»Miss Duront, eine junge Dame am Eingang verlangt danach Mr. Caprino zu sprechen. Leider stand sie nicht auf der Gästeliste und als wir sie höflich darum baten das Gelände zu verlassen, da hat sie sich schlichtweg geweigert zu gehen. Sie wirkt... total gerissen und sie besteht darauf Mr. Caprino zu sehen. Andernfalls sagt sie rühre sie sich nicht von der Stelle.«

Nanu...
Ich verschränkte die Arme ineinander und runzelte die Stirn.

»Und Sie sind sich sicher, dass sie nicht auf der Liste steht?«

»Ja, Madame. Ich habe Sie zuvor noch nie in Mr. Caprinos Gegenwart gesehen.«

Shane, der meine Unruhe bemerkt zu haben schien, beendete das Gespräch mit George River und tauchte kurz vor uns auf.

Wenigstens dieser Sache war ich noch knapp entkommen. Da hatte ich nochmal wahnsinnig Glück gehabt.

»Was ist los?« verlangte er in einem autoritären Ton zu erfahren.

Der Wachmann und ich blickten uns einen Moment lang unsicher an, ehe ich die Initiative ergriff:

»Es fragt eine junge Frau nach Ihnen, Mr. Caprino. Sie steht nicht auf der Gästeliste weshalb wir sie nicht reinlassen dürfen, aber sie weigert sich das Gebäude zu verlassen, bis sie nicht mit ihnen gesprochen hat. Sollen sich die Sicherheitsmänner darum kümmern?«

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