Teil 10-"Ein Einblick in die Vergangenheit"

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(Sicht des Erzählers)

Nachdenklich sah Laito das bewusstlose Mädchen an. Irgendetwas war anders mit ihr, das wusste er genau.
Während ihres kleinen Wutanfalls hatte sich ihr Geruch verändert. Es hielt aber nicht lange genug an, um es zu identifizieren.
Außerdem, was meinte sie damit, als sie sagte: 'Wie will man etwas brechen, was schon vor Jahren zerbrochen ist'? Neugierde machte sich in dem Rothaarigen breit. Was war wohl Maries Geheimnis? Das konnte er sie gerade nicht fragen, doch hatte er schon eine Lösung. Schließlich schienen sie und ihr Bruder ein ziemlich gutes Verhältnis zu haben.
Schon hatte Laito sich in Bens Zimmer teleportiert, dass er aber leer vorfand. 'Wo konnte er nur sein?' dachte er sich. Plötzlich hörte der Grünäugige einen leisen Gesang, der aus dem Musikraum kam.

(Laitos Sicht)

Ein normalter Mensch hätte es wohl überhört, aber da sang jemand. 'Kanato? Nein, das ist eine andere Stimme. Das heißt, es kann nur einer sein!' Schnell teleportierte ich mich in das Musikzimmer, wo tatsächlich Maries Bruder war und sang.
Er schien mich nicht zu bemerken, denn als er sich umdrehte und mich entdeckte, zuckte er kurz zusammen und hörte auf zu singen. „Was möchtest du von mir?" fragte er sofort.
„Woher willst du denn wissen, dass ich etwas von dir will?" entgegnete ich grinsend. Er musterte mich kurz und setzte sich danach auf den Klavierhocker. ' Er hat wirklich Ähnlichkeiten mit Ayato und mir...' dachte ich.
„Naja, ich kenne mich zwar nicht so gut mit dem Anime aus, aber meine Schwester hat mir einiges über euch erzählt. Sie mag euch wirklich." antwortete er.
Das verwunderte mich schon, sie schien uns nicht leiden zu können und deshalb fragte ich nach. Der Elfjährige hörte mir zu und rief dann: „Machst du Witze?! Es war ihr größter Wunsch euch einmal in echt zu treffen! Außerdem solltest du das erst recht nicht denken, schließlich bist du ihr drittliebster Charakter. Nur wegen diesem Anime hat sie wieder ein Lächeln im Gesicht."
Für einen kleinen Jungen hat er wirklich ziemlich erwachsen geklungen...Aber einen Moment! Ich bin ihr Drittliebster Charakter? Wer sind dann die anderen? „Und wen mag sie mehr?" fragte ich ihn. „Am liebsten hat sie dieses Idol...Kou heißt er glaube ich und an zweiter Stelle ist dann Shu." erwiderte er.
Sie scheint eine Schwäche für blond und blauäugig zuhaben. Ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, meinte der Jüngere:„ Und falls du denkst, dass sie nur nach dem äußeren geht, dann liegst du falsch. Ihr geht es um eure Einstellung, um die Tatsache, dass ihr Sadisten seid und eure Laune. Shu gibt ihr ein beruhigendes Gefühl und bei Kou, sowie bei dir, liebt sie diesen Wechsel von verspielt zu ernst.
Außerdem mag sie deine perverse Art, selbst wenn sie es niemals offen zugeben würde." Das hätte ich nicht erwartet. Sie geht also tatsächlich nach den inneren Werten, wenn das mal nicht ihr Untergang ist. „Sag mal..." fing ich an. „Was ist denn mit ihrer Vergangenheit?"
Das Lächeln verschwand aus Bens Gesicht und er sah betrübt zu Boden. „Sie hat vieles verloren, was ihr sehr wichtig war. Ihre Freunde, ihre Offenheit und sogar ihr Lachen.
Sie wurde ausgenutzt und fing irgendwann an, die Menschen zu hinterfragen und sah sich selbst nur noch negativ. Trotzdem beschützte sie noch das was ihr geblieben war, die Familie. Marie steckte immer mehr ein, doch sagte sie nie was.
Zuhause hat sie in ihrem Zimmer dafür geflucht, aber auch viel geweint." murmelte er. „'Die Menschen sind doch die wahren Monster' oder 'Sie alle sind doch gleich' waren Standartsätze von ihr." So ist das also...Vieleicht sollte ich Reiji davon erzählen.
Das Gesicht von Ben hellte sich wieder auf als er sagte: „Aber jetzt geht es ihr ja besser und das ist das Wichtigste! Du darfst Marie aber nicht sagen, dass ich so viel erzählt habe, sonst bekomme ich noch Ärger." Ich nickte und verlies danach das Musikzimmer.
'Er hat nicht alles erzählt, aber erstmal genügt mir das'. Dieses Mal ging ich zu Reiji, denn ich hatte wirklich keine Lust auf eine Standpauke, weil ich ihm sowas wichtiges verheimliche. Doch eines weiß ich jetzt, hier in der Villa wird es jedenfalls nicht langweilig werden.

Plötzlich in Diabolik Lovers?!  #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt