2.

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Liam

Mein schwaches Herz pompte wild in meinem Brustkorb und auch die kleinsten Härchen auf meinem Körper standen auf.

Der Typ lächelte mich weiter an und ich bildete mir verschiedenste Mordszenen im Kopf. Vielleicht war er ein Mörder, vielleicht der Teufel oder einer seine Söhne.

Er bewegte sich langsam und kam mir immer näher, sein Gesicht beugte er vor meinem Fenster und klopfte drei mal hintereinander. Ich hatte nur einen einzigen Ausweg, ab jetzt könnte mich keiner mehr retten. Entweder musste ich das Auto losfahren, oder dieser Typ würde mich hier umbringen oder vergewaltigen. Je nach seinem Interessengebiet.

Aber das Leben lachte mich aus, das Auto funktionierte wieder nicht.

Ich zuckte mit meinen ganzen Muskeln, als er mit einer Berührung das Fenster zusammenbrach und meine Tür öffnete. Er griff mit seiner starken Hand nach meiner Handgelenk und zog mich aus dem Auto und umarmte mich fest.

"Gut?" fragte der Fremde über meiner Schulter und bei seiner Stimme faltete ich meine Stirn. Er klang so anders, als würde seine Stimme aus zwei Stimmen bestehen.

"Was?" fragte ich dagegen und versuchte mich von ihm loszulösen. Aber dafür waren seine Arme leider zu stark.

"Gut", sagte er lächelnd, als er mich freiließ.

Nun hatte ich die Gelehenheit sein Gesicht, das unter dem Nebel und grellem Licht mich einschüchterte, näher zu betrachten. Sein Körper war ein Kopf größer als meinem, er war muskulös und hatte ein sehr schönes Gesicht. Seine Augen waren dunkel, seine Lippen waren förmlich und gepflegt, sein Bart stach leicht heraus, wie ein Sturm aus den Wolken und sein Kostum erinnerte mich an Marvel Charaktere.

"Wer bist du?" fragte ich und versuchte mich einen Schritt zurückzuziehen. "Da war doch ein Auto, bitte sag mir, dass du es auch gesehen hast."

"Zayn hat dich gerettet", antwortete er grinsend. Wieso freute er sich über das ganze Geschehen? Wer war Zayn?

"Wer ist Zayn?" wollte ich wissen und er drückte seinen Zeigefinger zwischen seine Brüste.

"Ich ist Zayn", stellte er sich vor und ich verzog mein Gesicht. Vielleicht war er ein Ausländer oder ein Schauspieler, der aus einem fremden Land kam und unsere Sprache nicht gut beherrschen könnte.

"Okay, du bist Zayn", nickte ich. Dieser Name war mir nicht bekannt.

"Okay, du bist Zayn", sagte er mir nach und ich verdrehte meine Augen.

"Zayn, wo ist das Auto? Da war ein Auto und jetzt ist es weg. Außerdem, wie hast du es geschafft, mich zu retten?"

Zayn hörte mir bis zu Ende zu. Als ich aufhörte zu reden, lächelte er mich wieder an und ich seufzte aus.

"Hey, du musst mir doch eine Antwort geben. Wie hast du es geschafft, mein Auto aufzuhalten-" Meine Augen glitten über meine Motorhaube und ich spürte, wie sich das Blut in meinen Adern vereiste.

Auf der Oberfläche meines Autos, wo Zayn seine große Hände vor einer Minute hinlag, war hohl. Und zwar war Zayns Handabdruck deutlich zu sehen.

Erschrocken wich ich aus und deckte meinen Mund ab. "Was bist du? Was willst du von mir? Bitte nimm mein ganzes Geld, aber lass mich nach Hause gehen. Ich habe Freunde, Familie, einen Job."

"Du willst nach Hause? Zayn bringt dich nach Hause", sagte Zayn.

Darauf fragte ich nach, wie er das machen würde.

Und ich bereute meine Dummheit zu tiefst.

Zayns fokussierte seine Augen in meine Pupillen, sein rechter Auge färbte sich in die Farbe des Feuers und strahlte eine unfassbare Energie aus.

Plötzlich fühlte ich mich schwach und mein Blick wurde schwarz.

Ich fiel in seinen Armen.

...

Am nächsten Morgen
Louis

Seit gestern Nacht versuchte ich Liam zu erreichen, er jedoch entgegnete meine Anrufe nicht und schrieb mir nicht zurück.

Deswegen wachte ich in der Früh auf, um einen Überfall zu gestatten, bevor ich in die Arbeit fuhr.

Ich wollte nicht an das Schlimmste denken, aber Liam rief mich jeden Tag an und es war das erste mal, wo wir so lange nicht gesprochen hatten.

Ich machte mir große Sorgen um meinen besten Freund.

Also klopfte ich an seiner Tür und wartete, dass er sie öffnete.

Liam

Meine Kopfschmerzen machten mich fertig, ich rollte im Bett herum und versuchte nachzudenken, woher sie mich gefunden hatten.

Alkohol könnte es nicht verursacht haben, denn gestern hatte ich nichts getrunken, beziehungsweise durfte ich nichts essen, da mein Chef mich zum zweiten Restaurant schickte, weil dort der Chefkoch seinen Finger abgehackt hatte und sie keinen Ersatzkoch finden könnten.

Ich sprang für ihn ein und kochte bis zur Mitternacht. Danach stieg ich in meinem Auto ein und fuhr sofort nach Hause.

Ich fuhr nach Hause, wiederholte ich im Kopf und schlug erschrocken meine Augen auf.

Die Szenen von gestern blendeten sich vor meinen Augen ein. Ich konnte mich sehr gut daran erinnern, was gestern passiert war und als ich bemerkte, dass ich tatsächlich zu Hause war, erlebte ich einen weiteren Schock.

"Wie bin ich hergekommen?" fragte ich mir und sah um mich herum.

Wieder rief ich meine Erinnerungen hoch. Die Augen von dem Typen, wessen Namen ich vergaß, färbten sich und kurz danach erlebte ich einen Blackout.

Hatte er mich hergefahren? Aber mein Auto funktionierte zuletzt nicht und noch dazu könnte er nicht wissen, dass ich hier wohnte.

Gott, er wusste sogar meinen Namen nicht!

Einen dritten Schock erlebte ich, in dem ich ein Klopfen an meiner Tür hörte.

Als ich sie aufmachte, stand Louis vor mir und sah mich verblüfft an.

"Du Arschloch, weißt du eigentlich, wie sehr ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Wieso hast du-"

"Lou", sagte ich erleichtert und umarmte ihn mit einer Freude, als hätte ich den Jackpot geknackt. "Lou, es passieren sehr komische Dinge. Sehr, sehr komische Dinge."

...

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