„Bist du fertig?" ich schrecke hoch und werfe dabei meinen Kuli hinter mich an die Wand. „Sorry!" entschuldigt sich Anya sofort.

„Ja... sorry. Ich komme gleich." Sie nickt und verlässt mein Büro wieder.

Mit einem seufzen räume ich alle Unterlagen weg, bevor ich mir wieder die Krawatte umlege und mein Sakko überziehe. Mein Blick fällt in den Spiegel. Ich bin blasser als sonst, dazu sehe ich müde aus. Die halbe Nacht habe ich nicht geschlafen, meine Gedanken nur bei der Frau die ich liebe. Vor der Tür wartet Anya schon auf mich, schweigend gehen wir zum Aufzug und durch die Lobby. Draußen angekommen gehen wir weiterhin schweigend zu meinem Auto.

„Soll ich fahren?" ich schaue verwirrt zu meiner besten Freundin.

„Wieso?"

„Du scheinst in Gedanken zu sein. Sehr. Ist alles ok?" ich kann sie gar nicht anschauen, spiele stattdessen mit dem Schlüssel in meiner Hand.

„Ja alles gut." Sage ich, als wir beide einsteigen.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sie eine Augenbraue hochzieht und mich eindringlich ansieht. Ich fahre auf die Straße und atme tief durch.

„Ich sollte nicht mit dir darüber reden..."

„Also geht es um Clarke?" ich schaue weiter auf die Straße.

„Ja..."

„Wir können darüber reden, das habe ich dir immer gesagt Lexa. Also, was-" ich unterbreche sie, indem ich eine Hand hebe und aufmerksam in den Rückspiegel schaue.

„Anya, das Auto verfolgt uns schon die ganze Zeit." Gerade als sie sich umdreht, gibt der schwarze Bulli Vollgas und fährt mir ganz nah auf.

„Was zum- was ist das für ein Idiot?"

Da die Scheiben abgedunkelt sind, sieht man nicht, wer hinter dem Steuer sitzt. Gerade als ich genauer hinschauen will, gibt der Bulli Gas und fährt neben uns. Ich will gerade fragen, was nun los ist, da schwenkt er aus und trifft unser Auto in die Seite.

„Fuck Lexa gib Gas!" ich folge der Anweisung und schieße mit meinem Audi los.

„Denkst du was ich denke?" frage ich, während ich aufmerksam in den Rückspiegel schaue.

„Bellamy? Ja."

Die Ampel vor uns wird gerade gelb, also gebe ich Vollgas und schaffe es so gerade noch. Wir schauen beide nach hinten und sehen, dass auch der Bulli noch die Straße überquert, allerdings hatte er schon rot.

„Ok das reicht jetzt." Ohne vom Gas zu gehen fahre ich eine scharfe Kurve und biege in die nächste Gasse ab. „Wenn mein Baby jetzt eine Macke hat, bring ich ihn um."

„Lexa, darum geht's grade echt nicht!" sagt Anya genervt, die sich immer wieder umdreht und Ausschau hält.

Gerade als wir über eine Kreuzung fahren, erscheint das Auto wieder neben uns, ich will Gas geben, aber schaffe es nicht mehr. Mit einem lauten Knall prallt der Bulli in unsere Seite, so sehr, dass wir ein paar Mal herumgewirbelt werden. Dabei fliegen wir beide nach vorne, meine Stirn kollidiert leicht mit dem Lenkrad. Mein Herz schlägt wie wild, ich versuche alles um das Auto wieder unter Kontrolle zu bringen. Als wir zum Glück stehen bleiben, verschwende ich keine Zeit. Ich haue den Gang rein und gebe Vollgas, um so schnell wie möglich hier wegzukommen.

„Anya? Geht's dir gut?" ich höre sie schwer atmen.


„Ja, bei mir alles gut. Aber Lexa, du blutest." Ich schüttle mit dem Kopf.

„Egal jetzt, wir müssen nach Hause." Ich rase durch die Straßen, erst als wir in unserem Viertel ankommen sehen wir den schwarzen Bulli nicht mehr.

Love is strength - AlternativeWhere stories live. Discover now