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Die Nacht war hart, ich habe nicht eine Stunde geschlafen. Meine Gedanken und die Schmerzen haben mich wachgehalten. Immer wieder schwanke ich zwischen wütend sein und mich schuldig fühlen. Als der Wecker meines Handys klingelt seufze ich laut und versuche mich aufzusetzen, was erneut Schmerzen durch meinen Körper jagt. Nach mehreren Versuchen habe ich es dann geschafft, ich gehe zum Spiegel und schaue in mein blasses Gesicht. Meine Wange ist geschwollen und die Wunde über meinem Auge ist größer, als ich dachte. Ich bewege mich langsam als ich mich fertig mache und alles so hinterlasse, wie es vorher war. Nach einer kleinen Rede zu mir selbst, gehe ich nun die Treppe runter. Zu meiner Überraschung ist schon alles aufgeräumt. Ich schaue gerade durch den Raum, als Raven durch die Tür kommt und mich anlächelt.


„Hey Rambo." Ich rolle mit den Augen. „Hier drin ist alles fertig, geh ruhig schon mal ins Auto."

Ich folge ihrer Anweisung und gehe nach draußen, sofort strahlt mir wieder die Sonne entgegen. Ein Lächeln zieht sich in meine Lippen. Als ich Schritte hinter mir höre, drehe ich mich langsam um und schaue Anya genau in die Augen. Das Feuer ist daraus verschwunden, sie schaut mich unsicher an. Wir schweigen ein paar Sekunden, bevor Clarke an ihr vorbei huscht.

„Morgen." Sie lächelt und greift nach einem Rucksack.

„Morgen." Antworte ich kurz, dabei merke ich, wie Anya sich anspannt.

Um der Situation aus dem Weg zu gehen, greife ich ebenfalls nach ein paar Sachen. Schon als ich sie anhebe bereue ich es, denn der Schmerz in meinen Rippen bringt mich dazu, sie wieder abzustellen. Ich spüre Anya's Blicke auf meinem Rücken, ich will ihr die Genugtuung nicht geben. Wieder hebe ich den Karton an und bin auf dem Weg zum Auto, als Clarke laut seufzt und sich vor mich stellt. Ich schaue sie böse an, aber sie rollt nur mit den Augen und nimmt mir die Kiste ab. Der böse Blick, den sie Anya zu wirft, entgeht mir nicht.

Die Autofahrt ist ruhig, da auch Raven und Octavia dieses Mal müde sind. Da sich niemand freiwillig dazu bereit erklärt hat, fahre ich. Neben mir sitzt Raven, die mit dem Kopf am Fenster lehnt und meiner Meinung nach leise schnarcht. Mein Blick fällt in den Rückspiegel, Clarke hat sich von Anya weggedreht und schaut nachdenklich aus dem Fenster. Mein Blick verweilt wohl etwas zu lange auf ihr, denn sie dreht ihren Kopf und schaut mich an, sofort schaue ich wieder nach vorne.

Endlich an unserem Haus angekommen bin ich die Erste an der Tür. Ich will gerade aufschließen da sehe ich, das die Tür bereits auf ist. Meine Augen werden weit, aus Reflex gehe ich einen Schritt zurück. Die Mädels sind noch am Auto und in Gespräche verwickelt. Ich schlucke und gehe die vielen Szenarien durch, die uns drin erwarten können. Vorsichtig schubse ich die Tür auf, schon im Flur ist alles durcheinander und verwüstet. Das wird mir zu heikel, ich gehe wieder raus und rufe nach Anya, die mich irritiert ansieht, aber zu mir kommt. Als sie sieht was los ist, läuft sie sofort an mir vorbei ins Haus, bereit um jemandem den Arsch aufzureißen.

„ANYA fuck! Warte!" ich folge ihr ins Wohnzimmer, wo ebenfalls alles verwüstet ist.

„Glaub mir Lexa, hier wird keiner mehr sein. Wer auch immer das war ist sicher über alle Berge." Sie greift nach einem Bild, welches auf dem Boden liegt und verzieht das Gesicht. „Dieses Arsch. Das hat Clarke gemalt." Als ich gerade das Handy an mein Ohr halte, um die Polizei zu rufen, hören wir Raven schreien.

„OH MEIN GOTT! Was ist denn hier passiert?" sie kommt zu uns gerannt und lässt ihre Sachen fallen.

Ich gehe in die Küche, wo ebenfalls alles auf dem Boden liegt, um mehr Ruhe zu haben. Als ich zurückkomme stehen alle fassungslos im Wohnzimmer. Mir kommt ein Verdacht, ich schaue nachdenklich zu Anya, die mich bereits ansieht. Sie nickt und verschwindet dann in ihrem Zimmer, sofort gehe ich ihr hinterher.

Love is strength - AlternativeWhere stories live. Discover now