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Am nächsten Tag werde ich mit starken Kopfschmerzen wach. Ich stöhne und drehe mich auf die Seite, um den Sonnenstrahlen auszuweichen. Die Erinnerungen der letzten Nacht erscheinen vor meinen Augen. Clarke's Lippen auf meinen, wie sich ihre Hände in mein Hemd gekrallt haben. Ich grinse ins Kissen, bis mir klar wird, dass es kein Traum war, sondern wirklich eine Erinnerung. Ich schrecke hoch und schaue mich verwirrt um, ich bin alleine in meinem Zimmer, meine Sachen habe ich noch an. Dann klopft es laut an meiner Tür.

„Lexa? Bist du wach?" fragt Raven genervt.

Ich springe aus dem Bett, sofort dreht sich alles um mich herum.

„Ja, wieso?" frage ich mit trockener Kehle, nachdem ich die Tür aufgerissen habe.

„Wir haben Drama im Wohnzimmer und zerstörte Vasen im Flur, ich weiß du kannst das regeln." Ich seufze und nicke.

Nachdem ich mich kurz frisch gemacht und mir eine frische Boxershorts, Jogginghose und eine frische Bluse übergezogen habe, trete ich in das Chaos. Schon von hier kann ich Anya und Clarke diskutieren hören. Ich ignoriere das für einen Moment, obwohl mich Clarke's weiche und gleichzeitig kratzige Stimme immer in ihren Bann zieht.


„Was ist mit den Beiden?" flüstere ich Raven zu.

„Keine Ahnung um ehrlich zu sein, bitte mach was." Ich schaue sie verwirrt an, gehe aber dennoch den Flur entlang.

Vor mir stehen nun eine ziemlich wütende Clarke, die ihre Fäuste ballt und Anya mit verschränkten Armen.


„Ah, gut, dass du da bist Lexa!" ich ziehe eine Augenbraue hoch bei Anya's Aussage.

„Ach ja?" ich schlucke, als sie ein paar Schritte auf mich zu macht und schaue unsicher zu Clarke.

„Ja. Wer hat gestern die Tür aufgelassen? Es ist ja nicht so, als wäre hier vor kurzem eingebrochen worden. Und wer hat die Vasen durch den Flur geschmissen?" Ich greife in meine offene Bluse auf mein Top und fahre mir nervös über den Bauch.

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ich war ziemlich früh im Bett." Sie dreht sich um und schaut skeptisch zu Clarke.

„Komisch, du auch, oder?" Clarke nickt und wirft mir einen kurzen Blick zu.

„Dann hatten wir echt Glück, wir müssen besser aufpassen." Anya nickt und schiebt sich an mir vorbei aus dem Flur.

„Also..." beginne ich in die peinliche Stille. „Du warst gestern auf einmal verschwunden." Ich bücke mich nach einem Becher und stecke ihn in die Tüte, die Clarke hält.

„Ja. Sorry, ich war echt betrunken." Ich schaue sie entgeistert an, hat sie etwa vergessen, was passiert ist?

„Oh, ja, ich auch." Nervös spiele ich mit meinem Ärmel und drehe mich von ihr weg.

„Lexa... ich weiß es noch." Ich bleibe wie vom Blitz getroffen stehen.

„Es tut mir leid, ich hätte nicht-"


„Nein, ich hätte nicht." Unterbricht sie mich. „Ich bin die in einer Beziehung und du hast Gefühle für mich. Ich hätte das nicht machen dürfen." Mein Gesicht fällt bei ihren Worten.

„Ja... genau." Bringe ich heraus und kratze mich nervös am Nacken. „Schon ok. Wir vergessen es einfach? Wir waren schließlich betrunken." sie nickt, kurz darauf betritt Anya wieder den Raum.

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In Gedanken versunken tippe ich auf meinem Schreibtisch, meine Krawatte und mein Sakko hängen über meinem Schreibtischstuhl. Vor mir liegt ein Vertrag den ich durcharbeiten soll, aber ich kann mich auf nichts konzentrieren. In meiner Brust zieht es, wenn ich an Clarke denke. Wie sehr habe ich gehofft, dass sie vielleicht doch etwas empfindet, dass sie den Kuss wirklich wollte. Aber anscheinend war sie wirklich nur betrunken und bereut es.

Love is strength - AlternativeWhere stories live. Discover now