Kapitel 4: Die Residenz der L/Ns'

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„Sind wieder da."

Dein Bruder und du kommt in eurem Anwesen an. Es ist ziemlich groß, denn euer Vater ist Großherzog, also relativ weit oben in der Rangliste. Du hörst schnelle, nicht allzu laute Schritte, als auch schon deine kleine Schwester um die Ecke kommt und dir in die Arme fällt. „Y/N, Harry! Ich hab euch so vermisst! Wo wart ihr?" Sie sieht dich mit ihren großen Augen neugierig an. „Wir haben beim Aufklärungstrupp ausgeholfen", antwortet dein Bruder ihr, ehe sie ihn auch umarmt.

Deine Schwester ist zehn Jahre alt, um die eins fünfzig groß, hat hüftlanges, H/C Haar und große, E/C Augen. Außerdem ist sie ziemlich verrückt und hyperaktiv, aber gerade das magst du so an ihr. Im Gegensatz zu deinen Eltern, die ihr Verhalten bloß als nervig und unreif bezeichnen - weil Kinder ja auch total reif sind und so.

Nachdem ihr endlich richtig reingekommen seid, geht ihr beide auf eure Zimmer. Schnell nimmst du dir ein Handtuch und ein Kleid aus dem Schrank. Da bemerkst du jemanden an deiner Tür. „Willkommen zurück, Ma'am", begrüßt dich eine der Dienerinnen. Dir gefällt es nicht besonders, wie deine Eltern mit ihnen umgehen, deshalb versuchst du immer, möglichst nett zu sein. „Ja, ich bin wieder da", murmelst du. „Wie ich sehe, möchtet Ihr euch waschen. Soll ich ein Bad vorbereiten?" „Ja bitte", entgegnest du. Sie verneigt sich und verschwindet aus dem Türrahmen. Seufzend legst du deine schmutzigen Sachen auf den Boden, damit sie abgeholt werden können, und machst dich auf den Weg. Das nächste Bad ist ein paar Gänge weiter, und die Gänge in eurem Anwesen sind gefühlt unendlich lang, also braucht man da schon um die drei Minuten im Laufschritt.

Erschöpft steigst du in die Wanne und seufzt erleichtert. Nach den anstrengen Tagen tut das echt gut. Du siehst zur Decke hoch und denkst nach. „Hoffentlich finden die sich in der Armee ein", murmelst du und denkst an Isabel und die anderen. Dann schweifen deine Gedanken zu Levi. Du bist dir sicher, dass er die Person aus dem Traum ist. „Je kleiner der Abstand zwischen uns wird..." Du musst schmunzeln. „Wie soll man überhaupt an ihn rankommen? Ich frage mich, wie Farlan und Isabel mit ihm klarkommen..." Du überlegst noch eine Weile, dann steigst du aus und ziehst dich um, nachdem du dich abgetrocknet hast.

Wenig später sitzt du mit deinen beiden Geschwistern am großen Tisch und isst. Es ist erst elf Uhr abends, denn ihr seid sehr gut durchgekommen und somit erstaunlich früh zu Hause gewesen. Du bist gerade dabei, dir ein wenig mehr von der Beilage zu nehmen, als die Tür aufgeht. "Guten Abend", hörst du deinen Bruder monoton sagen. Deine Eltern treten ein und setzen sich gegenüber von euch hin. Eine unangenehme Stille herrscht. Du hoffst, sie würden nichts fragen, jedoch passiert genau das natürlich keinen Moment später.

„Wo wart ihr beiden die letzten Tage?"
Du siehst deine Mutter an. „Kommandant Smith vom Aufklärungtrupp hat uns und einige andere gebeten, ihnen bei einer Mission zu helfen. Wir sind in den Untergrund gegangen, deshalb mussten wir da einige Tage bleiben." „Wollt ihr unseren Ruf komplett in den Abgrund reißen oder was?", fragt dein Vater wütend (wEIL MEIN RUF KAPUTT GEHT-). Zu seufzt leise. „Was ist daran so schlimm? Wir haben lediglich die Aufgabe erfüllt und werden dafür sogar noch nachträglich bezahlt." „Rede noch einmal so mit mir und du kannst was erleben." Am liebsten hättest du in dem Moment deine Meinung gesagt, jedoch nickst du stattdessen nur. „Tut mir leid."

Eine Viertelstunde lang sagt niemand was, bis du dich meldest.

„In einem Monat gibt es eine Expedition. Ich möchte dort mit."

Alle vier sehen dich fassungslos an. „Niemals", beginnt deine Mutter streng, „was sollen die anderen von uns denken, wenn du von der Polizei zum Aufklärungstrupp wechselst?" „Harry wird das neue Familienoberhaupt", konterst du monoton, „daher spielt es keine Rolle, ob ich sterbe oder nicht." Für dich spielt es sehr wohl eine Rolle, dennoch willst du sie einfach nur überzeugen - und du weißt, wie du das schaffen kannst.

„Du hast recht", meint dein Vater, „warum schicken wir sie nicht zur Probe zur Expedition? Dann wird sie sich ziemlich schnell gegen den Aufklärungstrupp entscheiden, denke ich." Deine Mutter ist weniger überzeugt von der Idee, schien aber nicht diskutieren zu wollen, weshalb sie bloß nickte. „Gut."

Du strahlst. „Echt? Danke!" „Sei still", zischt dein Vater.

„Wenn Y/N geht, komme ich auch mit."
Erstaunt siehst du zu deinem Bruder, der dich ernst anblickt. „Nein, Harry-" „Nichts nein! Wenn du ohne mich bist, stirbst du noch. Das kann ich nicht zulassen." Du siehst ihn empört an, was er aber mit einem strengen Blick erwidert. „Tch. Wenn du meinst..." Dann fällt dir aber noch etwas anderes ein. „Dann müssen wir aber zum Training für die Expedition." „Wenn die in einem Monat ist, könnt ihr eine Woche davor dorthin, das reicht", antwortet dein Vater. Somit ist das Gespräch beendet.

~ 눈-눈 ~

Du liegst bereits im Bett, als es an der Tür klopft. „Wer ist da?", fragst du und setzt dich auf. Deine Schwester öffnet langsam die Tür und sieht unsicher zu dir - sofern sie dich in der Dunkelheit überhaupt sehen kann.

„Onee-chan, ich kann nicht einschlafen..."

Du lächelst schwach und rutschst ein wenig zur Seite. „Willst du bei mir übernachten?" Sie nickt schüchtern und kommt langsam zu dir, mit ihrem Teddybär in der Hand, und legt sich neben dich hin.

„Sag mal, Onee-chan..." Du siehst sie fragend an. „Was ist?" „Was, wenn - du oder Onii-chan auf der Expedition-" Weiter kommt sie nicht. Du umarmst sie fest, um ihre Angst zu mindern. „Keine Sorge. Onii-chan ist der beste Soldat der Militärpolizei, ich bin der Zweitbeste. Wir werden das schon schaffen. Da bin ich mir sicher." „... Echt?", fragt sie unüberzeugt. Du musst daraufhin schweigen, denn ihre Unsicherheit ist völlig berechtigt. „Ich kann natürlich nichts garantieren, aber wir werden es sicher schaffen." „Das ist gut. Ich kann mir nicht vorstellen, jemanden von euch oder euch beide zu verlieren. Ich bin Mama und Papa egal, also wäre ich komplett alleine auf mich gestellt und müsste alles übernehmen, wenn ich groß bin. Wir spielen in der Welt do eine große Rolle. Ich kann dann nicht ablehnen." Du nickst. „Da hast du recht. Aber es wird alles gut. Hoffentlich." Deine Schwester dreht sich zu dir und nimmt lächelnd deine Hand. „Ich zähle auf euch." Dann fallen ihr langsam ihre Augen zu. Ein leises Gähnen ertönt und sie ist eingeschlafen. Langsam wirst du auch schläfrig und schläfst neben deiner Schwester ein.

~ 눈-눈 ~

Drei Wochen später stehst du mit deinem Bruder in der Stadtmitte und wartest mit ihm auf die Kutsche. Deine Schwester umarmt dich noch einmal. „Ich werde dich vermissen", sagt sie und umarmte deinen Bruder ebenfalls, „und dich auch. Passt auf euch auf." Ihr nickt. „Klar doch", meint dein Bruder lächelnd. Vivienne ist ebenfalls bei euch, ebenso wie Historia, ihre kleine Stiefschwester. „Ohne euch wird es beim Training langweilig sein", sagt Vivienne lächelnd. „Wir hatten eigentlich kaum Training zusammen", entgegnest du verwundert. „Trotzdem werdet ihr uns fehlen." Die Kutsche kommt an und ihr stellt als erstes eure Koffer rein. Die Dienerin, die euch begleitet hat, verneigt sich. „Ich wünsche Ihnen eine gute Fahrt." „Danke", meinst du lächelnd und verschwindest mit deinem Bruder in der Kutsche, ehe diese geschlossen wird.

Nun ist die letzte Chance gewesen, um zurückzugehen. Aber du willst es nicht tun. Und genau das hätte dir all das kommende leid erspart.

~ to be continued... ~

Drama incoming~
Kommentare und Votes wären lieb. ❤︎

04.04.2019 (Editing)

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