Kapitel 50: I'm so sorry.

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Kapitel 50

Stockgerade stand ich also da, Zayn vor mir, Waliyha neben mir. Sie saß auf ihren Knien und weinte, heftig. Erst nach einigen Sekunden realisierte ich, was ich da gerade gesagt hatte. Zayns Gesicht verzog sich. Die Wut war weg, jedoch war diesmal Trauer zu entziffern.

Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so schlecht gefühlt. Ich hatte ihn abgewiesen, wollte ihn nicht spüren. Wollte seine Wärme nicht bei mir haben. Wollte, dass er auf Distanz blieb. Wie konnte ich nur?! Was war mit mir los?! Man, Elena! Hast du ja super hinbekommen.

"Zayn, ich-"

"Scheiss drauf, ich hab schon verstanden."

Menschen machten einen großen Kreis um den Typen, auf den Zayn eingeschlagen hatte. Wut überkam mich, Wut auf mich selbst. Warum war ich nur so dumm? Wieso sprach ich diesen Satz aus? Zayn sah mich nicht mehr an. Kein einziger Blick war an mich gerichtet.

"Steh auf!", schrie er Waliyha an und zog grob an ihrem Oberarm.

Ich machte es möglich. Zayn fing wieder an seine kleine Schwester mit Agressionen zu demolieren. Nein, ich lasse das nicht nochmal zu!

"Zayn! Nein!"

"Sei leise!"

"Zayn! Guck dir deine Schwester an! Willst du, dass sie das gleiche erleiden muss, wie mit Perrie damals?!"

"Halt deine verdammte Schnauze, Weib!"

Okay, zu viel des Guten. Ich war auf 180. Wie behandelt der mich eigentlich?! Vor ihm stand immernoch seine Freundin und nicht so ein Straßenköter!

"Ist dir eigentlich bewusst, wie du grade mit Elena sprichst?! Vergiss mich, aber wenn du sie verletzt werde ich dir das niemals verzeihen!", nahm mir Waliyha die Worte aus dem Mund.

Zayn wollte reagieren, wurde aber von seiner kleinen Schwester abgehalten. Sie schien nicht mehr so schwach zu wirken. Ganz im Gegenteil, sie präsentierte sich in ihrer volle Blüte, ließ ihre Wut an ihren großen Bruder raus.

"Du bist so ekelerregend und erbärmlich, wenn du dich so verhälst! Was soll dieses Macho-Getue? Du warst nicht so, Zayn! Ich will meinen großen Bruder wieder! Der mich wie einen Schutzschild beschützt hat und nicht seine Fäuste sprechen lässt! Du schreist ihn an, was ihn das Recht dazu gibt, sich an mich ranzumachen. Was gibt dir eigentlich das Recht dich in mein Leben einzumischen?! Okay, du bist mein Bruder, aber das geht definitiv zu weit! Wirst du Elena dasselbe erleiden, wie ich es musste, dann schwöre ich auf Allah, ich sehe dir nie wieder in die Augen! Sowas wie einen Bruder werde ich niemals mehr haben!"

Eine Kündiging der Geschwisterschaft, wow. Sie sprach Klartext, ließ sich nicht unterbrechen. In Zayn brudelte Wut, Wut auf seine Schwester. Er wollte doch nicht?! Doch, nein! Er wollte seiner Schwester tatsächlich eine klatschen, vor allen anderen!

Waliyha zuckte nicht einmal mit der Wimper, sah ihren Bruder mit Hass an. Noch bevor seine Hand ihr Gesicht traf, trat ich zwischen sie und packte mir Zayns Handgelenk.

"Nicht..", flüsterte ich und sah ihm intensiv in die Augen.

Ein Satz hatte alles zerstört. Der Tag war ruiniert, genauso wie das Gesicht von Mr. unbekannter Tänzer von Waliyha, der inzwischen von irgendjemandem ins Krankenhaus befördert wurde.

Die Menschen lösten den Kreis auf und unternahmen wieder etwas mit ihren Freunden und Familienangehörigen. Zayn griff in seine Hosentasche, holte seinen Autoschlüssel raus und warf ihn Waliyha zu.

"Warte im Auto auf uns. Wehe, du machst etwas falsches.", sprach er ruhig.

Sie sah mich unsicher an, wollte mich nicht alleine lassen. Ich nickte ihr zu und vergewisserte ihr, dass alles gut sei. Als sie außer Sichtweite war drehte Zayn seinen Kopf wieder zu mir.

It's so good being bad || z.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt