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Brasilien. Dies war unser nächstes Ziel, das wir auf unserer Weltreise besuchten. Ich fand es, wie alle anderen Länder, einfach nur perfekt. Ich wusste gar nicht, was ich machen sollte, wenn ich noch in ein paar Ländern sein würde, die mich ebenso faszinierten. Ich war einfach offen für alles und genoss jeden Blick von allem, ich liebte die Natur und liebte es, Sehenswürdigkeiten zu betrachten und Thomas an meiner Seite sorgte natürlich auch dafür, dass ich immer glücklich war. Er machte jeden Tag zu einem perfekten Tag.

Und seit diesem einen Tag, an dem ich mein erstes Mal mit ihm verbracht hatte, war es, als würden wir beide noch mehr zusammengeschweißt sein, seit diesem Tag war alles noch viel intensiver, jeder Kuss, den er mir gab und die Welt, die Farben, die überall um mich waren, schienen noch bunter zu strahlen, als es sowieso schon war. Ich fühlte mich, als würde ich in einer Art Delirium leben, die ganze Welt wäre gar nicht so, wie sie wirklich war, denn ich himmelte Thomas den ganzen Tag einfach nur an und war mit ihm glücklich. Doch auch er war seitdem verändert, er war einfach noch glücklicher als sonst, er strahlte den lieben langen Tag lang, er hatte ständig seine Finger mit meinen verflochten und war allgemein ziemlich liebesbedürftig.

Heute war ein besonderes Ereignis, denn es wurde schon mal eine Feier gefeiert, wie ein normales brasilianisches Fasching, nur, dass es zu einem anderen Zeitpunkt stattfand. Ich freute mich sehr, dass wir die Chance bekamen, bei einem so tollen Event dabeizusein und es auch außerhalb der normalen Showtermine stattfand. Wir hatten uns beide, mit vielen anderen Leuten, die schon fröhlich plapperten, an einem Platz versammelt und warteten freudig darauf, dass die Show losging. Sie hatte sich schon um ein paar Minuten verzögert, deshalb durfte es sicherlich nicht mehr lange dauern.

"Sieh mal, Chloe, es geht los!", rief Thomas über die mittlerweile ziemlich laute Menge mir zu und griff nach meiner Hand, mit der er dann seine Finger verschränkte. Mit einem Kribbeln im Bauch, das wohl wegen Thomas und der Feier da war, stellte ich mich auf die Zehenspitzen und sah die Frauen, die am anderen Ende des Platzes anfingen, Samba zu tanzen und nun auf uns zukamen. Die Musik dröhnte laut über den Platz und vermischte sich mit dem Applaus der Leute hier und deren Jubelrufe. Helle, bunte Lichter, tanzten um uns herum und tauchten alles eine wundervolle Atmosphäre wie im Märchen. Es kam mir tatsächlich ein wenig wie in diesem Orientmärchen vor, die ich mir früher immer angesehen und gelesen hatte, dort war auch alles bunt und fröhlich gewesen, wie hier. Thomas machte natürlich alles noch einfach zauberhaft perfekter.

"Es ist einfach zauberhaft hier. Ich könnte gar nicht sagen, welches Land, das wir bisher besucht haben, am besten war. Ich fand einfach alles perfekt und in Zukunft wird es auch noch besser werden. Ich bin schon so aufgeregt, aber trotzdem ist es hier schon so toll, dass ich diesen Platz hier nicht verlassen will." "Ich weiß, was du meinst, Chloe, mir geht es ebenfalls so. Doch ich gebe dir einen Tipp, lass einfach alles auf dich zukommen, genieße einfach dein Leben und mache dir nicht so viele Gedanken, so mache ich es auch immer. Ich bin hier, du bist hier und damit ist für mich alles perfekt."

Ich musste ihm vollkommen zustimmen und lehnte meinen Kopf an seine Brust, während ich all die anderen Personen hier betrachtete, die hier etwas aufführten. Die tollen Wägen, die kunstvoll gestaltet wurden, mit den Personen, die bunt wie Vögel auf ihnen standen, uns zuwinkten und lächelten. Ich winkte zurück und Thomas ebenfalls. Danach ließ ich mich wieder ein Stück zurückfallen, besser gesagt lehnte ich mich nach hinten und genoss es, wie er seine Hände um meinen Bauch legte und mit mir diese fabelhafte Show betrachtete. Seine Hände fühlten sich einfach perfekt an, sie waren warm und wärmten mich so sehr, obwohl es eigentlich gar nicht so kalt war, doch seine Wärme liebte ich. So an ihn gekuschelt, wurde ich auch sofort schläfrig und konnte mich kaum wach halten, was wohl an der kurzen Nacht und dem langen Flug lag. Solche Reisen nahmen einen schon mit, dass ich, wenn wir ankamen, wie eine Leiche ins Bett kippte. Zum Glück kam ich mit meinem Jetlag ziemlich gut zurecht, Thomas fiel das schon ein bisschen schwerer als mir.

Die Show neigte sich nun langsam dem Ende zu, die meisten Wägen waren schon weitergezogen und viele hatten ihre Tour schon beendet. Doch die letzten hartgesottenen Personen standen noch immer hier und jubelten den letzten Wägen, die gemütlich ihre Runde zogen, zu. So auch Thomas und ich, wir standen hier, hatten uns in den Arm geschlossen und kuschelten uns aneinander wie ein altes Ehepaar, während wir den Tag gemütlich ausklingen ließen. Ich konnte es kaum erwarten, heute Abend endlich an seiner Seite wieder einschlafen zu können, seinen warmen Atem an meiner Seite zu haben und morgens wieder neben diesem perfekten Menschen aufzuwachen.

Ich beschloss kurzerhand, ein paar Videos zu drehen und sie meinen Freunden zu schicken. Ich hätte lieber noch viel mehr Kontakt mit ihnen, doch wir waren so viel unterwegs, dass ich kaum Zeit dazu hatte. Kaya rief mich zwar ab und zu auf dem Handy an und erzählte mir von ihrer tollen Zeit mit Dylan und ich freute mich jedes Mal für sie, doch mehr Kontakt hatte ich mit ihr auch nicht wirklich. Ab und zu sendeten wir uns noch ein paar Nachrichten und Bilder. Ich hatte noch niemanden davon erzählt, was zwischen Thomas und mir passiert war, doch ich musste es Kaya eines Tages erzählen, sie war schließlich meine beste Freundin und besten Freunden erzählte man so etwas nun einmal. Trotzdem kam es mir sehr peinlich vor, obwohl ich Thomas nun schon über ein halbes Jahr kannte, doch für mich war so etwas eine sehr große Sache. Ich war so froh, dass wir uns so viel Zeit gelassen hatten, denn so wie es war, ist es perfekt gewesen, ich hätte es mir nicht besser vorstellen können.

Vienna Girl [Thomas Sangster FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt