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Australien. Unser nächstes Ziel. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir als nächstes hier herreisen würden und ich bereute es gar nicht. Schon in der ersten Sekunde, als ich in die Freiheit von Australien trat, musste ich grinsen, denn es war so schön warm hier und so hell. Es war zwar in Europa auch total schön gewesen, doch einige graue, verregnete Tage waren jetzt nicht genau das, was ich mir erwartet hatte. Deswegen war das Wetter hier am Flughafen in Sydney perfekt. Die Sonne schien hell und es war angenehm warm, aber dennoch nicht diese Hitze, durch die ich beinahe bewegungsunfähig war. Den Rest des Tages verbrachten wir im Hotel am Pool, da wir durch den langen Flug total ausgelaugt waren und Kraft für den heutigen Ausflug tanken wollten.

Wir fuhren mit einem Motorboot vom Strand zu einer Insel, die im Meer lag. Sie war ziemlich klein, sah dennoch aus wie ein Urwald, da alles voller Bäumen war und es außerdem auch noch die Tiere des Urwald gab. Dort würden wir wandern gehen, anfangs erst mit einem Führer und dann hatten wir noch ein wenig Zeit, die Insel auf eigene Faust zu erkundigen. "Haben Sie alle die Rettungswesten angelegt?", fragte uns der Fahrer des Motorbootes. Ich sah Thomas ein wenig verloren an, da ich die einzige Person hier war, die es nicht gebacken bekam, meine Rettungweste zu schließen, dabei war das gar nicht so schwer. Ich war wohl schlichtweg zu dumm dazu. Thomas, der meinen flehentlichen Gesichtsausdruck erkannte, stellte sich an meine Seite, um meine Gurte festzuziehen und die Schnalle zu schließen. Er machte es langsam, aber dennoch arbeitete er flink, mit einer solchen Geschmeidigkeit, dass sich auf meinem Arm eine Gänsehaut bildete. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich seine perfekten Hände, die meinen Körper berührten. Sie waren total perfekt, so dünn, aber dennoch sah man die Muskeln, die er hatte, selbst in seinem Handrücken. Er war rundum perfekt, einfach nur perfekt. "So, jetzt sind wir alle fertig", gab er weiter, als er mich, gegen meinen Willen, wieder losließ.

Das Motorboot wurde angelassen und fuhr los in die Weiten des Meeres, geradewegs auf die bezaubernde Insel zu, die schon von so weitem einfach bezaubernd aussah. Da die Sitzplätze begrenzt waren, stellte ich mich hin und lehnte mich an die Wand, während ich einen verträumten Blick auf das Meer warf und an Thomas und seinen Geruch dachte. "Na komm, Chloe, du brauchst nicht zu stehen", murmelte Thomas und legte seine Hände auf meine Hüfte, auf das Stück freie Haut, das sich zwischen den Hotpans und dem Top befand, das ich mir dank dieser herrlichen Temperaturen erlauben konnte. Trotz der Wärme, fuhr mir ein eisiger Schauder durch die Wirbelsäule, als ich mich von ihm zurückziehen und auf seinen Schoß ziehen ließ. Meine Beine fingen an, nervös auf und ab zu wippen, damit ich meine Gefühle unter Kontrolle bringen konnte. Ich stand kurz vor einem Schweißausbruch, seine Nähe war wie ein Zauber. Ich liebte Thomas mit jeder Faser meines Körpers.

*****

"Einen schönen Aufenthalt und bis heute Abend", verabschiedete sich der Fahrer von uns, als wir durch das Wasser bis zum Strand wateten. Unsere Schuhe in der Hand, liefen wir durch das Wasser, der Sand, der sich um unsere Zehen schmiegte und kitzelte, verstärkte die herrliche Atmosphäre hier noch total. Thomas schritt neben mir und hatte seine Finger mit meinen verschränkt, eine Geste, die so viel ausdrückte und dennoch nie an Bedeutung verlor. Es war eine gewisse Verbindung, wenn man sich nicht küssen konnte, was leider nicht den ganzen Tag funktionierte, sehr zu meinem Bedauern. Meine Sucht nach seinen Lippen konnte nicht immer befriedigt werden, doch wenigstens hatte ich ja somit seine Nähe, indem er seine Finger mit meinen verschränkt hatte. Es war, als würden sich alle millionen Nerven in meiner Hand entzünden und somit ein wohliges Kribbeln durch meinen ganzen Körper schicken. Ein Kribbeln, das bestand, da seine Anwesenheit von Dauer war.

"Ich fühle mich wie damals bei meiner Lieblingskinderserie 'H2O, Plötzlich Meerjungfrau", lachte ich, als wir an Strand auf den Führer zuliefen, der sich in einiger Entfernung befand. "Wieso, was hat diese Insel denn damit gemeinsam?", fragte Thomas mich interessiert und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Das zog natürlich wieder meinen Blick auf sich. Gott, er war so sexy.

"Es geht um drei Mädchen, die auch mit einem Boot auf eine Insel fahren, die so ähnlich wie diese hier aussieht. Es spielt auch in Australien, deswegen kommt es mir so bekannt vor. Ist eigentlich echt erstaunlich, früher habe ich mir immer gewünscht, so eine Insel mal besuchen zu können." "Kinderträume werden wahr", sagte Thomas breit grinsend und strich mir mit seinem Daumen über den Handrücken. "Du machst dich über mich lustig", maulte ich und lief rot an. "Ich freue mich, dass du noch so an deinen Kindheitsträumen festhälst, Chloe, du bist ein beständiger Mensch und das liebe ich so an dir."

Mir wurde so warm ums Herz, als hätte er es mit seinem Schlüssel, den er hatte, geöffnet und das Feuer der Liebe zu ihm in mir entfacht. Er war einfach der ehrlichste und beste Freund der Welt. Thomas Brodie-Sangster war die Liebe meines Lebens und solange ich ihn hatte, konnte mir nichts wirklich Schlimmes widerfahren, denn er war mein Anker, der mich hier hielt, der mich zu der Person machte, die ich heute war. Durch ihn hatte ich gelernt, was es heißt, jemanden richtig und aufrichtig zu lieben, bedingungslos und sich auch in den schwierigen Situationen zu unterstützen. Wir hatten die Intrigen von Candice überstanden und unser Band wurde von Minute zu Minute stärker. Diese Weltreise war der Punkt in meinem Leben, an dem ich mir dachte, dass es gar nicht meht besser werden konnte. Niemals wieder würde ich so ein Erlebnis haben. Ich hatte die beste Zeit meines Lebens mit der besten Person in meinem Leben.

Vienna Girl [Thomas Sangster FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt