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Der Pariser Eiffelturm. Er ragte hoch vor uns empor, seine metallene Schönheit reichte bis hoch in den Himmel. Er wurde von bunten Lichtern beschienen, lila, gelb, rot, die in der Dämmerung alles in eine wohlige Atmosphäre tauchten. Gefühlte millionen Menschen hatten sich versammelt, sahen von unten mit in Nacken gelegten Köpfen an die Spitze, liefen die Treppen zur ersten Aussichtsplattform hoch oder warteten darauf, dass der nächste Aufzug nach unten kam, um sie mit nach oben zu nehmen. Eigentlich wäre ich ja eher dafür, die Treppenstufen hochzusteigen, doch von Treppenstufen hatte ich erst einmal genug für die nächsten Tage. So wählte ich den Aufzug, hoffentlich war Thomas damit einverstanden. Doch ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass er mich so sehr quälen wollte, dass er darauf bestand, die Treppenstufen nach oben zu laufen. "Wir nehmen den Aufzug oder?", fragte Thomas und steuerte auf die Menschenmassen zu, die sich vor dem Aufzug versammelt hatten. "Perfekte Idee", lächelte ich erleichtert und folgte ihm in die Schlange. Ich hatte zwar keine große Lust darauf, zu warten, doch es war Zeit, in der ich um mich blicken konnte und vielleicht Sachen entdecken konnte, die mir beim einfachen Betrachten nicht auffielen. Tatsächlich, ich sah in einigen hundert Metern Entfernung eine Empore, auf der ein Brunnen eingelassen war, aus dem das Wasser plätscherte. Auf dieser Empore befanden sich ebenfalls viele Menschen, die mit gezückten Handys den Eiffelturm fotografierten. Ich griff nach Thomas' Hand und lehnte meinen Kopf an seine Brust. Sein Duft, der von ihm ausging, ließ die Glückhormone in meinem Kopf ausströmen, die sich in meinem ganzen Körper verteilten, bis zu kribbelnden Zehenspitzen.

Alles kribbelte, denn von den Zehenspitzen aus strömte es wie eine Welle in meinen ganzen Körper, bis ich vollkommen unter Strom stand, mir war auch nicht mehr im Geringsten kalt, obwohl ein ziemlich eisiger Wind wehte und ich für die Temperaturverhältnisse nicht wirklich angemessen gekleidet war. Thomas hatte immer diese Wärme, die von ihm ausging, in jeder Situation, als ob er eine lebendige Heizung wäre, so kam es mir auch vor, ich musste mich einfach, wenn mir kalt war, an ihn lehnen und binnen weniger Sekunden war das Kältegefühl verschwunden und durch wohlige Wärme und ein klopfendes Herz ersetzt. Ob ihm durch mich wohl kalt wurde? Dann hätte er sicherlich schon mal etwas gesagt. "Sieh mal, Chloe. Die scheinen es hier mit der Sicherheit aber sehr ernst zu nehmen!"

Verwirrt von Thomas' Aussage, hob ich meinen Kopf an und sah in die Richtung, in die er deutete. Tatsächlich, es hatten sich viele Soldaten versammelt, die bestens ausgerüstet waren und mit starrem Blick umherliefen. Es war eigentlich schade, dass man so etwas überhaupt brauchte, am besten wäre es, wenn überall Frieden wäre und man somit auch nirgendwo Soldaten stationieren musste.

Einige Menschen schienen angespannt zu sein, da diese Männer aufgetaucht waren, einige nahmen das völlig locker. Neben uns bemerkte ich, wie eine Amerikanerin ihr Handy zückte und auf den Soldaten loslief, um ihn zu fragen, ob sie ein Selfie zusammen machen könnten. Auch wenn ich mich viel trauen würde, so etwas würde ich nie tun.

Nach einigen weiteren Minuten war es eigentlich schon so weit, dass wir den Aufzug betreten konnten, der uns auf die erste Aussichtsplattform fuhr. Thomas und ich stiegen gemeinsam ein und blickten gespannt hinaus, als die Menschen unter uns immer und immer kleiner wurden, bis sie schließlich kaum noch zu erkennen waren. In diesem Moment hielt auch der Aufzug an: Wir waren oben angekommen.

Sofort begab ich mich ans Geländer, um einen guten Ausblick zu haben und ich konnte nicht in Worte fassen, wie perfekt es aussah. Paris, es dämmerte schon leicht, durch das die Stadt in ein besonderes Licht getaucht war, in manchen Häusern war schon das Licht eingeschaltet und die ersten Laternen wurden nun auch eingeschaltet. Da es Winter war, wurde es schon sehr früh dunkel, es war erst 16:30 Uhr, doch bei meinen Kollegen in den USA war es noch Morgen. Ich war mit dem Jetlag eigentlich ziemlich gut zurechtgekommen, Kaya in London wohl auch und Dylan hatte da seine Probleme gehabt. Ich vermisste meine Freunde, doch wenn ich hier stand, dann wusste ich, dass es das alles wert war. Thomas war hier bei mir, ohne ihn würde ich es nicht lange aushalten, dafür liebte ich ihn einfach zu sehr.

Paris war so wunderschön, so bezaubernd, wenn ich nicht in London, der besten Stadt der Welt leben würde, würde ich hier herziehen, mit Thomas am besten, doch wenn ich nicht nach London gezogen wäre, hätte ich ihn nie kennengelernt.

Wo war Thomas eigentlich? Als ich meinen Kopf nach links neigte, wo er zuvor gestanden hatte, konnte ich ihn nicht erkennen. Weit konnte er allerdings nicht gekommen sein, da diese Plattform zwar schon groß war, doch niemals so groß, dass man jemand völlig aus den Augen verlieren konnte.

Auf einmal legten sich von hinten Arme um meinen Bauch und es pressten sich warme, weiche Lippen in meinen Nacken. Da war Thomas also! Ich legte meine Hände auf seine und verschränkte sie mit meiner, während ich mit geschlossenen Augen seine Lippen in meinem Nacken genoss. Er küsste meinen Nacken so zärtlich, dass sich alle meine Haare aufstellten und es anfing, wie verrückt zu kribbeln. Seine Hände, die auf meinem Bauch lagen, strichen sanft über ihn und es war, als würde er mit den kreisenden Bewegungen die Schmetterlinge in meinem Bauch aufwecken und sie dazu anregen, einen Freudentanz aufzuführen. Seine Finger hatten sich so fest mit meinen verankert, dass ich das Gefühl hatte, als würde er sich an mir festhalten, da er mich so sehr brauchte. "Ich liebe dich über alles auf der Welt", flüsterte er in mein Ohr, so sanft, damit jedes seiner Worte noch einmal eine viel stärkere Bedeutung hatte. Das hatte es zwar so schon, doch er schaffte es immer wieder, dass ich fast vor Liebe zu ihm dahinschmolz, wenn ich Wasser sein würde, würde ich verdampfen und in den Himmel steigen.

Meine perfekte Welt.

Manche Seiten auf Insta behaupten, Isabella hätte sich von Thomas getrennt. Es ist zwar keine verlässliche Quelle, aber falls das stimmen sollte, wäre das der beste Tag meines Lebens. Ich würde vor Freude platzen und die ganze Welt umarmen 😍😍😍😍😍😍😍😍😍😭😭😭😭nansnsndndndnddndnsmmwösüdpwlwnwkeekwkele 😍😍😍😍😍😍nsndndndmdmdmdlwödmsmsmsmmdmdmdmdmsmdmdmd😍😍😍😍😭😭😭😭😭nsnsnsndndn

Vienna Girl [Thomas Sangster FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt