12. Kapitel

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12. Kapitel

Jetzt hast du's echt verbockt, Harry Styles.

Ich sehe gerade noch, wie ihr Taxi abfährt. Scheiße. Langsam wird mir das Ausmaß meines Tuns bewusst. Ich habe sie geküsst. Der Kuss löst immer noch unbeschreibliche Glücksgefühle in mir aus. Aber dann sind wir unterbrochen worden. Ich habe sie stehen gelassen um diesen Mädchen alles Mögliche zu unterschreiben. Habe sie links liegen gelassen.

Hätte ich ihr doch nur früher die Wahrheit gesagt. Was wäre schon dabei gewesen? - Nichts. Ich schlucke die Wut auf mich selbst hinunter und versuche wieder klar zu denken.

Wo könnte sie hingefahren sein? Nach Hause? Wahrscheinlich. Aber wo genau war das?

Ohne zu überlegen nehme ich mein Handy und rufe Lucas an. Der muss das doch wissen.

,,Lucas? Wo wohnt Julie?" Er ist hörbar irritiert.

,,In Primrose, wieso?"

,,Das weiß ich, aber wo genau?"

Vielleicht ist das hier doch keine so gute Idee. Mittlerweile stehe ich schon seit mehr als fünf Minuten vor Julies Haus. Bis jetzt habe ich mich noch nicht dazu durchringen können auch nur einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ich bin viel zu nervös.

Komm schon, Styles. Sei kein Angsthase. Ich atme noch einmal tief durch. Dann setze ich mich in Bewegung. Besser es zu versuchen und daran zu scheitern, als es nie versucht zu haben. Und ich will es wirklich versuchen ihr alles zu erzählen! Will dass sie es versteht. Will das sie… Ja, was will ich überhaupt?

Nachdem ich geklingelt habe, warte ich. Langsam kommen Zweifel in mir auf, ob sie überhaupt nach Hause gefahren ist. Aber dann schaltet sich auf einmal das Licht im Vorraum an.

,,Harry", sagt sie tonlos. Julie schaut mich an, als wäre ich der Letzte gewesen, den sie erwartet hat.

,,Ich denke wir haben einiges zu klären." Unruhig trete ich von einem Bein aufs andere.

,,Der Meinung bin ich auch." Sie dreht sich um und verschwindet im Haus. Ich nehme das einfach als ,Einladung' ihr zu folgen.  

Ihr Haus ist schön. Modern, aber in gewisser Weise auch historisch. Der Innenarchitekt hat wirklich tolle Arbeit geleistet. Im Wohnzimmer steht sogar ein Flügel, was mich überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass Julie sich für Musik interessiert. Vielleicht haben wir doch noch eine kleine Chance…

Julie sitzt auf der Eckcouch vor dem Kamin und wartet bis ich endlich mit dem Betrachten ihres Hauses fertig bin.

,,Du hast es echt schön hier." Langsam nähere ich mich der Sitzecke.

,,Ja. Finde ich auch."

,,Wer hat das Haus eingerichtet?" Derjenige wird nämlich in Zukunft einen Kunden mehr haben. Mich.

,,Ich." Verblüfft sehe ich sie an.

,,Ich dachte du lebst hier erst seit einem Monat.."

,,Tu doch nicht so, als wäre das Mobiliar meines Hauses so hoch interessant. Was war das heute Nachmittag?" Ich setze mich ihr gegenüber hin.

,,Wo soll ich anfangen." Müde reibe ich mir über die Augen.

,,Wie wär's damit, wieso diese Mädchen ein Autogramm von dir wollten? Das würde mich brennend interessieren." Sie ist wütend, das sehe ich ihr an der Nasenspitze an.

,,Das ist eine lange Geschichte…"

,,Ich habe Zeit." Demonstrativ macht sie es sich bequem und widmet mir ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. ,,Fang an."

Versteckt hinter SonnenbrillenWhere stories live. Discover now