Present

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Nina merkt sofort, dass etwas nicht stimmt. Meine roten, geschwollenen Augen haben es wohl verraten. Ich erzähle ihr, was ich weiß. Denn ich vertraue ihr. Und das kann ich auch.

Aber Nina ist sehr speziell. Als ich ihr meine blauen Flecken zeige schaltet sich ihr große-Schwester-Instinkt ein und sie flippt aus.

"Er weiß doch, was er durchgemacht hat, wie kann er es riskiere?!"

"Bitte, es ist passiert und irgendwo bin ich froh darüber."

Nina tippt mir gegen die Stirn.

"Hallo?! Hast du einen Vogel?", fragt sie aufgebracht.

"Wohlmöglich, ja."

Sie atmet tief durch.

"Liebe ist etwas tolles. Aber irgendwo gibt es Grenzen, Theo. Lass ihn erstmal mit sich klarkommen."

"Ich kann mich nicht von ihm fernhalten, Nina. Und das werde ich auch nicht. Wenn es das ist, was ich dafür hinnehmen muss - dann sei es so."

Ich halte meine verbundene Hand hoch und sehe ihr ernsthaft in die Augen.

"Ach, Theo ...", sagt sie leise und nimmt mich in den Arm.

Am nächsten Morgen werde ich von einem Anruf geweckt. Verschlafen greife ich nach meinem Handy, das auf dem Nachttisch liegt und gehe ran.

"Hm ...", murmel ich.

"Unter dem Stein ist kein Schlüssel, du musst mir öffnen.", murmelt Harry's tiefe Stimme.

Ich bin sofort hellwach.

"Was?! Wo bist du?"

"Vor der Haustür."

"Du bist hier? In Wales?!"

"Ja."

"Warum das?"

"Weil du mir eine SMS geschrieben hast. Du schickst nie SMS."

Ich muss lächeln. Er ist so süß ...

"Ich komme."

Da ich nackt geschlafen habe, ziehe ich mir nur Nina's Morgenmantel über. Von Calvin Klein ... Schickes Ding.

Meine Schwester ist im Moment einkaufen.

Ich öffne die Haustür und sehe hinauf in seine wunderschönen Augen, die mich skeptisch mustern.

"Du hast nackt geschlafen?", fragt er und runzelt die Stirn.

"Alte Gewohnheit."

Harry stürmt rein und steuert auf mein Zimmer zu. Was ist das denn?

"Harry?"

Schnell folge ich ihm.

"Was soll das?"

"Ich dachte jemand wäre bei dir."

"Ein anderer Mann?"

"Zum Beispiel."

Ich muss lachen und schüttle den Kopf.

"Harry, denkst du wirklich so von mir?"

"Es war bisher bei den anderen Frauen immer so. Alte Gewohnheit."

Oh ...

"Du warst schonmal in einer Beziehung?", frage ich neugierig.

"Wir haben keine Beziehung ...", knurrt er und geht an mir vorbei, raus aus dem Zimmer.

"Harry ... Ich weiß Bescheid."

Es rutscht mir einfach raus.

Harry dreht sich um. Sein Gesicht ist aschfahl, seine Lippen leicht geöffnet. Ich kann nicht mehr an mich halten. Ich habe Sasha geglaubt, was er erzählt hat, aber ich hatte gehofft, es sei bloß eine Gruselgeschichte. Aber das ist es nicht. Der Mann, der vor mir steht, ist durch die Hölle gegangen. Und doch hat er so viel erreicht.

Fragile || Harry Styles *COMPLETED* #Wattys2016Where stories live. Discover now