12.00 Mein 'Zusammenbruch'

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Okay, erstmal muss ich sagen, dass es kein wirklicher Zusammenbruch war. Aber ich denke, dass es der beste Ausdruck ist, mit dem ich die Situation beschreiben kann. Also, es war an dem Tag, nachdem ich in meiner Gastfamilie angekommen bin und für mich war einfach alles zu viel.

Ich hatte meine Tage( hammer Timing), ich war so halb krank, hatte noch keine Freunde und fühlte mich dementsprechend alleine, kannte die Familie noch nicht und vermisste auch meine Familie. Mir war klar geworden, dass ich noch zehn weitere Monate hier leben würde und es keinen 'Ausweg' gab und ich das jetzt einfach durchziehen musste, egal wie schrecklich es mir in dem Moment ging, leider half mir diese Erkenntnis nicht besonders.

Also sass ich einen Tag lang heulend in meinem Bett, mit Schokolade, die ich von zu Hause mitgebracht hatte, knuddelte mich an mein Kuscheliger und ja, konnte nicht aufhören zu heulen. Ich beschloss dann, meine Eltern anzurufen, um mit ihnen zu reden. 

Ich hatte mega Angst, dass es, wenn ich mit meinen Eltern reden würde, nur noch schlimmer werden würde. Aber meine Angst war total unbegründet. Es hat mir echt geholfen und auch, dass meine Eltern mich nicht bemitleidet haben. Sie haben einfach normal mit mir geredet und waren nicht so:"Du arme, oh mein Gott." und so habe ich mich besser gefühlt. 

Das wäre ein Tipp von mir: Überlegt euch schon im Voraus, wie ihr euch selbst bei Heimweh am besten helfen könntet und auch, wie euch eure Freunde und Familie helfen könnten. Sagt euren Eltern vielleicht, "Hey Mama, wenn ich unter Tränen anrufe, bemitleide mich nicht. Lenke mich einfach ein wenig ab." Oder schreibt euch selbst einen Brief (das habe ich gemacht) oder nehmt euch ein Video auf. Ich habe zwei Hunde, die ich über alles liebe und vermisse und bevor ich gegangen bin, bin ich mit ihnen spazieren gegangen und habe den Spaziergang gefilmt. Und als es mir schlecht ging, oder mir meine Hunde gefehlt haben, habe ich es geschaut und es hat echt geholfen.

Nachdem ich mit meinen Eltern geredet habe, habe ich mich mit einer Freundin, die ich auf dem Flug kennen gelernt habe, getroffen. Ich bin so froh, dass ich sie habe, ohne sie währe besonders der Anfang sehr schwer für mich gewesen, denn die ersten zwei Wochen hatten wir einfach nichts zu tun. Keine Schule, nichts. Aber dadurch, dass ich sie habe, hatte ich viel Sicherheit und das hilft echt.


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