Kapitel 8

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*Emilia's Sicht*

Er kommt. Ich hörte seine Schritte auf dem Laminatboden des Flurs. ,,Emilia. Komm raus aus deinem Versteck. Du machst es nur noch schlimmer." hallte seine Stimme mit einer unheimlichen Ruhe zu mir rüber. ,,Emilia Schätzchen. Ich werde dich sowieso finden. Du machst es dir nur unnötig schwer. Ich verspreche auch, es wird nicht so schlimm wie du denkst. Es wird noch viel schlimmer." Sein Lachen verursachte eine Gänsehaut bei mir. Ich hielt den Atmen an, als er dem Schrank, in dem ich mich versteckt hielt, näher kam. ,,Komm schon Süße. Mach es mir nicht so schwer. Du weißt doch, dass ich dich immer finden werde. Egal wo du dich auch versteckst, ich werde dich finden." Er stand jetzt direkt vor meinem Versteck. Dann öffnete er die Tür. ,,Da bist du ja!"

Schreiend wurde ich wach und sah mich im Raum um. Einen Moment lang wusste ich nicht wo ich war. Panisch kroch ich unter das Bett, auf dem ich zuvor gelegen hatte und rollte mich so wie es mir mit den Schmerzen möglich war zusammen und Ließ ich den Tränen freien Lauf. 'Egal wo du dich auch versteckst, ich werde dich finden.' Hallte es in meinem Kopf wider.

Ich hörte wie die Tür zu meinem Zimmer geöffnet wurde und eine Person näher kam. ,,Hey, Hallo Emilia." sagte Franco Freundlich. Seine pure Anwesenheit beruhigte mich ein wenig . ,,Was ist denn los? Ist dein Bett nicht bequem genug?" Sein warmes Lachen jagte mir einen Schauer über den Rücken. ,,Hey Kleines, schau mich mal bitte an." Langsam kam ich seiner Bitte nach. Mit seinen braunen Augen blickte er mich an. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er sich zu mir auf den Boden gelegt hatte. ,,Prima. Möchtest du nicht da raus kommen? Dir ist doch sicher Kalt." Erst jetzt wo Franco es ansprach, merkte ich das Zittern, das meinen Körper schüttelte. Franco hielt mir seine Hand hin und half mir unter dem Bett hervor zu kommen.

kleiner Zeitsprung

Ich konnte die Tränen nicht stoppen, die sich den Weg über mein Gesicht bahnten. Seitdem die Polizei gegangen war, saß ich mit angezogenen Knien auf dem Bett und konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Die Gesichte erzählen zu müssen hat alles, was ich tief in meinem Unterbewusstsein vergraben hatte wieder hervorgebracht. In diesem Moment kam Franco ins Zimmer. Schnell drehte ich mich weg. ich wollte nicht, dass er mich weinen sah. Er sollte sich nicht noch mehr Sorgen um mich machen, schließlich tat er machte er sich sowieso schon genug Gedanken um mich. Doch Franco war nicht blind, natürlich sah er meine Tränen. ,,Hey. Hey Kleines." Vorsichtig setzte er sich neben mir hin, so, dass er mir zugewandt war. Tröstend strich er mir die Tränen aus dem Gesicht. Dann zog er mich behutsam an Sich. Und der Damm brach erneut. An seinen Oberkörper gelehnt schluchzte ich bis ich keine Kraft mehr dazu hatte. ,,Ist schon gut. Schhhhht. Wir werden diesen Mistkerl hinter Gitter bringen. Es wird alles Gut." Seine beruhigenden Worte bekam ich nur noch durch einen dumpfen Schleier der Müdigkeit mit, dann schlief ich in Franco's beschützenden Armen ein.

Als ich wach wurde lag ich zugedeckt im Bett. Franco saß auf dem Stuhl an meinem Fußende und schrieb eine SMS. Er bemerkte, dass ich wach war und lächelte mich an. ,,Hey. Schön das du ein bisschen schlafen konntest. Hast du Hunger? Frau Schmidt hat dir etwas zu essen hingestellt." Mein Blick fiel auf den Tisch. Dort stand ein Tablett mit einer Schüssel Suppe und Brot. ,,Komm, Ich helfe dir." sagte er und half mir beim Aufstehen. Er beobachtete mich, während ich die Suppe aß, dann kontrollierte er die Nähte von meiner Beinverletzung und die anderen versorgten Wunden. Er cremte mir meine wunden Fußsohlen mit einer Salbe, die sich angenehm kühl anfühlte.

Ich spürte wieder die Erschöpfung, die sich in mir ausbreitete und legte mich mit Franco's Hilfe zurück ins Bett. Dann verabschiedete er sich mit dem versprechen, später nochmal nach mir zu sehen. Zwar tat es gut, dass er sich um mich kümmerte, doch unangenehm war es mir trotzdem. Ich war es nicht gewohnt, dass ich einem anderen Menschen am Herzen lag. Meine Eltern hatten mich sowas nie spüren lassen. Aber Franco konnte anscheinend nicht anders, vielleicht war das bei Sanitätern so üblich. Ich dachte noch eine Weile darüber nach, bevor ich in einen glücklicherweise traumlosen Schlaf fiel.

Franco Fabiano FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt