Nur noch 8 Tage

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Donnerstag. 7.00 Uhr. Wecker. Schlechte Laune.

In Hoffnung, dass mein Handy mir eine bessere Laune macht, griff ich danach und schaute mir meine Nachrichten durch.

J: Sry baby, dass es gestern nich mehr geklappt hat. Ich find es so cute von dir, dass du so daran hängst und wir werden das auch noch irgwie hinkriegen

Marius hatte mir nur noch gesagt, dass er James Bond geschaut hatte und wie sehr er Christoph Waltz vergöttert, was ich natürlich schon wusste.

Immer noch ein bisschen angepisst von gestern, machte ich mich fertig und kurze Zeit später sass ich auch schon mit Kopfhörern und lauter Musik im Bus.

In der Schule meldeten sich die beiden noch, und Jona schrieb mir, dass es ihm schon besser ging, er allerdings noch ziemlich schwach war und mit Marius stritt ich mich über Schauspieler.

Als ich wieder im Bus sass (paar Stunden später, weil ich in der Mittagspause zu Hause gewesen war) meldete sich Jona wieder.

J: Hey ich muss dir nochwas erzähln. Am Donnerstag trifft sich unsre clique wieder und ich wurde auch gefragt, aber hab gesagt, dass ich nich kann, weil ich ja bei dir bin, sie meinten ich soll dich mitbringen, was meinst du?

Ich las mir diese Nachricht etwa 20 Mal durch, bis ich irgendwann meinte, dass das wahrscheinlich eine ganz gute Idee war und direkt nachdem ich das abgeschickt hatte, bemerkte ich, dass sich in der Clique auch Tess befand und ich hatte nicht wirklich das grösste Bedürfnis sie wieder zu sehen. Ich teilte meine Bedenken mit Jona und dann fiel mir auch noch ein, dass es wahrscheinlich ein bisschen seltsam werden würde, weil ich ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Jona geklärt hatte, was wir eigentlich wollten.

Er antwortete mir erst ein paar Minuten später.

J: klar, ich hatte es auch nich wirklich vor ;)

Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen, da ich wirklich nicht egoistisch rüberkommen wollte und ich fragte sicherheitshalber trotzdem noch einmal, ob es auch wirklich nicht selbstsüchtig von mir war, doch er antwortete, dass es überhaupt kein Problem war.

Als Schule endlich vorbei war, lief ich gutgelaunt mit meinen Freundinnen aus dem Schulgebäude raus. Wir wünschten uns alle schöne Ferien und jede wünschte mir viel Glück mit Jona und drohte mir, dass sie mich einen Kopf kleiner machen würden, wenn ich ihnen nicht jedes Detail erzählen würde. Lächelnd umarmte ich jede und machte mich dann auf den Weg ins Auto.

Zu Hause schrieb ich noch mit beiden Jungs (hauptsächlich Jona, weil Marius beim Sport war) ein bisschen.

Jona erzählte mir, was er gestern noch so gemacht hatte und kurze Zeit später sassen wir auch schon im Auto in Richtung Italien.

Ich sagte beiden, dass ich voraussichtlich nur noch eine Stunde Internet hatte, und beide meldeten sich erst recht spät darauf.

Plötzlich schrieb mir Jona, dass er gerade schnell wegmusste und keine Zeit hatte sich richtig zu verabschieden und ging offline. Ich schrieb ihm in einer sehr langen Nachricht, dass er sich auf jeden Fall jeden Tag bei mir melden musste und dass ich ihn ganz doll lieb hatte. Marius war kurz darauf auch weg und ich musste alleine ein bisschen mit meinem Leben klarkommen.

Etwa anderthalb Stunden später bekam ich wieder eine Nachricht von Jona.

J: Du hast immer noch Internet?? <3 <3 <3

A: ja :) NOCH

J: Ich schreib dir jeden Tag! :*

A: Das will ich ja wohl hoffen ;)

J: Übrigens hab ich den andren gesagt, dass ich am Donnerstag nich mitkiffen werde, falls wir doch noch zu ihnen gehen sollten, weil ich was besseres zutun hab ;) :*

A: Das is echt süss von dir :* :D

Ich schrieb ihm noch gefühlte 10000 Mal, dass es nur noch 8 Tage waren und ich mich abgöttisch freute und er schrieb mir jedes Mal, dass es ihm genauso ging.

Kurz vor der Grenze schrieb ich dann, dass ich jetzt wirklich Schluss machen musste und er wünschte mir noch viel Spass und sagte mir, dass er mich ganz doll lieb hatte.

Glücklich legte ich mein Handy beiseite und machte die Augen zu.

Immer und immer wieder dachte ich an dasselbe Szenario. Wie ich Jona und danach Marius in die Arme sprang und sie nie wieder loslassen wollte.

Nach ein paar Stunden, wurde ich mehr oder weniger sanft von meinem Bruder geweckt, da wir endlich bei meiner Oma waren. Noch ein bisschen verschlafen aber sehr glücklich sprang ich ihr in die Arme und wir fingen an, unsere Koffer aus dem Auto zu hieven.

Danach fing ich an mich abzuschminken und wir sassen noch etwa eine Stunde im Esszimmer und redeten viel (hauptsächlich über die Fahrt). Irgendwann ging ich Zähne putzen und legte mich auf das Gästebett. Ich liebte dieses Bett abgöttisch, da es das bequemste war, auf dem ich je geschlafen hatte.

Ich kuschelte mich in meine Decke und schlief sehr schnell ein.


In the end it's just me and youWhere stories live. Discover now