Beten Christen und Muslime zum selben Gott?

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So unbeteiligt und unpersönlich wie das Verhältnis Allahs zum Menschen ist, so ist umgekehrt auch das Verhältnis des Muslim zu Allah, nämlich knechtisch-ängstlich und unfähig, Liebe zu Allah zu empfinden. Ganz offen sagt der Koran, dass sich der Mensch nur als sklavischer Diener Allah nähern dürfe. Das Gottesbild des Islam ist nicht einladend, sondern furchterregend und abstoßend. Im Islam aufgewachsene Menschen spüren das und sind seelisch umgetrieben, sich ohnmächtig zu unterwerfen oder sich emotional gegen diesen Allah aufzulehnen. Die meisten aber gehen wohl den Weg, sich entgegen dem Koran, eine erträglichere eigene Vorstellungen von Allah zu machen. Deshalb sollen wir den Muslimen von den ganz anderen persönlichen Wesenszügen des wahren Gottes erzählen, wie sie uns die Bibel bezeugt.

Im Gegensatz zum Koran hören wir aus der Bibel, dass Gott ein Herz 6 hat und über Menschen sowohl zornig werden, als sich auch über Menschen freuen kann, Mitleid mit ihnen haben und sogar Reue über seine Strafe und Strafdrohung haben kann. Dass er sein Herz vom Bitten und Gebet des Menschen erweichen lässt 7 , dass Gott uns der himmlische Vater sein will und wir seine Kinder sein dürfen. Ja, Gott liebt jeden Menschen, obwohl er unsere Sünden hasst und straft. Gott hat aber keinen Gefallen am Tod und der Verdammnis des Gottlosen, sondern Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Gnade und Wahrheit in seinem Sohn kommen 8 .

In der Heilsgeschichte hat Gott seine Liebe zuerst seinem Volk Israel erwiesen, über das er dann seine Liebe allen Völkern und Menschen in seinem Sohn Jesus Christus zugewandt hat. Gottes Liebe zu den Menschen ist so groß, dass er in seinem Sohn Mensch geworden ist, um uns durch seinen stellvertretenden Kreuzestod von Sünde, Tod und Teufel zu erlösen. Und Gott erweist den Menschen nicht erst seine Liebe nach dem sie ihn lieben, sondern umgekehrt, Gott hat uns zuerst seine Liebe erwiesen und wartet auf unsere antwortende Liebe. Deshalb schreibt Johannes vom Wesen Gottes: „Gott ist die Liebe. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott uns seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden (1.Joh. 4,8-10)“. Gott ist die Liebe und die Liebe kann nicht allein sein, sie braucht ein Gegenüber. Deshalb war beim Vater von Ewigkeit her der Sohn. Aus Liebe hat Gott auch die Welt und den Menschen sich zum Gegenüber geschaffen. Und den Menschen hat Gott als sein Ebenbild geschaffen, als ein liebevolles Gegenüber von Mann und Frau.

Nach dem Koran ist das alles undenkbar. Allah hat keine Gefühlsregungen, er hat kein Herz, sonst wäre er ja nicht mehr souverän. Ihm ist eine grundlose und emotionale Liebe fremd. Nur dreimal ist im Koran beiläufig die Rede davon, dass Allah auch liebevoll ist 9 . Allah wendet aber seine Liebe nur denen zu, die ihn zuvor geliebt haben. Die Ungläubigen liebt er nicht 10 ,ganze Gruppen von Sündern werden aufgezählt, die er ausdrücklich nicht liebt, sondern hasst. Allahs Liebe muss man sich verdienen. Aber wie kann man einen solchen Allah lieben? Und wenn Allah nur Muslime, die ihm gehorchen und ihn lieben, zurückhaltend wieder liebt, dann werden sich auch Muslime gegenüber anderen Muslimen so verhalten (vgl. Verhalten der Pharisäer). Das Bild, das ein Mensch von Gott hat, hat immer Auswirkungen auf das Bild, das er von seinem Mitmenschen hat und wird auch sein Verhalten ihm gegenüber bestimmen. Eine Liebe zu allen Menschen, auch zu Sündern und Ungläubigen, oder gar zu Feinden 11 ,liegt außerhalb aller Vorstellungen des Islam. Die Christen werden dafür als weltfremd verlacht, als schwach verachtet oder der Heuchelei bezichtigt.

Der wahre Gott der Bibel ist also ganz anders als der Allah des Koran. Gott hat ein Herz und es ist voller grundloser unverdienter Liebe zu den Menschen, selbst wenn sie Sünder sind. Gerade den Sündern ist Jesus besonders nachgegangen, um sie zu sich zu rufen und sie zu retten. Deshalb soll man mit Muslimen über diese Liebe Gottes, die in seinem Sohn ganz nah und menschlich geworden ist, sprechen. Muslime haben vielfach unerhörte Sehnsucht und Nachholbedarf an Worten von einem liebenden Gott. Die Liebe Gottes, die er uns in seiner ganzen Tiefe in seinem Sohn Jesus Christus erwiesen hat, ist das „Markenzeichen“ des christlichen Glaubens auch besonders gegenüber dem Islam. Der wahre Gott liebt uns Menschen grundlos, selbstlos und sich im Sohn aufopfernd. Aus Liebe hat uns Gott auch einen Einblick in sein Herz gewährt. Aus Liebe hat Gott seine Souveränität dazu gebraucht, uns unwiderrufliche Zusagen zu geben. Zuletzt hat er uns zum Bund seines Sohnes, des Neuen Testaments –dem Bund der Taufe - eingeladen. Auf die darin enthaltenen Zusagen des Heils, des ewigen Lebens, können und sollen wir uns verlassen. Wir dürfen Gewissheit unseres Heils haben 12 ,dürfen Gott sogar an seine Zusagen erinnern und uns auf sie berufen. Aus Liebe hat Gott für eine Zeit auf seine göttliche Majestät verzichtet und ist in seinem Sohn sterblicher Mensch, ja, Knecht, geworden, um uns zu erlösen. Aus Liebe hat Gott in seinem Sohn, alle Schuld und Sünde auf sich genommen und hat an unserer Statt auch die dafür verwirkte Strafe des Todes auf sich genommen. Aus Liebe hat Gott verheißen, alle Gebete, die wir im Namen seines Sohnes sprechen, väterlich zu erhören.

die theologische Sicht Der BibelWhere stories live. Discover now