11 one direction.

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Was sollte ich sagen?

Nachdem die Vorband versucht hatte die Stimmung höher zu treiben, begann das eigentliche Konzert und prompt erschien einem die Vorband völlig unwichtig.

Robin hatte recht.

Es wurde cool.

Es wurde unglaublich cool.

Mit One Direction auf der Bühne zu stehen und sie in der Akustikband zu unterstützen war etwas völlig anderes, als ein Konzert wahrhaftig in vollen Zügen zu genießen. Die Lautstärke ging enorm hoch, die Begeisterung schwappte über. 20.000 Menschen ließen sich in der ausverkauften Arena mitreißen. Ich hörte, wie Onkel Harry die Masse begrüßte, so wie er es immer tat und dann, ganz langsam, im Laufe der nächsten Stunde begriff ich, wieso man in unserer Zeit sagte, dass One Direction live einmalig waren.

Es lag nicht daran, dass sie die aufwendigste Bühnenshow hatten, mit Effekten arbeiteten, dass einem die Augen bluteten, oder es Kostümwechsel gab. Nein, es lag einfach daran, dass sie durch und durch echt waren. Keine eingeübte Choreografien, oder sonstigen Schnickschnack.

Es waren einfach vier Freunde, die in zwei Stunden eine spitzen Zeit zusammen hatten. Und mit ihnen 20.000 weitere Menschen, die ein Teil davon waren.

Neben mir ging Robin ab, grölte mit und schien überhaupt nicht daran zu denken, dass wir hier irgendwie falsch waren. Denn es fühlte sich täuschend richtig an. Little Things sorgte für verliebte Gesichter, neue Songs, alte Songs wurden gespielt und als Stairway to heaven die Arena erfüllte, da regte sich niemand von uns. Robin und ich hörten einfach nur zu.

Danach vollbrachte One Direction die Wendung und ließ die Stimmung tatsächlich noch einmal von Traurigkeit zu Begeisterung umschlagen. Warum es ihnen gelang, das war leicht zu verstehen. Sie arbeiteten in eine Richtung, zusammen und geschlossen. So wie ihr Bandname das versprach.

Mochte sein, dass sie in ihren Pausen unterschiedliche Wege einschlugen, aber sie fanden immer wieder zueinander und ließen ihre Wege miteinander kreuzen.

Verrückt.

Onkel Liam las Plakate vor, dann stellte Onkel Niall seine Gitarre beiseite. Ein neuer Song wurde angestimmt und ich achtete im ersten Moment nicht sonderlich drauf. So lange, bis ich begriff, dass Robin nicht mehr überschwänglich auf und ab hüpfte.

Mein Blick glitt von der Bühne zu meinem Bruder, dass Lächeln auf seinen Lippen hatte einen bitteren Beigeschmack und ich erkannte sofort, woran er dachte. Drag me down gab sich die Ehre und automatisch legte ich einen Arm um die Schulter meines Bruders.

„Unser siebzehnter Geburtstag war geil, oder?", hörte ich Robin sagen. Er nahm den Blick nicht von der Bühne und ich musste hart schlucken: „Ja, es war die beste Party, auf der ich je gewesen bin."

„Da sich die Anzahl deiner Parties in Grenzen hält, weiß ich nicht, ob man das sonderlich ernst nehmen kann", frotzelte Robin grinsend.

If I didn't have you, there would be nothing left.

„Wenn ich mir einen Tag aussuchen könnte, den ich noch einmal erleben würde, dann wäre es dieser Geburtstag", gab mein Bruder von sich. Ich erinnerte mich an jede einzelne Minute, aber auch an den Morgen danach.

If I didn't have you, I'd never see the sun. You taught me how to be someone.

„Die scheiß Couch, die wir ruiniert haben, die hat mir ein Loch in das Taschengeld gefressen!", empörte Robin sich. „Bis Weihnachten hätte man die abbezahlen müssen, wenn Tante Sophia nicht eingegriffen hätte."

„Mein Highlight war das Kondom in Dads Schlafzimmer und das pinke Poolwasser, das kurzerhand zum Pinkelbecken wurde", lachte ich. Robin stimmte mit ein: „Das Kondom, von dem ihr alle geglaubt habt, ich wäre das gewesen?"

Stairway to infinity ✓Where stories live. Discover now