7 outdoor.

3.4K 415 30
                                    

ROBERT

„Es wird der Moment kommen, da hast du die Chance das Richtige zu tun."

„Und wenn ich nicht das Richtige tun will?"

„Dann bist du von deinen rechten Weg abgekommen."

[ Briana & Robert ]


„Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich tue", entwich es mir, als ich missmutig aus dem Auto sprang und den leeren Parkplatz betrachtete. Die Temperatur war herunter gegangen und ich kam mir vor, als würde ich den Todesmarsch vor mir haben.

Vor mir schlug Harry die Beifahrertür des Autos zu und Robin war schon um das Fahrzeug herum gelaufen und öffnete den Kofferraum. Wir befanden uns irgendwo im nirgendwo, umgeben von Wald auf einem Rastplatz.

Mein Blick glitt zu Louis, der sich erst einmal eine Zigarette anzündete. Er schien genauso ratlos zu sein, wie ich. „Ich dachte, dass war ein Scherz, als du meintest, wir gehen wandern", sprach er an Harry gewandt. Mein Patenonkel strahlte und reichte mir einen schweren Rucksack.

„Das war Robins Vorschlag", erklärte Harry gut gelaunt und mein Bruder grinste gruselig breit: „Jap. Ich dachte, es könnte lustig werden, wenn wir einen kleinen Wettbewerb raus machen."

Wettbewerb?

Robin zog zwei Karten aus dem Kofferraum und dann schloss Harry das Auto ab. Kurz darauf erläuterte mein Bruder: „Ungefähr drei Stunden Fußmarsch von hier gibt es ein Waldhotel, Onkel Hazza hat dort Zimmer reserviert. Man erreicht das Hotel über zwei Routen, beide sollen gleich lang sein, aber im Internet gehen die Meinungen darüber arg auseinander. Wir könnten eine Art Wettwandern machen und in Erfahrung bringen, ob sie wirklich gleichlang sind."

Wieso klang das Ganze nur nach einer schlechten Version vom Beginn eines Horror-Films?

„Das Team, das als letztes ankommt kriegt das Zimmer mit den Hochbetten", setzte Harry hinzu. „Das Gewinnerteam hat je ein Einzelzimmer."

Als wenn es mir etwas ausmachen würde in einem Hochbett zu pennen.

Robin reichte mir eine Karte, das widerliche Funkeln in seinen Augen behagte mir nicht und dann sprach er wahrhaftig: „Viel Spaß, ich bin sicher, dass Onkel Hazza und ich heute Abend selig in unseren eigenen Zimmern unseren Muskelkater auskurieren."

Okay.

Ich wollte unter gar keinen Umständen im Hochbett enden, schon gar nicht mit Louis! 

„Mome-"

„Wir nehmen dann diesen Weg", unterbrach Onkel Harry mich dreist. „Die Route hat Robin gestern in eurer Karte vorgezeichnet, das Wlan ist hier draußen nämlich nicht gerade schnicke. Passt auf euch auf." 

Damit wandte er sich zum gehen und Robin schulterte seinen Rucksack: „Mögen die Besseren gewinnen."

Völlig verdattert sah ich meinem Bruder und meinem Patenonkel dabei zu, wie sie den Weg zu einem schmalen Pfad antraten. Hier wurde überhaupt nicht mehr die Frage gestellt, wer hier mit wem ein Team bildete. Diese hinterhältigen beiden Schisser hatten das einfach einmal beschlossen und mich so eiskalt erwischt, dass ich im ersten Moment kaum reagieren konnte.

War das deren Ernst?

Sie verschwanden gemütlich aus meinem Sichtfeld und fuck, ja. Sie wollten das echt durchziehen. Als ich mich wieder bewegte, da reichte ich Louis gleichgültig die Karte und sprach: „Ich kann keine Karten lesen." Wozu auch, in meiner Zeit ging alles über Wlan, Apps und Navigationsgeräte.

Stairway to infinity ✓Where stories live. Discover now