11 one direction.

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Gestern war ich bei Eleanor gewesen und hatte mir ohne Ende Beschwerden über Louis anhören müssen. Dabei stopfte sie sich weiter mit Käsekräcker voll und überhaupt musste alles aus Käse bestehen. Immerhin brauchte ich die Blähungen nicht aushalten.

Zumindest hatte Eleanor wieder Farbe in den Wangen und ein Blick in den Kühlschrank sagte mir, dass sie entweder einkaufen war, oder jemand etwas für sie hatte liefern lassen. Liefern war wahrscheinlicher, nachdem ich die riesige Wurstauswahl und das XL-Nutella Glas gefunden hatte. Es hatte zumindest den Anschein, als würde Louis sich durchaus kümmern. Noch wusste ich nicht so recht, was ich davon halten sollte.

„Hey Robster! Hier!"

Verwirrt sah ich auf und kurz darauf zog mich Robin in den Mädchenpulk. Die Fünf musterten mich interessiert, dann schnatterten sie los. Die Vorfreude auf das neue Album, dann die neuen Bilder auf Instagram, allen voran die von Tante Bree und Mase. Schließlich diskutierten sie sogar darüber, dass Onkel Harry ein wenig blasser als üblich aussah. Ich konnte ihnen nur zustimmen, denn ganz so falsch lagen sie nicht. Noch immer nagte die Erschöpfung an ihm und ich bekam mehr und mehr das Gefühl, dass die anderen Jungs es nicht ernst nahmen.

Der Drang etwas zu ihnen zu sagen, wurde immer größer, aber Robin war der Meinung, dass wir uns schon mehr eingemischt hatten, als wir sollten. Irgendwo mussten wir Grenzen setzten. Meine Meinung ging genau in die andere Richtung.

„Habt ihr eine Songliste gesehen?"

„Nein, aber vielleicht performen sie etwas aus dem neuen Albums, haben sie bei Perfect ja auch gemacht."

„So viel Glück haben wir sicher nicht."

„Habt ihr das letzte Interview bei Jimmy Fallon geguckt?"

Ehrlich gesagt hatte ich überhaupt nicht verfolgt, was die Jungs so trieben. Mein Alltag sah anders aus und so richtig interessierte mich dieser ganze Showbizzkram nicht.

„So lange sie nicht love you, goodbye singen, bin ich für alle Songs bereit", hörte ich Robin plötzlich sagen. Verdattert starrte ich ihn an und die Mädchen stürzten sich auf ihn. Von wegen, dass gerade dieser Song ihr liebster war und wo wir denn hinkämen, wenn die Jungs ihn nicht performen würden.

„Und auf Stairway to heaven hoffen wir", erklärte die Blonde unter ihnen. Jedes Mal, wenn ich den Titel des Songs vernahm, dann zog sich mein Magen auf merkwürdiger Art und Weise zusammen. Früher hatte ich den Song einfach nur für einen Song gehalten, den Zayn geschrieben hatte, doch jetzt kannte ich die intime und tragische Bedeutung dahinter.

Robins und mein Blick kreuzte sich, wir brauchten nicht laut auszusprechen, was der jeweilige andere dachte. Deshalb zogen wir weiter in die Arena.

Onkel Liam hatte uns Backstagekarten besorgen wollen, aber danach stand Robin nicht die Nase, schließlich hatten wir uns genau dort oft genug aufgehalten. In der o2 Arena trennten wir uns von dem Mädchenpulk und ich kaufte mir einen Hot-Dog und einen Literbecher mit Coke.

„Man könnte meinen, du wärst schwanger, so viel wie du frisst", warf mein Bruder ein. Wir saßen ziemlich weit oben und ich ließ mich auf meinen Sitz fallen: „Wenn ich könnte, dann würde ich einen ordentlichen Schnaps trinken."

„So schlimm wird es nicht werden", meinte Robin und ich raunte: „Alter, ich trage ein Mädchenshirt und besuche das Konzert einer Boyband. Schwuler kann es nicht werden." Ich hatte nichts gegen homosexuelle Menschen, aber anders konnte ich das gerade nicht beschreiben.

„Ach komm, es wird sicher cool", warf Robin ein und ich verschlang das Würstchen im Brötchen wortlos. Robin nahm mir den Colabecher ab und saugte kräftig am Strohhalm. Die Arena sah der in unserer Zeit sehr ähnlich, aber die Technik würde sicher eine andere sein. Während sich die Arena füllte, spürte man mehr und mehr die Aufregung der Leute.

Stairway to infinity ✓Where stories live. Discover now