S E C H S

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Magdalena

Als ich mich am Abend beruhigt hatte, kam mir mein Heulen vor meiner Mutter albern vor.
Ich hatte übertrieben und mich in meine Ängste reingesteigert.
Ich wickelte mich fest in meine Decke und starrte in die Dunkelheit.
Dass Kaspian eine Freundin hat, war an sich nichts schlimmes, ich gönnte ihm sein Glück.
Dennoch bohrte sich ein Stachel der Eifersucht in mein Herz, Kaspian war mein bester Freund und ich hatte keine große Lust ihn zu teilen.

Nach langem Denken siegte die Müdigkeit und ich glitt in einen unruhigen Schlaf.

Kaspian

Der Morgen graute bereits, als der Schlaf mich in seinen Bann zog.
Die Nacht über lag ich wach und dachte nach.
Linda, Magdalena, Linda, Magdalena...
Beide Namen schwirrten in meinem Kopf und verfolgten mich bis in meinen Traum.

Als ich am nach wenigen Stunden Schlaf erwachte, beschloss ich in die Schule zu gehen.
Es war das erste mal seit langem, dass ich alleine zur Schule ging. Magdalena wusste nicht, dass ich heute schon wieder kommen würde, ich hatte das Bedürfnis einfach alleine durch die Straßen zu streifen und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.

Am Schultor angekommen stand ich unsicher davor und blickte auf den Schulhof, Magdalena stand bei Alexa und zwei anderen Mädchen, die ich nicht kannte und Linda saß mit einer Freundin auf einer Bank und unterhielt sich angeregt mit ihr.
Wohin sollte ich gehen?
Linda nahm mir die Entscheidung ab, in dem sie aufstand und mir winkte, "hey, Kaspian, hier bin ich."

In dem Moment drehte sich Magdalena zu mir um, ihr Blick wich von Freude zu Skepsis, sie schielte zu Linda, dann zu mir, dann wurde ihre Miene griesgrämig und sie wandte sich ab.

Seufzend ging ich zu Linda und begrüßte sie mit einem Kuss. "Hey, ich wusste gar nicht, dass du heute schon wieder kommst."
"Sollte eine Überraschung werden"
Ich lächelte und küsste sie erneut.
Dabei spürte ich Magdalenas brennenden Blick im Rücken.
Seufzend drehte ich mich um und blickte zu ihr, doch sie wich meinem Blick aus. Ich verstand ihr Problem nicht, sie schien das mit Linda nicht gut aufzunehmen, auch wenn ich nicht wusste warum.
"Kaspian?", Lindas Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
"J-ja?"
"Ich hab dich gefragt, ob wir schon rein gehen wollen, ich würde gerne noch mal am schwarzen Brett vorbei gehen."
"Klar, lass uns gehen."
Ich verschränkte ihre Finger mit meinen und zusammen betraten wir das Gebäude.
Es war das erste mal, dass wir zusammen durch die Gänge gingen und ich spürte die fragenden und abschätzenden Blicke, wie Nadelstiche auf der Haut. Dennoch versuchte ich aufrecht zu gehen und möglichst desinteressiert zu wirken. Nur Laurent nickte ich kurz zu, ansonsten waren die anderen Luft für mich, nur Linda neben zählte.

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⏰ Last updated: Apr 19, 2016 ⏰

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