35.

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,,Er...", setzte er an, senkte dann aber seinen Blick. ,,Das ist doch jetzt egal."

Ich erwiderte nichts auf seine Worte, stattdessen kuschelte ich mich tiefer in seine Arme. Es war okay das er nicht darüber reden wollte, ich verstand das irgendwie.
Ty unter mir bewegte sich etwas. Aus dem Augenwinkel sah ich wie er sich streckte und bei seinem Nachttisch in die Schublade griff.
Verwundert sah ich ihm dabei zu.

,,Was machst du da?", fragte ich in genau dem Moment in dem er sich wieder normal hinlegte und mir etwas hin hielt.

,,Das hast du gestern hier vergessen."

Jetzt erkannte ich den Gegenstand in seiner Hand. Mein Handy. Ich hatte bei der ganzen Aufregung vollkommen verdrängt, dass ich es heute morgen noch gesucht hatte.

,,Das hatte ich ganz vergessen. Danke.", nuschelte ich und nahm es ihm ab.

Als ich es anmachte, sah ich sofort die 15 verpassten Nachrichten von Emily, die sie mir heute morgen geschickt hatte, als ich so spät in die Schule gekommen war und noch welche in denen sie fragte ob was passiert sei, weswegen ich aus dem Unterricht gerannt bin. In der Pause hatte sie mich gefragt wo ich bleibe und ob ich mein Handy wieder gefunden hätte.
Bei der Nachricht verdrehte ich die Augen, wie hätte ich ihr denn zurück schreiben sollen das ich mein Handy nicht gefunden habe, wenn ich es nicht gefunden hab?

Ich entschied ihr jetzt gleich zu antworten.
'Sorry Em, dass ich solange nicht geantwortet habe, ich hatte mein Handy bei Ty vergessen. Und wegen der Schule...mir gings nicht gut, mir war übel und er war so nett und hat mich nach Hause gefahren.'

Während ich schrieb schaute zu Ty rüber. Er war wieder eingeschlafen.
Noch in Gedanken versunken spürte ich wie mein Handy vibrierte. Schnell sah ich drauf.

'Oh du Arme, ich hoffe dir geht's nicht allzu schlecht. Aber warum bist du auch um die Uhrzeit schon wach? Versuch doch noch ein wenig zu schlafen dann bist du morgen villeicht schon wieder gesund.'

Daran hatte ich gar nicht gedacht! Es war sechs Uhr, nicht die optimale Zeit um ein Gespräch anzufangen. Sie schob meine Schlaflosigkeit wohl auf die Krankheit.

'Ich glaub nicht das ich nochmal einschlafen kann. Aber was ist mit dir? Hab ich dich geweckt?', tippte ich schnell.

Diesmal kam Emily's Antwort sofort.
'Nein, gar nicht. Meine Nachbarn machen wieder mal Krach. Was auch immer die da tun, ist verdammt laut.'

Da ich nicht genau wusste was ich schreiben sollte, ließ ich es erstmal sein. Mir kam dafür eine andere Idee. Ich lehnte mich zu dem Nachtisch und zog die gleiche Schublade hervor, aus der Ty vorhin mein Handy geholt hatte. In ihr war ein haufen Zeugs, darunter ein angefangenes Buch, wie ich an dem Lesezeichen in der Mitte erkennen konnte, und das was ich gesucht hatte....Kopfhörer. Diese setzte ich mir auf und steckte das Ende in Ty's Handy welches gleich daneben lag. Klar hätte ich auch mein eigenes nehmen können, nur war da kaum Musik drauf. Zudem interessierte es mich wirklich was Ty so hörte und ich wusste er würde es mir das nicht übel nehmen. Auf mich wirkte Ty einfach nicht so wie der Mensch dem sein Handy über alles ging und niemand anderen ran ließ.

Als ich die Playlist startete erkannte ich das Lied sofort. Es war tatsächlich 'Let it be' von den Beatles! Ich meine, ich hörte nicht viel Musik und bisher hatte ich mich nie so sehr dafür interessiert, zweifelsohne wegen der fehlenden Gefühle, aber diese damals weltberühmte Band und ein paar ihrer Lieder kannte sogar ich. Bisher hatte ich nie bemerkt wie beruhigend dieser Song war, doch jetzt merkte ich wie....schön er war und wie hoffnungsvoll.
Der Refrain kam und ich sang den Text leise mit.

'Let it be, let it be,
let it be, let it be,
whisper words of wisdom,
let it be'

Ich wiegte meinen Kopf sanft zum Takt Musik.
In dem Moment in dem der Instrumental Teil kam, sah ich wie eine Nachricht auf dem Display angezeigt wurde. Da sie nur von Ryan, und nicht seinem Vater oder sonst jemand unbekannten war, hielt ich es nicht für allzu schlimm sie zu lesen. Oder ging es villeicht doch zu weit?

Ich schob die Zweifel beiseite und öffnete sie. Doch hätte ich gewusst das es nicht, wie vermutet, irgendetwas Unwichtiges oder aber einer seiner etwas unpassenden Scherze war, hätte ich mir es vielleicht doch anders überlegt.

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Hey,
wie hat euch das Kapitel gefallen?
Es ist nicht so lang und eher als kleiner Platzfüller gedacht. Ich hoffe ihr mögt es trotzdem.
<3

Vamp MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt