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Ich nickte nur, dem gab es nichts zuzufügen. Er hatte Recht wir mussten uns über das was passiert war unterhalten.

Am Haus angekommen stiegen wir aus und liefen zusammen in meine Wohnung.

,,Es ist schön hier.", sagte Ty, als wir im Wohnzimmer standen. Interessiert schaute er sich um. ,,Es wirkt nur so...einsam."

Ich lächelte ihn leicht an.
,,Es hat mir bisher nie was ausgemacht allein zu sein."

,,Bisher?", fragte er prompt und zog dabei seine eine Augenbraue nach oben.

Ich biss mir auf die Unterlippe, eigentlich hatte ich das weggelassen wollen.

,,Naja, in letzter Zeit hab ich es lieber wenn jemand da ist...wenn du da bist.", murmelte ich unverständlich und sah dabei auf den Boden. Trotzdem konnte ich mir vorstellen wie er mich gerade schief angrinste.

,,Ich glaube sogut wie jeder bevorzugt meine Anwesenheit dem Alleinsein.", protzte er eingebildet, sodass ich ungewollt wieder aufsah. In seinen Augen lag ein funkeln, was mich erkennen ließ wie sehr ihm das hier gefiel.

,,Blödmann.", gab ich zurück und schlug ihm dabei auf seinen muskelbepackten Arm. Selbst für einen Werwolf war er unheimlich gut gebaut mit seinen breiten Schultern und dem muskelbepackten Körper...

Ich wurde abrupt aus meiner Schwärmerei gerissen, da Ty mich plötzlich vom Boden riss und mich einfach auf der Couch neben uns fallen ließ.

,,Hey!", beschwerte ich mich lautstark, als er sich dann auch noch lachend halb auf mich schmiss.

In dem Moment in dem ich ihn eigentlich von dem Sofa und von mir runterschubsen wollte, begegnete ich seinem Blick und mir wurde bewusst wie nah wir uns waren. Die Stimmung schlug urplötzlich um, was auch er bemerkte. Ty hob seine Hand und strich mir leicht übers Gesicht, seine Finger berührten mich kaum und doch verdreifachte sich die Geschwindigkeit meines Herzschlags.
Völlig unvorbereitet tauchten mit einem Mal die Erinnerung an seine Schreie, während ich vollkommen im Blutrausch war, vor meinem geistigen Auge auf, und ein Schauer durchlief mich. Ich konnte das hier nicht, nicht solange ich keine Ahnung hatte was da mit ihm geschehen war.

,,Was...was ist mit dir passiert in dem Moment in dem ich dich gebissen hab?", entfloh es schließlich ungewollt meinem Mund.

Seine Gesichtszüge verzogen sich leicht, wie als ob er Schmerzen hätte, bei dem Gedanken an vorhin und ich bereute meine Worte jetzt schon.

Da er nach einigen Minuten immer noch nichts gesagt hatte, nahm ich an das er mir wohl keine Antwort geben wollte. Ich überlegte grade wie ich das Thema wechseln könnte, als er in dem Moment anfing zu reden.

,,Es war wie...wie in einem Traum, ich stand auf einer Klippe und dann sah ich dich. Du warst traurig, noch mehr als das du warst am Boden zerstört. Du hast hast mich gefragt warum ich dich nicht beschützt hab, das du mich gebraucht hattest...
Ich wollte dir helfen, dich in den Arm nehmen und trösten, aber ich war wie erstarrt und dann bist du urplötzlich  einfach losgerannt und hast dich den Abgrund hinuntergestürtzt. Du hast dich umgebracht, und ich konnte nur hilflos zuschauen.", sprach er so leise das es kaum mehr als ein Hauch war. ,,Du hast keine Ahnung wie schmerzvoll der Gedanke war ich hätte dich verloren und wie erleichtert ich war als ich merkte das ich das nicht hatte."

Während er erzählte stiegen mir Tränen in die Augen und er schlang seine Arme fester um mich.

,,Du hast geschrien vor Schmerz.", flüsterte ich und mit fragendem Unterton. Ich konnte nicht glauben das mein Tod ihm so qualvolle Laute entlocken konnte.

,,Du bist meine Mate, meine Luna. Ohne dich wäre mein Leben...", er ließ den Satz in der Luft hängen, doch ich verstand nur zu gut was er meinte. Wenn ich daran mir nur vorstellte wie es wäre wenn er nicht mehr bei mir sein würde, wünschte ich mir die Leere zurück die mein Leben vor ihm beherrschte.

Sanft legte ich meine Lippen auf seine, er brauchte mich jetzt und ich brauchte ihn. Er ließ mich vergessen was ich ihm angetan hatte, heilte mich von dieser abscheulichen Gier nach Blut. Seine Lippen waren so weich und nur zugern gewährte ich seiner Zunge Einlass in meinen Mund. Mit einem Ruck drehte ich uns um, sodass ich rittlings auf ihm saß. Er hatte eine Hand in meinen Haaren vergraben während die andere langsam unter mein Shirt fuhr. Bei der Berührung seiner rauen Finger auf meiner Haut, musste ich leise Stöhnen. Er grinste in unseren Kuss hinein.
Ich machte mich daran sein kurzärmliges schwarzes Hemd aufzuknöpfen, zeichnete seine Muskeln nach, versank ganz in dem Gefühl seiner Haut unter meinen Fingern. Ich spürte die Narbe an seiner Seite. Mir fiel auf das ich ihn noch immer nicht gefragt hatte woher er sie hatte, doch im Moment hatte ich eindeutig anderes im Kopf.
Ich löste meine Lippen kurz von ihm, nur um an seinem Hals weiterzumachen. Mein Kopf wanderte hinunter an seine Schulter, dabei versuchte ich seine pochende Halsschlagader zu ignorieren. Im Moment hatte ich keinen Durst, weswegen es mir auch einigermaßen gut gelang. Ich fuhr seine Brust entlang bis zu seinem Sixpack, dabei verteilte ich immer wieder federleichte Küsse auf seiner Haut.
Irgendwann schien er genug davon zu haben, und noch ehe ich es realisieren konnte hatte er mich wieder zu sich hoch gezogen und uns so gedreht das er wieder oben war. Verlangend presste er seine Lippen auf meine.

,,So hatte ich mir unser Wiedersehen tatsächlich nicht vorgestellt, aber es ist schön zu sehen das du dich hier...eingelebt hast.", ertönte wie aus dem Nichts eine Stimme über uns.

Ty und ich fuhren auseinander und obwohl mir schon beim ersten Wort klar gewesen war wer da sprach, verschlug es mir doch den Atem ihn dort stehen zu sehen.

Mein Vater war tatsächlich gekommen.

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Hehe, das Ende find ich ganz gut gelungen, ihr auch?
<3

Vamp MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt