Liebe und Hass

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Mias POV:

"Was ist mit uns?" fragte ich und hob meinen Kopf von seiner Brust.

"Was sind wir?" fragte er.

"Was willst du, dass wir sind?" fragte ich flüsternd.

Er lächelte nur und nahm meine Hand. "Ich denke wir sollten uns eine Chance geben. Eine richtige Chance".

Mit diesen Worten beugte er sich zu mir runter und küsste mich. Der Kuss schien der erste meines ganzen Lebens zu sein. So leicht und warm. Nicht so wie den Kuss den wir in der Firma ausgetauscht haben, mehr, liebevoller und ohne Hektik. Und es war perfekt.

Seit dem Gespräch und dem Kuss mit Nick und der Entscheidung es miteinander zu versuchen, ist eine Woche vergangen. Eine Woche in der wir versuchten es zu verheimlichen, damit Ian es auch wirklich nicht mitbekommt und irgendwie gefiel mir diese Geheimnistuerei. Es hatte was anziehendes, sich spät Abends zu treffen und Küsse, die einem wahnsinnig machten auszutauschen. Oft war es anstrengend bloß nicht gemeinsam irgendwo gesehen zu werden, da Ian's Leute und ich bezweifelte nicht, dass sie existieren, uns sehen. Doch wir meisterten auch dies.

Ich hatte vor zwei Tagen Ian kontaktiert und wir haben ein Treffen ausgemacht, dass heute in einem Restaurant stattfinden würde. Auch wenn es mir nicht gefiel auch nur in der Nähe des Idioten zu sein, hatte ich keine Wahl. Das letzte was ich wollte war, dass Nicks Firma darunter litt. Ich gab mir natürlich immer noch die Schuld an dem ganzen. Ich konnte es zwar nicht ungeschehen machen, doch ich konnte es stoppen und keiner würde mich bei meinem Vorhaben umstimmen können. Nick gefiel das ganze überhaupt nicht. Das sah ich an seinem Gesicht. Wir waren beide in der Villa meiner Großeltern. Es war schon recht spät, deswegen schlief Jace auch schon. Ich zog gerade meine Ohrringe, die zu meinem Pastellfarbenen langen Kleid passten. Das Restaurant war ein edles. Was auch immer Ian vorhatte, ich musste glaubwürdig rüberkommen und dazu gehörte halt die passende Garderobe.

"Musst du für diesen Mistkerl so gut aussehen?" fragte Nick angepisst, der an meiner Schlafzimmertür lehnte. Ich drehte mich zu ihm um und lächelte. "Willst du damit sagen, dass deine Freundin gut aussieht in diesem Kleid" fragte ich neckend. Nick verdrehte gespielt die Augen und kam auf mich zu, drehte mich in seinen Armen in Richtung Spiegel und stützte seinen Kopf an meiner Schulter. Leicht lehnte ich mich an ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange, was ihn zum lächeln brachte. "Meine Freundin sieht immer gut aus. Du kennst mich doch, ich wähle nur das Beste vom Besten aus" meinte er. Ich lachte auf und drehte mich in seinen Armen zu ihm um. Seine Augen glitzterten vor Freude auf, als er mit seinen Händen über meinen Rücken bis hin zu meiner Taille fuhr.

"Du hast mich also ausgewählt? Gab es denn mehrere, die sich um den begehrten Platz neben dem heißen Nick Dawson streiten?" fragte ich neckend. Er nickte nur und und fuhr mit einer Hand meinen Rücken rauf. Die andere blieb an meiner Taille. "Es ist eine Qual so gut auszusehen!" rief er gespielt. Ich brach in Gelächter aus und hielt mich an seinen Schultern fest. "Bloß nicht übertreiben, du sexy Mann" sagte ich. "Hast du mich gerade sexy genannt?" fragte Nick und sah mich lüstern an. "Bist du denn gar nicht eifersüchtig, dass mir die Frauen hinterher rennen?" fragte er und wurde ernster. Ich zuckte nur die Schultern. "Wer hat denn heute eine Verabredung mit einem Typen in einem edlen Restaurant?" fragte ich lachend und küsste ihn schnell. Er grummelte nur und schloss mich wieder in die Arme. "Erinnere mich nicht daran!" meinte er und lehnte seine Stirn an meine.

"Wenn er dir irgendwas tut oder du nicht mehr möchtest, ruf mich an und ich komme dich abholen, okay?" fragte Nick und half mir Minuten später in meinem Mantel. Ich nickte nur und schloss ihn in die Arme.

Ich war nicht bereit ihn los zu lassen, wir waren beide nicht bereit dafür. Wir waren gerade mal 1 Woche zusammen und ließen es langsam angehen, doch trotz allem waren wir wieder wie 2 verliebte Teenager.

Und das gefiel mir.

Trotz allem küsste ich ihn nochmal sachte auf seine Lippen und ließ ihn schließlich los. "Wünsch mir Glück" sagte ich noch, zwinkerte und ging aus der Tür.

Nicks POV:

"Viel Glück" flüsterte ich als sich die Tür hinter sie schloss. Ich seufzte und drehte mich um. Ich würde hier bleiben und auf Mia warten gleichzeitig würde ich auf unseren schlafenden Sohn aufpassen. Das erste was ich tat um mich von der Tatsache ab zu lenken, dass Mia sich gerade mit meinem größten Erzfeind traf, war mich an meinem Laptop zu setzen und etwas Arbeit von der Firma nach zu holen.

Nach ein paar Minuten schloss ich verärgert den Laptop und stand auf.

Ich würde keine Ruhe geben, nicht bevor ich nicht wusste, dass es Mia gut ging. Doch ich konnte schlecht zu ihr gehen. Sie war gerade dabei für mich heraus zu finden, was genau Ian vorhat. Ich war ihr wirklich dankbar dafür, dass sie das alles für mich tat. Doch Sorgen machte ich mir trotzdem. Ich hatte Angst, dass Ian es schaffen könnte, dass Mia mich wirklich hassen könnte. Ich wollte sie nicht verlieren. Ich hatte sie doch erst wieder bekommen und ich würde sie nie mehr missen wollen. Ich war verliebt in sie und das voll und ganz. Ohne jede Zweifel. Und ich wusste auch, dass sie das gleiche für mich empfand. Ich sah es in ihren Blicken. Ich fühlte es in ihren Berührungen. Ich hörte es an ihrer sanften Stimme.

Wenn sie nicht bei mir war, war ich nicht ganz.

Mias POV:

Am Restaurant angekommen wusste ich schon, dass ich mindestens 5 Minuten zu spät war, doch das war mir nur Recht. Trotzdem durfte ich mir nichts anmerken lassen. Ich musste den Hass in meinen Blicken ausschalten. Es würde mir schwer fallen die Verachtung aber auch irgendwie den Schmerz zu verbergen. Doch ich musste und ich wollte das richtig machen.

Das lokal war voll. Leise spielte klassische Musik und es roch schon vom weitem nach reichen Leuten. Ich habe solche Restaurants schon immer gehasst. Ich brauchte mein Fast Food und hier gab es halt nur Hummer und sonst welche Gerichte umhüllt im Speckmantel.

Von weitem sah ich Ian, der an einem Tisch am Fenster saß und herausschaute. Wenn man ihn und seine Pläne nicht kannte, könnte er der perfekte Schwiegersohn sein. Doch ich kannte ihn. Und er war so weit entfernt auch nur ansatzweise der perfekte Schwiegersohn zu sein.

Langsam schritt ich auf den Tisch, der mit einem Kerzenständer und feinsten Besteck und Servieren besteckt war zu. Als Ian mich sah, lächelte er und stand schließlich auf. "Freut mich, dass du gekommen bist, Mia" sagte er mit seiner weichen Stimme. Ich setzte mein bestes Fake-lächeln auf. "Freut mich ebenfalls" meinte ich und setzte mich. "Wirklich. Es ist schön zu wissen, dass du weißt, was für ein Arsch Nick ist." sagte er nur und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.

Sagt der Richtige.

"Also kommen wir gleich zum Punkt. Was willst du tun? Wie willst du seine Firma zerstören? Egal wie, ich bin dabei." sagte ich mit fester Stimme und sah ihm in seine braunen Augen.

Er lachte. "Denkst du wirklich, dass ich dir einfach so einen Plan, der eine der größten Firma der Welt zerstören kann, erzähle? Nein. Ich werde dir den Plan nicht verraten, Baby. Du spielst trotzdem eine große Rolle in dem Ganzen."

"Und was für eine wichtige Rolle bekomme ich denn?" hackte ich weiter nach.

Er lächelte verschmilzt. "Du, Mia, wirst meine Frau werden."

Dieses Kapitel war auch mal von Nicks Sicht. Zwar nur kurz, aber ich wollte einfach Nicks Gefühle zu Mia schreiben :) 

Wenn dir das Kapitel gefallen hat, lass mir einen Vote oder Kommentar da :)

Bild: Mias Outfit

Mein Chef und unser BabyWhere stories live. Discover now