Kapitel 11

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Montag...Mein nerviger Wecker klingelt um 6am, so, dass ich aufstehen muss. Na toll. Schule.

Ich schlürfe uns Bad, dusche kurz, und ziehe mich in meinem Zimmer an.

Ein beiges Shirt und eine dunkle Jeans. Darüber eine graue Strickjacke. Unauffällig. Perfekt.

Ich laufe die Treppen, zusammen mit meiner Tasche, herunter und gehe in die Küche. „Mama?", rufe ich.

Keine Antwort.

Okay...

„Das sind wir wohl alleine", murmel ich zu der Keksdose. Ich greife rein und hol mir einen Cookie raus. Hm. Lecker.

Ich nehme mir meine Brille von der Kommode und setze sie mir auf.

Schnell gehe ich aus dem Haus, überlege Dads Zweitwagen zu nehmen, aber mach es doch nicht. Mit dem Kopf wankend, gehe ich Richtung Bushaltestelle.

You were the shadow to my light
Did You feel us
Another start
You fade away
Afraid our aim is out of sight
Wanna se us
Alight

Where-

Mir wird mein Kopfhörer aus dem Ohr gezogen, und eine grinsende Ameli steht vor mir. Sie umarmt mich zur Begrüßung.

„Hey Honey", sagt sie und schaut auf meinen Cookie. Schnell drücke ich ihn in meinen Mund und grinse, als sie die Augen verengt.

„Dasch war mein Keksch", nuschel ich mit vollem Mund, und sie lacht bitter auf. „Ich hatte auch nicht vor ihn dir wegzunehmen... Ich wollte lediglich mal an ihm riechen."

Irritiert schau ich sie an, aber sie dreht sich ein wenig, um in den kommenden Bus einzusteigen. „Ähm... Das ist nicht dein Bus", stelle ich fest, während wir einsteigen. Sie nickt und setzt sich. Ich mich neben sie.

„Ich begleite dich ein wenig, heute. Wir haben wegen unserer Aufführung am Mittwoch, heute frei. Und da mich meine Mutter drum gebeten hat, pass ich ein bisschen auf dich auf."

Ich seufze. Ich brauche keinen Babysitter.

...

„Ich hasse diese Schule.", bemerkt Ameli, als sie von einigen auf dem Hof angeschaut wird. Ich verdrehe die Augen. „Wieso denn? Ist es nicht toll, wie ein Ausstellungsstück angeglotzt zu werden und das Tuscheln im Hintergrund zu hören?", seufze ich sarkastisch.

„Na sieh mal einer an, wen hast du denn da mit gebracht? Deinen Schlampen-Bodyguard?", lacht eine hohe Stimme, vor uns. Ich schaue auf und verdrehe die Augen.

„Hast du mich gerade Schlampe genannt?!", kam es knurrend von Ameli, und sie schaut Anne sauer an.

Anne nickt ungeniert.

„Ich will dir mal eins sagen: in deinem Schlampen-Aufzug, brauchst du gar nicht versuchen dich an die Jungs hier ran zumachen! Die stehen nämlich nicht auf Schlampen!", zischt Anne Ameli an.

Von hinten sehe ich Dean, und seine Truppe auf uns zu kommen.

„Aber anscheinend auf Bitches", sagt Ameli. „Wie kommst du denn darauf?", zickt Anne bissig weiter.

Verwirrt stehen die Jungs bei uns, und Dean legt seinen Arm um Annes Schulter.

„Na-", sagt Ameli, „-Dean ist doch mit dir zusammen, oder nicht?!", grinst sie fies.

Dean schaut immer noch verwirrt und Anne stößt empört Luft aus.

Es stimmt ja irgendwie. Also Anne war jetzt keine Bilderbuch-Bitch, mit platinblonden gefärbten Haaren, Tonnen Make-Up und kurzen Klamotten, aber dass sie es schon mit fast jedem Typ auf der Schule getan hat, stimmt.

Also wird auf jeden Fall erzählt.

„Das sagt die Bitch hier", faucht Anne.

„Ich bin keine Bitch. Ich war, im Gegensatz zu dir, mit 13 noch Jungfrau", lächelt Ameli. „Und lasse mich nicht von jedem drittklassigen Typen beflecken", zwinkert sie, und schaut zu Dean.

Dean sieht nicht gerade erfreut aus.

„Ich denk, wir sollten gehen", murmel ich zu Ameli. „Ja, das solltet ihr. Geht doch in den Club der einsamen Jungfrauen", lacht Anne.

„Emma ist doch keine Jungfrau"

Verwirrt schauen alle zu Dean, der kann unschlüssig guckt. „Nehme ich an?", hängt er schnell ran und kratzt sich am Hinterkopf. Tz.

Ich merke förmlich wie mir das Blut in den Kopf schießt und Anne lacht spitz.

„Sie ist Jungfrau Maria höchstpersönlich", lacht sie laut.

„Bin ich nicht!", kommt es knurrend zurück.

Dean P.O.V

„Bin ich nicht!", kommt es knurrend von Emma.

Warte. Seit wann nenne ich sie Emma?

Nerdie. So heißt sie!

„Ja Klar. Wer würde dich denn schon anfassen?!", lacht meine Freundin.

Ich!

„Wer braucht bei dir denn bitte keine Kneifzange?!", macht sie weiter.

Ich!

„Und ganz ehrlich, wer würde Sex mit dir denn bitte genießen?!"

Ich!

„Eh", Emma -ich meine Nerdie, schaut verlegen herum. „Wer, hm? Niemand."

Anne kann es mies sein.

„Cole", sagt Nerdie plötzlich.

Cole?

Welcher Cole? Hoffman?

„Cole? Cole Hoffman soll mit dir geschlafen haben?", ruft Anne laut lachend.

Er hat doch nicht mit Nerdie geschlafen!

Ich war das!

Oder?

Hatte er sie vielleicht auch..?

Ich will mir das gar nicht vorstellen!

Emma P.O.V

Ich werde rot. Ich weiß es. Ich spüre es.

„Ja klar! Dann wird er es sicher bezeugen können. Komm, wir fragen ihn.", lächelt Anne, und packt meinen Arm.

Sie zieht mir zur Aula.

„Cole!", ruft sie. Er dreht sich zu uns.

„Mal eine Frage", fängt sie an. Sie drückt mich vor sich. Genau vor Cole. „Hattest du irgendwann mal Sex mit Nerdie?", fragt sie gerade heraus.

Auf seinem Gesicht steht ein riesen Fragezeichen. Flehend, kurz davor auf zu fliegen, schaue ich ihn an.

„Klar", sagt er dann,versucht dabei wohl locker zu klingen. „Warum fragst du?", stellt er die Gegenfrage und schaut Anne herausfordernd an.

Hat er es gerade echt zugegeben, mit mir geschlafen zu haben?

Haben wir doch gar nicht!

„Eh", verdutzt guckt Anne ihren Freund und seine Freunde an.

Dean guckt genauso.

Also den Partner-Blick haben sie schon mal drauf.

„Ich ähm..." Anne weiß wohl nicht was sie sagen soll.

Hach. Das schafft mir doch gleich ein Grinsen ins Gesicht.

„Und jetzt würde ich gerne ein paar Worte mit meinem wunderschönen One-Night-Stand wechseln.", lächelt er und steht auf. Er nimmt mich am Arm und zieht mich weg.

Ich werfe einen Hilfe suchenden Blick zurück, doch von Ameli keine Spur.

Dieses Miststück!

Plötzlich schwangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt