Kapitel 2

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Als ich aufwache, liegt Ameli immer noch angekuschelt, aber ohne Decke, an mir. Die Decke liegt auf dem Boden. Ich schlage auf den Wecker und strecke mich einmal.

„Aufwachen! 6am!", rufe ich und rüttel an Amelis Schulter. „Jaja", nuschelt sie bloß ins Kissen. Ich stehe auf und schlurfe ins Bad.

Erst muss ich duschen, ist nach 3 Tagen mal wieder längst fällig, und mich danach anziehen.

Also steige ich entblößt in die Dusche und sofort als das mulmig warme Wasser auf meine Haut trifft, überkommt mich ein wohltuender Schauer.

Nachdem ich auch meine Haare gewaschen habe, wickel ich mir ein Handtuch um jeweils meinen Körper und meine Haare, und steige aus der Dusche, die ich gerade abgestellt hab.

„Dusche ist frei", lache ich, als ich aus dem Bad komme, und Ameli auf dem Boden sitzen sehe. Anscheinend hat sie schon gewartet.

Mit einer schnellen Bewegung hab ich ihr aufgeholfen und schon saust sie an mir vorbei ins Bad und duscht sich.

„Wer will mich heute begleiten?", frage ich mich selbst, und sehe mir meine Kleidungsstücke an.

„Ich! Ich!", rufe ich mit piepsiger Stimme, und wedel mit einem beigen Shirt herum. Schnell schnapp ich mir noch ein weißes Paar Hosen und ziehe mir, nach meiner Unterwäsche natürlich, alles an.

„Bin fertig", trällert Ame und kommt in einem Handtuch eingewickelt in mein Zimmer, an meinen Schrank.

„Ewww. Das sieht ja aus wie im Kleiderschrank von meiner Oma", würgt sie, und ich verdrehe genervt die Augen.

„Man Schätzchen, du hast so eine tolle Figur! Du kannst absolut alles tragen, aber kommst mit Mode aus den 2000ern!", mault sie.

„Wir gehen heute shoppen! Du gehst nicht in SO ETWAS auf die Party.", fügt sie hinzu.

Ich runzel die Stirn und schlucke schwer. „Welche Party?"

Sie zerrt sich eine schwarze Jeans heraus und einen roten Sweater. Muss sie unbedingt mein zweit liebstes Kleidungsstück tragen?

„Naja", sie läuft aus meinem Zimmer ins Badezimmer, „Dean schmeißt Freitag ne Party, wir, naja ich, bin eingeladen und du kommst mit." ruft sie aus dem Bad, und ich verdrehe mir abermals die Augen, selbst wenn sie mich nicht sehen kann.

„Du verstehst nicht! Das ist DIE Chance, anderen zu zeigen, wer du bist, Emma!", ruft sie, als könnte sie Gedankenlesen.

Ich seufze. „Das ist doch Unsinn! Mich wird niemand da haben wollen..."

„Du wirst gar mich auffallen, versprochen.", sie zwinkert und sieht mich jammernd an, mit bisher nur einem geschminkten Auge.

„Okay...", ich seufze. „Ich komm mit."

Sie geht grinsend zurück ins Bad und ich warte angezogen auf dem Bett sitzend.

„Soll ich dich zur Schule fahren? Ich will eh noch zum Bäcker um die Ecke.", fragt sie und steckt ihren Eyeliner wieder in ihre Handtasche.

„Jap", antworte ich und schaue in den Spiegel.

Es ist nicht so, dass ich immer nur so langweilig Zeug anhabe. Auf Geburtstagen oder Abenden in Restaurants mit meiner Familie, sowie an Weihnachten oder Thanksgiving, trage ich oftmals etwas schickes. Nur ist das für einen normalen Schulalltag ja nicht gerade wichtig. Genauso ist es eigentlich nicht relevant zu erwähnen, ich tue es trotzdem, dass der Tag der Party, kein normaler sein wird, sondern alles verändern wird...

Plötzlich schwangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt