Kapitel 19

1.1K 65 3
                                    

„Fuck. Wieso dauert das so lange?!", rufe ich aufgebracht und seufze. „Ein Typ ist von der Brücke gesprungen und du regst dich über den Stau auf?!", fragt Luka fassungslos.

Ich rolle mit den Augen. „Der Typ ist tot, dagegen kann ich jetzt auch nichts machen! Aber man kann dann wenigstens den Stau auflösen und weiterfahren!", rege ich mich wieder auf.

Ist doch so! Ich meine, dem Typ kann ich auch nicht mehr helfen. Aber ich hab eine Tochter Zuhause! Tschuldigung, dass mir meine Tochter wichtiger ist, als irgendein fremder!

„Bleibt doch mal ruhig... Ich geh mal raus und schau ob sich da vorn schon was tut", sagt Jake. „Ne, lass mal, ich muss sowieso kurz an die Luft. Ich mach das.", würgt Luka ab, und steigt aus.

Jake grinst mich an und ich seufze. „Du wusstest, dass er aussteigen wird?!"

Er nickt lachend. „Du weißt, dass er dein bester Freund ist,oder?"

„Natürlich weiß ich das. Und? Du bist immer noch die Mutter meines Kindes! Ich hab ein größeres Recht a-" „Ein was?! Du hast gar keine 'Rechte'! Ich bin kein Gegenstand!", fahr ich ihn an, und sehe ihn durch verengte Augen an.

Er zuckt mit den Achseln und setzt sein arrogantes Lächeln auf. „Man Kelly, das mit euch wird eh nicht lange halten. Das weißt du auch.", seufzt er, und sauer guck ich wieder nach vorn. „Als ob du was über Beziehungen oder Liebe weißt!"

Er legt seine Stirn in Krausen und dreht sich stur zum Fenster. Erwidern tut er nichts. „Sorry", nuschel ich. Er fährt sich durch seine Haare und seufzt. „Hast ja recht..."

„Du bist halt so. Frauen sind nur Objekte deiner Begierde. Da kann selbst ich-". „Man Kelly! Ich nutze schon seit längerem keine Mädels mehr aus!"

Ich lache laut los und mir steigen schon Tränen in die Augen. Er soll keine Mädels mehr ausnutzen? Ja klar, das ich nicht lache!

„Kelly!", ruft er sauer. Ich verstumme und seh ihn an. „Das ist doch nicht dein Ernst?"

Er sieht mich immer noch mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Doch! Klar, ab und zu hatte ich noch... Einen One-Night-Stand, aber irgendwann hat das aufgehört. Dann kommst du plötzlich wieder, und bringst mich nur mit deiner Ausstrahlung dazu, wieder ganz anders sein zu wollen. Ich habe es glatte 2 Monate ohne Sex ausgehalten, bevor du kamst. Und nun? Jetzt hab ich sogar eine Tochter! Das ist so viel auf einmal. Und dann denkst, du wüsstest wie ich bin, weil wir vor einigen Jahren, ein paar Monate zusammen waren. Aber Menschen können sich doch ändern, verdammt! Hast du dich nicht verändert, Kelly? Doch, hast du!

Du trägst keine pinken Jeans mehr, oder glitzernde Haarreifen mit Rüschen, die ich damals so gehasst habe! Du redest vollkommen anders, beleidigst und verteidigst dich, wenn ich, oder wer auch immer, scheiße baut! Du bist nicht mal mehr schüchtern!", er atmet einmal tief durch. „Außerdem bist du endlich diese bescheuerte Zahnspange los.", lacht er kurz.

Ich muss kurz lächeln, als er wieder anfängt zu reden.

„Und du urteilst! Über mich, und andere. Und verdammt, ich bin - war, ein 'Badboy', 'Player 'oder wie auch immer du es nennst, aber im Moment ist mir Emilia, bist du mir, zu dem wichtigsten geworden! Weißt du, wie stolz es mich macht, jetzt erzählen zu können, eine wunderschöne Tochter zu haben? Fuck, man! Das ist so krass, und du denkst, ich spiele immer noch! Und das tut weh-", er wird in seinem Redeschwall unterbrochen, als die Autotür aufgerissen wird, und Luka einsteigt.

„Worum geht's?", fragt er neugierig, als er sieht, wie ich und Jake uns anschauen. „Eishockey", sagen wir gleichzeitig, und gucken uns überrascht, mit einem kleinem Lächeln im Gesicht an.

Luka lacht. „Okay...", lächelt er.

Was hat Jake da gerade erzählt?

Es täte ihm weh?

Er hätte sich geändert?

Ich, und Emilia, waren das wichtigste im Moment, in seinem Leben?

Aber urteile ich echt?

Eigentlich sag ich doch nur, was ich denke, oder?

Mach ich wirklich alles schlimmer, als es ist?

~~~~~~~~~~~~~~~~

„Mama", ruft Emilia, als meine Mum die Tür öffnet, und Emilia mich sieht. Ich nehme sie hoch und drücke ihren Körper eng an meinen. „Ach Maus...", nuschel ich in ihr Haar und seufze.

Jake räuspert sich hinter uns. „Na, Prinzessin ", lächelt er. Emilia kichert.

Das fängt ja schon mal vielversprechend an...

Die etwas andere Badboy StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt