TAPE 3《Shane Caprino》

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Das aus Panzerglas errichtete hohe Gebäude mit seiner unikalen Architektur und komplexen, aber zugleich recht schlichten Struktur, blickte förmlich auf uns Menschen herab. Die kalte Ummauerung mit der dunklen Farbe glich schlicht weg kaum der organischen Farbigkeit. Anstatt ein gewisses Wohlbefinden beim Anblick dessen zu fühlen, wurde Macht, Rang und Klasse mehr als deutlich zutage gebracht. Es schrie danach, dass es uns jeden Moment zertrampeln könnte.... uns winzigen kleinen Wesen. Kopfschüttelnd fing ich mich schnell wieder ein. Ganz gleich was auch in wenigen Augenblicken passieren würde, ich war mir bewusst, dass ich nie einer von Ihnen sein würde. Niemals!
Äußerlich konnte man mich zwar so identifizieren, auch jetzt mit dem dunkelblauen Bleistiftrock, der passenden seidigen Bluse, den High Heels die meine glatten Beine einen ticken weiter in den Vordergrund rücken ließen und dem Poncho den ich mir drüber gezogen hatte. Die etwas längeren Haare fielen glatt meinen Rücken runter, wurden aber dennoch durch die leichte Brise sanft zur Seite gefegt.

Wie einfach es doch war sich als einer dieser Menschen auszugeben und damit ansatzweise in dieser Gesellschaft akzeptiert zu werden. Ich habe diese Welt schon aus vielen Gründen verachtet, aufgrund vieler Vorkommnisse hinterfragt. Letztendlich hatte ich mich mit dessen Maßstäben arrangiert, doch mit einem Punkt würde ich nie klarkommen und zwar das Menschen nicht so akzeptiert wurden wie sie sind. War ein Mensch, der sich schick und elegant kleidete mehr wert als einer der sich keine Schuhe leisten konnte? War ein Mensch, der eine Prestigestellung besaß intellektueller, als einer der keine Bildungslaufbahn bestritten hatte? Dem war nicht so. Doch wir lebten heutzutage in einer Gesellschaft, in der es Tag täglich um den Kampf der Akzeptanz ging. War man, man selbst und entsprach man damit nicht ihrem Idealbild, wurde man ein Ausgestoßener. Ich war einer von Ihnen, aber warum hatte ich das Gefühl, jetzt da ich wie sie war, dass die Situation genau umgekehrt war. Sie waren es die Ausgestoßenen, die die sich in einer Hülle der Unwirklichkeit versteckten, zusammengekrümmt und verängstigt, indem sie ihre wahre Identitätsbildung verweigerten.

Mir bewusst werdend, dass ich viel zu lange in Gedanken versunken war, blicke ich schnell auf meine Armbanduhr und der Zeiger bestätigte mir, dass ich nicht mehr viel Zeit zur Verfügung hatte, weshalb ich nun einer aufrechten Körperhaltung bemüht mit großen Schritten auf das Gebäude lief, bis ich letztendlich vor dem Eingang zu stehen kam.

S.Caprino Holdings ragte die Schrift oberhalb des Eingangs hervor und ich schluckte. Ab in die Hölle sprach ich mir zu, atmete nochmal tief durch und setzte meinen Weg fort. Jetzt gab es kein Zurück mehr...

Das Innere des Gebäudes betretend kam ich erstaunt und fasziniert zugleich zum Stehen und blickte über den großen Saal hinweg.
Wow dachte ich mir als ich die eleganten Ausstellungen sah als auch die Harmonisierung dieser untereinander. Etliche Menschen liefen in unterschiedliche Richtungen, jeder einen Ausdruck für sich selbst, welche unterschiedliche Gemütszustände beschrieb.

»Herzlichen Willkommen bei S.Caprino Holdings, Madame. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«, ertönt plötzlich eine Stimme von meiner linken Seite am Empfangstresen, wo mich eine junge Dame lächelnd anblickte.

»Hallo. Mein Name ist Aurora Duront. Ich habe heute ein Vorstellungsgespräch bei Mr. Caprino.«

»Ja einen Moment bitte, Ms. Duront«, sagte sie und tippt galant und mit einer ebenso großen Leichtigkeit auf die Tastatur unter ihr.

»Bitte fahren Sie in die fünfte Etage, dort wird man Sie weiterleiten.«

Ich bedankte mich und lief durch die Anweisung der Frau zu den Aufzügen, die mich nach oben fuhr. Gleich ist es soweit Aurora.
Du musst die Ruhe bewahren... doch was noch wichtiger ist, ist die Kontrolle... Kontrolle. Ab dem ersten Moment an musst du diejenige sein, die die Fäden in der Hand hat, ansonsten ist dein Ziel nur zum Scheitern verurteilt.

《Sex Tape》Where stories live. Discover now